Pühaste – Trinity In Black Bourbon BA (2019) (Estland)

Pühaste - Trinity In Black Bourbon BA

Pühaste – Trinity In Black Bourbon BA

VORFREUDE! Tatsächlich freue ich mich auf dieses Bier schon seit geraumer Zeit und nun soll es dann auch endlich soweit sein. Wieso? Weiß ich eigentlich auch gar nicht so genau, vielleicht weil mir die Flasche auch den Eindruck davon vermittelt. Es soll heute das Trinity In Black ins Glas geben, allerdings aus Pühaste’s „Silver Series 2019“, also die BA Bourbon Variante.

Für dieses Bier hat man sich aber auch noch Verstärkung aus Russland geholt, denn man braute dieses Bier in Zusammenarbeit mit AF Brew aus St. Petersburg (Russland) und Zagovor aus Moskaus Untergrund. Die Russen gibt es schon seit 2012, aber bisher konnte oder wollte man sich auch noch keine eigene Brauerei anschaffen. Ich bin ja der Meinung, dass ich schon einmal ein Bier hatte, wo AF Brew mitgewirkt hat, aber ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, um welches Bier es sich genau handelt. Wie das nun bei Zagovor aussieht weiß ich nicht, denn hier man hinterlässt einfach gar keine Infos.

Ich hätte ja auch schwören können, dass ich schon mehrere Biere von Pühaste probiert habe und auf dem Blog vorgestellt habe, aber es ist einfach keins vorhanden. Das Dekadents hatte ich mal gekauft, aber da war die Enttäuschung zu groß. Und ich glaube, ich konnte ein paar Probierschlucke hier im Craftbiershop ergattern.

Was teils echt frustrierend beim Verfassen von Reviews ist, wenn die Infos alle so spärlich gesät sind. Für mich persönlich ist die Einleitung fast der schönste Teil der Review, wenn ich euch dann eine für mich unbekannte Brauerei vorstellen kann. Pühaste reiht sich dann in die Reihe der sparsamen ein. 2011 sollte aber die Geburtsstunde von Pühaste sein, als der Chefbrauer Eero sein erstes Craftbier herstellte. Es sollten seine erste Testbiere werden, die er in einem Sommerhaus herstellte, welches im Dorf Pühaste liegt. Das Dorf selbst konnte ich so jetzt nicht finden. Es liegt aber im Landkreis Valga. Man verbrachte dann einige Jahr erstmal als Wanderbrauerei. 2016 sollte es dann aber am 10. September soweit sein und man eröffnete die eigene Brauerei, allerdings nun weit weg von der Geburtsstätte, man zog nach Tartu um. Tartu ist nach Tallinn (Hauptstadt von Estland) die zweitgrößte Stadt in Estland.

Mit dem Trinity In Black Bourbon BA bekommen wir also ein BA Imperial Stout, welches bestimmt mit einem winterlichen Touch aufwarten kann. Beim Fass bediente man sich an den Fässern von Heaven Hill, was mir persönlich sehr gut gefällt, da mir die Biere darin bisher immer sehr gut gemundet haben. Eine Angabe zur Länge der Reifung fehlt aber leider mal wieder.

Infos:
Alkoholgehalt: 13,5%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

Batch: 104
Herkunft: Estland

Etikett/Aussehen:

Die Etiketten bei der Silver Series sehen immer gleich aus. Man verleiht dem Etikett einen winterlichen Touch, indem man es einfach komplett in silber einhüllt, in der Mitte gibt es dann einen weißen Kasten, der mit dem Namen, Stil und Alkoholprozent gefüllt wird. Zu guter Letzt gibt es noch einen runden, roten Aufkleber auf dem Silver Series und das Jahr steht. Der Flaschenhals wird dazu noch in Wachs getunkt. Es gefällt mir sehr! Manchmal ist es die Schlichtheit, die dann glänzen kann, aber mir gefällt der Schriftzug und auch der Rest lässt es trotzdem alles sehr edel und exklusiv wirken.

Zutaten:

  • Tonkabohne
  • Kakaobohnen
  • Vanille
  • Zimt
  • Lactose

Geruch/Aromen:

In der Nase findet man eigentlich alles wieder, was man in der Zutatenliste lesen kann. Eine sehr schöne kräftige Tonkabohne, Vanille, Kakao und vor allem Zimt lässt sich hier finden. Schade, dass es aktuell schon so sehr Frühling ist, dieses Bier würde perfekt in den Winter passen, während der Schnee die Hütte komplett eindeckt. Natürlich ist im Duft aber auch Malz zu vernehmen und ein süßlicher Duft ist zu vernehmen. Das riecht schon mal sehr vielversprechend, wobei ich ehrlich gesagt den Bourbon jetzt nicht so recht herausfiltern kann, was denke ich aber auch am Zimt liegen wird.

Geschmack:

Rein von den Zutaten her hatte ich es mir schon erhofft und auch gedacht, dass dieses Bier straight in die Richtung vom 3 Bean Stout gehen könnte. Ist das denn auch der Fall? Ja und nein.

Der Körper ist trotz der Bourbonfassreifung schwer, voll und kräftig. Ganz minimal kann er dem Bier minimal eine Leichtigkeit verleihen, aber die Schwere überwiegt. Im Geschmack bekommen wir es ebenfalls kräftig und voll. Die Lactose lässt das Bier auch wieder cremig werden und es ist unfassbar ölig.

Ja, dieses Bier strotzt vor Kraft an Aromen, ich liebe diese Schwergewichte ja ungemein, aber ich kann auch verstehen, wenn es Leute gibt, die das nicht bevorzugen. Insgesamt möchte ich den Geschmack aber als relativ kompakt ansehen – nicht ganz so kräftig, wie es beim 3 Bean Stout der Fall ist.

Den Start macht selbstverständlich das Malz, dazu gesellen sich geröstetes Malz und es ist eine Bitterkeit vorhanden. Von der Süße fehlt hier erstmal jede Spur. Ich sagte ja eben schon, dass der Geschmack relativ kompakt ist, was ich damit meine, ist, dass die Aromen alle ziemlich auf einem Punkt erfasst werden können. Man kann hier auch nicht so richtig in Anfang, Mittelteil und Ende unterscheiden. Zum Malz kommt kräftig der Geschmack von der Tonkabohne zum Vorschein, die Bitterkeit kann man in leckere Zartbitterschokolade einsortieren. Der Übergang zum Kaffee ist dabei wie immer fließend, häufig kann man diese beiden Geschmäcker nicht auseinanderhalten. Dazu kommt eine würzige Note des Fasses, den Bourbon selbst finde ich jetzt nicht, dafür findet man hingegen holzige Noten. Vanille schmeckt man hier auch noch. Das Wort kompakt war übrigens gar nicht negativ gemeint, sondern weil sich der Geschmack die gesamte Zeit so zusammenpresst zeigt. Eine weitere Note, die ich bisher noch gar nicht erwähnte, ist der Zimt und dieser bekommt in diesem Bier auch eine Hauptrolle, denn der Geschmack ist ziemlich ausgeprägt. Zimt bringt immer diverse Eigenschaften mit sich, zum Einen wird das Bier meiner Meinung trocken und zum Anderen erhält das Bier eine leichte Schärfe und dies tritt auch hier ein. Ich denke das Karamell darf an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben, denn an diesem Punkt setzt auch eine dezente Süße ein.

Bin ich schon am Ende? Nein, denn es lässt sich noch eine eher unerwartete Note finden: Lakritz. Diese Assoziation reitet dann mit einer guten Portion boozyness in den Abendhimmel.

Der Nachgeschmack hält sich wunderbar lange, bis er nur noch eine staubige Zunge hinterlässt.

Schmeckt es nun wie mein Steckenpferd das 3 Bean Stout? Nein, absolut nicht, es hat leichte Ansätze, aber es schmeckt doch komplett anders und das sind diese Momente, warum wir uns immer und immer wieder andere und neue Sorten einkaufen. Zumindest denke ich mir da an diesem Punkt. Ich bin stark begeistert von dem Bier und ich kann die hohe Bewertung auf untappd nachvollziehen.

Krone:

Bis auf einen Ring am Rand nicht zu finden.

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.17/5
untappd: 4.44/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,99 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

1 Kommentar zu „Pühaste – Trinity In Black Bourbon BA (2019) (Estland)

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