HaandBryggeriet – Death By Disco Double Barrel Aged (Norwegen)

HaandBryggeriet - Death By Disco Double Barrel Aged

HaandBryggeriet – Death By Disco Double Barrel Aged

Ich hatte es schon angekündigt, unser Dampfer hält uns im skandinavischen Raum „gefangen“. Wir simulieren den virtuellen Lockdown (21.03.2020), aber das stört mich zu keiner Stelle. Allerdings gibt es mit HaandBryggeriet auf meiner Karte einen neuen Eintrag, denn ich kannte diese Brauerei bisher überhaupt nicht.

Das Bier ist dann auch nicht nur von ihnen, sondern entstand in einer Kollaboration und dort tauchen bekannte Gesichter auf. Zum einen hätten wir Cervisiam, von denen hatte ich erst vor ganz geringer Zeit das PECANISHER verköstigt/probiert und vorgestellt. Das andere bekannte Gesicht stellt dann Frontaal dar, von denen gab es das Rhodesian BA Vol. 2. Da existiert für mich zu diesem Zeitpunkt nur Positives. Man schnappte sich also Freunde aus Norwegen und aus Holland (oder den Niederlanden, falls sich da jemand auf den Schlips getreten fühlt).

Wie so häufig, wurde auch diese Brauerei erstmal von Hausbrauern gegründet. Vier Stück sind es an der Zahl und 2005 wurde die Brauerei gegründet. Jens Maudal, Rune Eriksen, Arne Eide und Egil Hilde heißen sie namentlich aufgelistet. Man hatte mittlerweile auch schon einen Umzug hinter sich gebracht. Der erste Standort sollte auf dem Gelände einer alten Textilfabrik in Drammen liegen, wo sich damals ein Eisenbahnhof befand. Heute befindet sich die Brauerei immer noch in Drammen, aber in einem alten Industriegebäude. Das nötige Equipment besorgte man sich gebraucht in England. Wie jede Brauerei wurden die Brauanlagen mit der Zeit immer größer. Wenn man Haandbryggeriet auf Google sucht, kann man gleich lesen „Norway’s number #1 hand-brewed beer outlet. (Norwegens Nummer 1 unter den handgebrauten Bieren)“. DAS ist mal eine Ansage, ich kenne bisher nicht so viele Brauereien aus Norwegen, aber meine klare Nummer 1 ist Lervig. Vielleicht ändert es sich heute? Okay, ein Bier wird die Meinung ganz sicherlich nicht kippen, aber vielleicht besorge ich mir ja mal ein paar Biere von ihnen.

Es werden natürlich nur die besten Zutaten verwendet und man möchte immer ausgefallenere Biere brauen. Das könnte teilweise auch so ein genormter Standardtext von allen Craftbierbrauereien sein.

Ansonsten steht auf der Seite, dass man 10 Mitarbeiter beschäftigt, von denen alle an der Entwicklung neuer Biere und den dazugehörigen neuen Rezepturen beteiligt sind und sich somit selbst einbringen dürfen. Das ist meiner Meinung nach wirklich toll, denn ich kann mir gut vorstellen, dass dies bei vielen anderes gehandhabt wird. Ihr solltet euch auch mal die ganzen Biere angucken, die sie herstellen, natürlich geht es hier von Standards bis hin zu experimentellen Bieren. Wenn ihr euch aufmerksam durchwühlt, dann seht ihr sogar, dass dieses Bier aktuell nicht mehr produziert wird.

Was haben wir aber heute vor uns? Ein Imperial Blueberry (Blaubeere) Sweet Stout BA in Bourbon & Rum Casks. Puuuuuuuuuuuuh… Ich gebe zu, mit diesen super süßen Bieren stehe ich eher so in einer Hassliebe oder mir kommen die letzten Wochen einfach so süß vor 😀 . Das Pecanisher, Grom, Rhodesian und vor allem das My Honningkage trüben wohl meine Gedanken, denn sie waren alle auf ihre Art süß. Da werde ich in den nächsten Wochen mal genauer hingucken, was ich mir in den Kühlschrank packe.

Infos:
Alkoholgehalt: 10%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

Herkunft: Norwegen

Etikett/Aussehen:

Es gibt ein schickes Himmelsblau, HaandBryggeriet steht oben, Death By Disco in einem dunklen Blau. Unten befinden sich zwei kreuzende Gersten und man findet passend eine einzelne Blaubeere, das Auge vom Logo von Cervisiam und ein rotes F, welches das Logo von Frontaal ist. Links und rechts gibt es dazu (ich nennen es mal noch) Flügel, auf denen erneut Frontaal und Cervisiam auftauchen.

Zutaten:

  • Blaubeere
  • Lactose

Geruch/Aromen:

Also dafür, dass da Blaubeere enthalten und dann noch Rum und in Bourbonfässern gelagert sein soll, gibt es vom Geruch her echt brutal wenig ab. Ich kann eigentlich kaum bis gar nichts riechen. Tjoa, da ist die Frage, von wann ist die Flasche? Wann wurde sie abgefüllt? Wie lange ist das MHD? Fragen, auf die ich keine Antworten erhalten werde, denn auf der Flasche kann ich nichts dazu finden. Es riecht ganz minimal nach Süße, vielleicht ein bisschen Frucht und vielleicht noch Malz… Ich bin ein wenig sprachlos, so wenig habe ich noch nie gerochen. Nehmen wir mal einen großen Schluck, aber auch da erwarte ich gerade nicht mehr viel.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was gestern los war, denn am Folgetag hielt ich die Nase nochmal an die Flasche und siehe da, man fand den Geruch, ich hatte es auch schon gestern am Abend an der Flasche gerochen, im Glas kommt aber erstaunlich wenig herüber.

 

Geschmack:

Im Geschmack passiert dann doch noch etwas mehr, als es die Nase vermuten lässt. Vom Körper her ist das Bier schön voll, auch die Fassreifung kann dem Bier nichts anhaben. Der Geschmack hingegen ist auch gut vorhanden. Es verbleibt auch ein relativ langer Nachgeschmack, aber was finde ich denn jetzt nach der Nosing Katastrophe?

Wie es sich für ein gutes Stout / Imperial Stout gehört, kommt geröstetes Malz zum Vorschein. Hier möchte sich auch gleich ein Wechselspiel zwischen röstigem Malz und Malzsüße einbringen. Das wäre dann eigentlich auch der Start / die Eröffnung.

Schon befindet man sich direkt im Mittelteil und trotz der Nase gibt es hier Geschmack zu finden. Die Blaubeere direkt finde ich jetzt nicht, es gibt aber einen fruchtigen Geschmack (irgendetwas dunkles, genauer kann man es nicht definieren), der auch eine leicht säuerliche Note mit sich bringt, was mir schon mal gefällt. Insgesamt kann ich schon glatt sagen, dass man dieses Bier nicht notgedrungen Sweet Stout nennen müsste, denn auch die Lactose macht dieses Bier nicht sonderlich süß. Es ist eine schöne und ausbalancierte bittersüße Angelegenheit, mit der ich dann fast nicht mehr gerechnet hätte. Im Mittelteil blitzt dunkle Schokolade auf.

Dann ist man auch schon am Ende und hier lassen sich noch diverse Dinge finden und feststellen. Gerade das Fass zeigt sich hier und fährt seine Stärke aus. Es zeigt sich nicht nur Würze, sondern es wird trocken, erneut Frucht (was ebenfalls vom Rum kommen kann) und vielleicht sogar noch einen Tick Vanille vom Rum/Bourbon.

Mit vollständiger Erwärmung gewinnt das Bier dann doch noch an Süße. Sind wir mal ehrlich, ich hätte mir auch kein schlechtes Bier zwischen diesen drei Brauereien vorstellen können, nur die Nase verstehe ich nicht.

Ich konnte dem Bier geschmacklich gut etwas abgewinnen, aber für Norway’s #1 wurde dann doch zu hoch gestapelt.

Krone:

Wenig aber vorhandener Schaum, aber dafür auch so ein cremiger.

Bewertung auf
ratebeer: 99 Punkte 4.05/5
untappd: 4.19/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 7,99 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

Sollte eine 4.15-4.2 werden


Empfiehl uns gerne weiter!

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