Frontaal – Rhodesian (Amercian Barley Wine) (Niederlande)

Frontaal - Rhodesian

Frontaal – Rhodesian

Goedenavond! Unsere Reise geht heute (27.09.2019) mal wieder zu unserem Nachbarn nach Holland. Fernab von Triple und Quadruple Trappistenbieren, welche äußert schmackhaft sind und sich auf dem Rest der Welt größter Beliebtheit erfreut, haben die Holländer auch eine blühende Craftbierwirtschaft.

Dieses mal schütte ich mir ein Bier der Brouwerij Frontaal ins Gläschen, welche ich noch überhaupt nicht kannte, mir aber durch ihre Etiketten schon häufiger ins Auge gestochen sind. Diese Brauerei gibt es erst/schon seit 2015 und es handelt sich um eine Mikrobrauerei (bedeutet einfach eine Kleinstbrauerei). Sie selbst bewerben ihre Brauerei als innovativ, ausgewogen, kreativ und transparent. All die genannten Punkte sollen sich im Geschmack und dem Aussehen widerspiegeln. Ihre Biere brauen sie getreu dem Motto „Beer for thought“, damit spielen sie auf die Farbe, den Geruch und den Geschmack an. Die Biere sollen die Person zum Nachdenken anregen. Als Tipp für dieses Bier sagen sie, dass man es vor einem Kaminfeuer trinken soll. Wir werden sehen…

Infos:
Alkoholgehalt: 11,3 %
IBU: 55
Inhalt: 0,33l

Kcal: 339
Herkunft: Niederlande

Etikett/Aussehen:

Kommen wir zum Etikett und dies hat mich unabhängig vom Typ Barley Wine sofort gecatched und sogar auch zum Kauf bewogen. In ihrer Corerange erhalten alle Etiketten einen Schwarz/Weiß Look und dazu eine Comicfigur. Hier sitzt ein Bursche mittleren Alters mit rauschigem Vollbart gemütlich in einem Sessel vor einem knisternden Kaminfeuer. Neben sich hat er einen Tisch mit einer Bierflasche und in seiner Hand hält er sein Bier. Im Übrigen gibt es noch eine BA Variante (nicht nur vom Rhodesian) und die Etiketten dieser Versionen besitzen das gleiche Etikett, nur dass dieses dann farbig ausgefüllt werden, was mir ebenfalls mega gefällt und ich als äußerst gelungen empfinde.

Einfach rundum ein geiles Etikett.

Abgefüllt wurde die Buddel im September 2017.

Zutaten:

Geruch/Aromen:

Ja im Geruch zeigt sich ein schönes Malzkonstrukt mit Karamell. Zu diesem kommt mir in meine Nase dann noch leicht Schokolade/Kaffee geschossen. Ein fruchtiger Ton von Trockenfrüchten kommt einem am Ende ebenfalls in die Nase. Ansonsten rieche ich hier irgendwie Apfel, Lakritz und Kräuternoten. Was mir noch auffällt, ist eine leichte Rauchigkeit. Es zeigen sich hier schon diverse Aromen.

Geschmack:

Ein American Barley Wine also, hier kann man eigentlich viel Malz/Karamell/Malzsüße/Trockenfrüchte erwarten und für einen American Barley Wine typisch, wird die Bitterkeit (im Gegensatz zum britischen Barley Wine) mehr betont oder spielt eine größere Rolle.

Der Körper des Rhodesian zeigt sich medium bis schwer. Den Antritt macht also das geröstete Malz, wer hätte es erwartet… Zum Malz erhält man am Anfang noch die gewohnte Malzsüße. Erst ist es süß/brauner Zucker, dann kommt viel Malz mit Karamell. Dies wird dann ganz kurz von Trockenfrüchten abgelöst und dann wird es bitter.

Oh ja Leute, dieses Bier ist richtig bitter/herb. Die Bitterkeit würde ich aber noch in kräutrige Noten umschreiben wollen. Angostura Bitter? Dürfte euch vielleicht von ein paar Cocktails bekannt sein, zumindest gelesen werdet ihr es schon einmal haben. Im Endeffekt schmeckt es einfach, wie wenn man auf einer Zeste herumbeißt und dazu diese herbe Bitterkeit von Grapefruit im Mundraum hat. Bei diesem Bier ist es schon sehr ausgeprägt. Bei Erwärmung des Bieres nimmt die Süße insgesamt zu, wodurch sich ein bittersüßes Geschmackserlebnis zeigt.

Mit jedem Schluck beginnt man wieder von vorne und es zeigen sich noch neue Geschmäcker. Denn nach dem Malz ist die Schokolade für einen kurzen Augenblick zu finden, gerösteter Kaffee, die Lakritze und eine ledrige Note.

Dies passiert alles so blitzschnell, bis man wieder an den getrockneten Früchten vorbeihuscht und wieder bei der Bitterkeit landet.

Das Ende zeigt sich am Gaumen wirklich staubtrocken, man könnte meinen, die kräutrige herbe Bitterkeit saugt alles in sich auf.

Vom Alkohol kann ich hier kaum etwas ausmachen, wurde also gut eingebunden.

Nach gut der Hälfte stellt sich im Körper ein angenehm wärmendes Gefühl von innen, welches gut zum Kaminfeuer auf dem Etikett passt.

Diejenigen unter euch, die es bitter mögen, werden mit dem Rhodesian gut Spaß haben. Wer allerdings schon beim Biss in die Grapefruit rückwärts umfällt, der wird dieses Bier sicherlich verfluchen und in den Ausguss schütten. An einem Amercian Barley Wine werdet ihr wohl seltener Freude entwickeln.

Im Winter könnte ich mir dieses Bier vor einem Feuer sogar noch viel geiler vorstellen, wenn es draußen richtig knackig kalt ist, Schnee auf die Erde fällt, das Leben sich entschleunigt und der Abend ins Land zieht.

Als Resümee bleibt für mich aber, dass ich mehr auf BA Barley Wine stehe. Dort ist zwar durch das Fass und seine Tannine auch eine Bitterkeit vorhanden, allerdings nicht in diesem Ausmaß und die anderen Aromen werden besser miteinander verknüpft.

Ein wichtiger Faktor ist natürlich für viele auch der Preis und ich finde für ~3 Euro bekommt man hier doch einiges geboten. Wenn es nicht unbedingt ein BA Barley Wine sein muss oder es mal nicht so teuer werden soll, weil eventuell auch der Geldbeutel knapp ist, dann sehe ich in dem Rhodesian schon eine Alternative.

Krone:

Was für eine prächtige und majestätische Krone. Beim Eingießen wundervolle 2 Finger breit, schrumpft dann zwar relativ schnell, aber man kann nicht alles im Leben haben.

Bewertung auf
ratebeer: 97 Punkte 3.76/5
untappd: 3.74/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 3,25 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein

Begründung:

Ich stehe insgesamt doch eher auf die fassgereiften Flaschen und den britischen Barley Wine der nicht dermaßen bitter ist. Für mich ist das in der Gesamtbewertung eine 3,75.


Empfiehl uns gerne weiter!

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