To Ol – My Honningkage Is Bigger Than Yours BA Bourbon (Dänemark)

To Ol - My Honningkage Is Bigger Than Yours BA Bourbon

To Ol – My Honningkage Is Bigger Than Yours BA Bourbon

Wir verharren im hohen Norden. Von To Ol gab es auf dem Blog meinen Erinnerungen nach noch nichts, ich hatte in der Vergangenheit aber schon das Vergnügen mit dem ein oder anderen Bier von ihnen. Meist war mein Eindruck, das es alles nicht schlecht ist, aber nichts was ich unbedingt benötige, obwohl mich dann doch ein oder zwei Biere positiv gestimmt hatten. Wie dem aber auch sei, ich wage heute (20.03.2020) einen erneuten Anlauf und genehmige mir das My Honningkage Is Bigger Than Yours BA, welches es als Basisbier oder auch in Fassvarianten gibt. Aktuell dürfte es nur Bourbon und Cognac geben, ich habe mich für die Bourbonvariante entschieden (okay, die höhere Bewertung auf untappd hat mich dazu verleitet).

To Øl, so wird es typisch dänisch geschrieben, wurde 2005 als ein Hausbrauprojekt von Tore Gynther und Tobias Emil Jensen gegründet. Tore und Tobias lernten sich an einer Uni kennen und ihr Lehrer sollte nicht irgendwer sein, sondern es handelte sich dabei um Mikkel Borg Bjergsø. Kennt ihr nicht? Oder doch? Ich werfe nur kurz Mikkeler ein, denn Mikkel (Gründer von Mikkeler) sollte später mit dieser Brauerei sehr bekannt werden. In ihrer gemeinsamen Studienzeit verwüsteten die beiden übrigens nach den Schließzeiten die Schulküche und experimentierten wild mit Hefen, Hopfen und Malz herum. Diese gemeinsame „Liebe“ sollte bis 2017 halten, dann beendete Tobias die Zusammenarbeit, ob es auch die Freundschaft zerstörte weiß ich nicht, aber man ging einfach getrennte Wege, ob friedlich oder im Streit… Ab 2010 war man erst als Wanderbrauerei oder auch Zigeunerbrauerei unterwegs. Bis 2019 sollt es so weitergehen, bis man eine ehemalige Lebensmittelfabrik in Seeland, Dänemark übernahm und ein auf sie maßgeschneidertes Brauerei- und Handwerksgetränkezentrum entwarf und errichtete. Das Büro sollte weiterhin in Kopenhagen liegen.

To Ol bedeutet im Übrigen übersetzt: „Zwei Bier“.

2012 wurde man auf ratebeer zu einer der 100 besten Brauereien gekürt und 2014 war man schon in den Top 10 auf Platz 9.

Infos:
Alkoholgehalt: 13,9%
IBU: –
Inhalt: 0,25 l

Herkunft: Dänemark

Etikett/Aussehen:

Im Hause To Ol setzt man meiner Meinung nach immer viel auf Schrift. Es geht gar nicht speziell um die Schriftart. Hier wird My Honningkage Is Bigger Than Yours doppelt abgedruckt, Bourbon Barrel Aged, mittig gibt es noch die Zutaten. Der Hintergrund auf der 0,25l Flasche sieht nach einem sommerlichen Sonnenuntergang aus. Irgendwie kann man da nicht sonderlich viel zu sagen.

Zutaten:

  • Lebkuchengewürz
  • Ingwer
  • Zimt
  • Kardamom
  • Muskatnuss

Geruch/Aromen:

Die Zutatenliste hat es ja schon einmal in sich, wobei ich da kaum etwas von riechen möchte. Vordergründig steht der Geruch von süßem Malz, eventuell sogar braunem Zucker / Melasse und eben das Malz. Was man wirklich am meisten erkennen kann, ist die Bourbonnase. Was man aber ganz sicher noch findet, ist der Duft von roten Trockenfrüchten, die schon hier in die Richtung Rosinen gehen. Die Aromen sind schön kräftig. Zu guter Letzt soll man noch einen würzigen Geruch feststellen, der wird nun als Mix aus dem Lebkuchengewürz, dem Zimt, Kardamom, der Muskatnuss und dem Bourbon bestehen. Mit ein wenig Fantasie könnte man auch noch Honig nennen. Von der Nase her freue ich mich auf den ersten Schluck.

Übrigens, wenn hier jemand irgendwann noch den Geruch von Kokosnuss einwirft, dann gehe ich da glatt mit. Diese Note habe ich eher im Nachgang herausgefiltert, was man dann aber auch noch erkennen kann, ist eine leichte Ingwernote. Sehr interessant.

Geschmack:

Lecker. Da muss ich gleich sagen, das es mit Sicherheit zu den besseren Bieren von To Ol gehört. Für mich sind ihre Biere immer 50/50 Produkt, aber dieses Bier trifft direkt meinen Nerv.

Womit beginnt es? Selbstverständlich mit dem Malz und das Malz bringt richtig schöne Restsüße mit sich. Vom Körper her ist das Bier schon sehr robust, da kann man zwischen medium und schwer/voll streiten, da der Bourbon es auch noch einen Tick leichter wirken lässt, aber daran ist man bei einer Fasslagerung gewöhnt. Der Geschmack ist ebenfalls richtig voll, zäh und süß.

Den Geschmack nun exakt und komplett aufzudröseln ist gar nicht so einfach, da ich finde, dass der Gesamtgeschmack sich über den gesamten Zeitraum hält. Was man an dieser Stelle aber schon erwähnen sollte, ist, dass der Nachgeschmack mittelmäßig bis lange anhält. Mit 13,9% ist dieses Bier schon ein ordentliches Schwergewicht im Ring und das Bier möchte dies in Form von boozyness auch eindrucksvoll klarmachen, aber es ist nicht aufdringlich oder unangenehm, man spürt die alkoholische Note, aber sie begleitet das Bier einfach nur.

Die wohl stärksten Noten des Bieres spielen sich zwischen dem Malz, Süße, aber allem voran dem Bourbon und den fruchtigen Rosinen ab. Die Palette von Gewürzen wird auch noch massiv abgedeckt. Karamell darf man wie so häufig erwähnen. Während ich den Honig im Geruch maximal als Fantasie abgeschrieben hatte, finde ich die Art der Süße doch schon arg ähnlich von Honig und es ist wirklich schon richtig süß, also das geht hier schon in die Richtung von Melassesirup. Da muss man sich darauf einlassen können, für viele wird die Süße meines Erachtens eine Spur zu heftig ausfallen. Das Holz hinterlässt auch deutliche Spuren am Bier. Mir gefällt das ja. Ansonsten ist das Bier super würzig, da tragen die Lebkuchengewürze ihre Säule bei. Ich möchte hier nochmal wiederholen, den Geschmack nicht groß aufzudröseln, er ist schlichtweg einfach nicht groß zu fassen, obwohl er so präsent ist, maximal das Ende würde ich als trocken bezeichnen wollen, es wird erneut würzig, aber die markanteste Feststellung ist die Bitterkeit.

Man findet doch allerhand mit der Zeit, die Gewürze gewinnen immer mehr an Fahrt mit der Erwärmung. Nun haben wir bei den Zutaten ja so einiges am Start. Eine Note, die sich mit der Zeit bemerkbarer macht und herauskristallisiert, ist der Ingwer, denn dieser hinterlässt eine ganz zarte Schärfe. Der Zimt wird da vielleicht auch noch seine Finger mit im Spiel haben, aber seinen größten Job erledigt dieser bei der Trockenheit mit dem Bourbon zusammen. Mit der Muskatnuss und dem Kardamom tue ich mich dann geschmacklich schwer, ich würde hier sagen, dass sie das Gesamtergebnis beeinflussen und abrunden.

Insgesamt ist das Bier schon sehr gut mit Würze und Gewürzen ausgestattet. Auch die Betitelung, dass dieses Bier relativ ausbalanciert ist, darf es sich gefallen lassen, aber ein paar Ecken und Kanten besitzt es allemal. Für mich echt ein tolles Bier, was schon gut komplex um die Ecke gesteppt kommt, welches kräftige Aromen besitzt und zu überzeugen weiß. In Anbetracht des Preises wirklich nicht zu verachten, es gefällt mir äußerst gut.

Krone:

Die war bei diesem Bier trotz der 13,9% am Anfang sogar mal gegeben, aber man hatte auch lange danach noch etwas davon.

Bewertung auf
ratebeer: 97 Punkte 3.88/5
untappd: 4.27/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 559,00 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

4.3


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2 Kommentare zu „To Ol – My Honningkage Is Bigger Than Yours BA Bourbon (Dänemark)

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