Craft Beer Fest Lübeck 2019 (Teil 3/3)

Craft Beer Fest Lübeck 2019

Craft Beer Fest Lübeck 2019

So im letzten Teil soll es ein wenig um das Bier von dem Craft Beer Fest Lübeck 2019 gehen. Großartige Beschreibungen werde ich euch hier nicht liefern, erst hatte ich es geplant, allerdings nimmt man sich auf dem Fest selbst dann irgendwie auch nicht die benötigte Zeit, die bei den Bieren eigentlich angemessen wäre. Dies ist tatsächlich ein Punkt der mich auch nachdenklich stimmt. Während ich zu Hause gut 1-2 Stunden an einem ganzen Bier sitze, mir die Zeit nehme und mich vollends konzentriere, geht dies auf so einem Event schon ein wenig verloren und gerät in den Hintergrund. Allerdings trinkt man meistens auch zum Testen nur 0,1 l. Klar, es ist weniger Menge im Glas, man genießt das Bier trotzdem und man tauscht sich mit Freunden oder gegebenenfalls auch mal mit wildfremden Menschen aus. Völlig zu 100% liegt der Fokus aber nicht mehr auf dem Bier und seinem Geschmack. Es ist einfach schon durch die Umgebung mit Musik (keine Kritik an dieser Stelle, denn Musik hatte uns im letzten Jahr ein wenig gefehlt) und hunderten von Stimmen im Hintergrund einfach nicht ganz möglich. Beim ersten Bier machte ich mir noch kleine Notizen, allerdings erschloss sich mir das dann nicht mehr ganz. Man hätte auch kleine Memos aufnehmen können, aber es wurde mir dann irgendwie zu professionell. Wir sind zwar als Die Crafter hingegangen, aber mir wurde das dann zu krampfig. Irgendwie war plötzlich das Gefühl vorhanden, dieses Fest nicht mehr richtig zu genießen und nur für den Blog und Content zu denken.

So was gab es nun an verschiedenen Bieren? Im ersten Teil erwähnte ich es ja schon, überwiegend begann das Fest mit IPAs, wie z. B.:

  • Pale Ale
  • IPA
  • NEIPA
  • Triple IPA
  • Milkshake IPA

aber auch noch einem Haufen weiterer Stile, wie z. B.:

  • Bockbier
  • Gose
  • Lager
  • (Imperial) Pils
  • Pumpkin Ale
  • Red Ale
  • Sauerbier
  • Stout / Imperial Stout / BA Stout
  • Weizen
  • Weizenbock
  • Witbier
Craft Beer Fest Lübeck 2019

Craft Beer Fest Lübeck 2019

Mein Start begann mit dem Torm 8% von der Brauerei Pöhjala. Dabei handelt es sich um eine Gose, welche mit Honig, Preiselbeere und Heidekraut verfeinert wurde. Tatsächlich roch man den Honig und es hatte eine säuerliche Note. Der Geschmack war ebenfalls säuerlich, der Honig präsent, nur das Kraut konnte ich nicht direkt ausmachen, dafür aber eine salzige Note, die bei einer Gose auftritt. Dies war für mich schon einmal ein guter Start und so konnte ich dem IPA ausweichen, vor allem aber dem NEIPA, welchem ich doch überdrüssig bin.

Das nächste Bier sollte von Omnipollo das Moki mit 6%. Ein Smoothie Sour mit Mango, Ananas, Pfirsich, Passionsfrucht, Vanille, Laktose und genau so schmeckte dieses Bier dann auch, einfach tropisch pur. Mein erster Gedanke war da auch beim Eis Maracuja Split. Die Vanille konnte man ebenfalls richtig gut rausschmecken. Für ein Smoothie typisch war das Bier sehr cremig, allerdings verflog der Geschmack auch ultra schnell, aber ich hatte noch nie ein Smoothie Sour und wollte es einfach testen. Die säuerliche Note hielt sich auch super im Hintergrund.

Danach wurde mir von Bekannten das Drunken Pumpkin 5,4% von Sudden Death groß angekündigt. Jut, ein IPA wollte ich eh nicht trinken, eine Pumpkin Ale schaffte es bisher auch noch nicht in mein Glas, also warum nicht ausprobieren. Das ganze wurde dann mit einem Zimt-Zuckerrand veredelt. Was soll man sagen, dieser Rand war sehr dominant, es schmeckte ziemlich zimtig und man hatte noch eine Würze vom Kürbis und es trank sich leicht. Leider verfälschte dieses Gimmick den Geschmack vollends. Ich schaufelte also den Zimtrand mal zur Seite und probierte das Bier pur. Es war ehrlich gesagt 0815, kaum Geschmack vorhanden, sehr flach und ein wenig Würze. Ich will jetzt nicht sagen, dass man weiß, warum man diesen Rand als Zugabe setzte, aber… Mit dem Zimtrand war der Geschmack ziemlich lecker und es funktionierte auch in Bezug auf das Event. Bei vielen solcher Events werden Biere zu Slushies verwandelt etc.

Als nächstes gab es das Aussie Freeze Pop (7,2%) von Lervig im Glas, darüber kann ich jetzt nicht mehr ganz so viel berichten. Es war auf jeden Fall ein Kollaboration Bier mit Fürst Wiacek (Lukasz Wiacek, Georg Fürst) aus Berlin und ein NEIPA.

Craft Beer Fest Lübeck 2019

Craft Beer Fest Lübeck 2019

Unser nächster Stopp war dann bei der Wittorfer Brauerei aus Neumünster. Die Jungs gibt es seit 2017, also noch relativ frisch und wir wurden nach einem Probierschluck gefragt. Ich schlug dann glatt beim Treibsand Hazy Juicy Little IPA mit 5,6% zu. Dies war auch um die letzten 15 Minuten zu überbrücken, bis dann endlich das Tohuwabohu, ein Imperial Stout mit 13,5% und in Bourbon und Rumfässern gelagert, ausgeschenkt wurde.

Für mich war das Tohuwabohu wirklich das Highlight an diesem Abend. Bisher war ich fast immer der Meinung, dass die Brauer in Deutschland nicht fähig sind, ein vernünftiges und gut schmeckendes Stout zu produzieren, geschweige denn auch noch Barrel Aged  hinzubekommen. Da gab es glaube ich aktuell nur das South Islay von Kehrwieder, welches allerdings nicht komplett ausbalanciert war, aber immerhin ein Lichtblick. Das Tohuwabohu hatte einen wahnsinnig guten Geschmack. Am meisten kamen tatsächlich der Bourbon und der Rumgeschmack zur Geltung, wirklich ein Traum und die Dosen dazu wird es demnächst im Handel geben.

Um 21 Uhr wurde dann ein Bier angeschlossen, welches noch am selben Tag fertiggestellt wurde und seinen Namen erhielt (Brückentag). Dieses Bier stellte ein Imperial Stout da, welches mit Ahornsirup und Blaubeersirup zusammengeführt wurde. Stolze 14,5% besaß das Bier, wir unterhielten uns ziemlich lange und intensiv mit dem Braumeister Henning Freese, tatsächlich hatte das Stout am Anfang sogar noch satte 16% bis 17% und er drosselte es auf 14,5% hinunter. Mein erste Schluck hatte direkt erst Anleihen an das Anagram von Omnipollo, allerdings richtig pappsüß, viel Blaubeere, die schwere Süße vom Ahornsirup. Insgesamt trotzdem ein geiles Gebräu, welches es nur an diesem Abend geben sollte/wird. Eine Abfüllung für den Verkauf soll es nicht geben und wird auch nicht geplant. Gerade da lohnt sich so ein Besuch doch auf einem Fest umso mehr, oder was?! Das gleiche Spiel gab es im Übrigen auch bei der Landgang Brauerei. Viele von euch werden sicherlich das Weizheit kennen, hier gab es das Blueberry Weizheit, welches ebenfalls extra nur für das Event gebraut wurde, darüber wird Julian aber noch eine extra Review verfassen.

Den Abschluss bildete für uns das 3 Bean Stout 12,5% von Lervig.

Ich hoffe, euch haben der Eindruck, die Bilder und die kurzen Bierreviews vom Fest gefallen. Falls ihr es noch nicht gesehen habt, haben wir hier ein kurzes Video zusammengestellt.

Cheers!


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Empfiehl uns gerne weiter!

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