Da Weihnachten ja bekanntlich das Fest der Völlerei ist, habe ich mir am zweiten Weihnachtstag das Maiden 2017 von Siren gegönnt. Dieses Bier stand schon lÀnger auf meiner Liste, da war es allerdings ein anderer Jahrgang. Jetzt haben wir quasi eine Vintage Version aus 2017 im Glas.
Infos:
Alkoholgehalt: 11,3%
IBU:
Inhalt: 0,375l
Herkunft: England
Hierbei soll es sich um einen American Barley Wine (Gerstenwein) handeln. Der Unterschied zu einem englischen BW liegt einmal in Farbton (englisch 8-22; amerikanisch 10-19 Standard Reference Method) und zum Anderen in den Bittereinheiten (IBU) (englisch 35-70; amerikanisch 50-120). Auf ratebeer und untappd bekommt man auf jeden Fall schon mal keine Info zu den Bittereinheiten und ebenfalls weder auf der Flasche, noch auf der Seite direkt von Siren, von daher gehe ich darauf auch nicht weiter ein.
Wie so hÀufig in letzter Zeit bei mir, ist auch dieses Bier im Holzfass gereift.
In der Regel ist daran nichts aufregend, aber dieses Bier wurde in gleich 6 FĂ€ssern gereift.
In der Verwendung waren
- RumfÀsser
- Bourbon (Heaven Hill & Jim Beam)
- Rotwein (franz. Eiche)
- Tequila
- Auchentochan (Single Malt Whisky)
Dieses Bier wird dann geblendet, d. h. es wird aus allen verschiedenen FĂ€ssern zusammengefĂŒhrt. Siren lĂ€sst ca. 10% von gealtertem Bier in den FĂ€ssern bestehen, um es dann mit dem neuen Anteil an Maiden zu mischen und den neuen Jahrgang zu kreieren. Dieses Verfahren nennt man auch das Solera-System. Die 2017er Variante war auch das 5 jĂ€hrige JubilĂ€um vom Maiden.
Die Aufmachung der Flasche ist fĂŒr mich sehr gelungen. Erst einmal assoziiert man mit der Form der Flasche direkt eine Weinflasche (nur in kleiner). Der Flaschenhals wurde dann noch in goldenem Wachs versiegelt. Generell ist so eine Versiegelung nicht nur ganz schick, sondern verschlieĂt die Flasche damit auch perfekt gegen Sauerstoff. Nichtsdestotrotz Ă€rgere ich mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich die Flasche aus dem KĂŒhlschrank hole und gefĂŒhlt 5 Minuten gegen die Wachsschicht ankĂ€mpfen muss, um an den flĂŒssigen Inhalt zu gelangen.
In der Nase zeigt sich der Barley Wine typisch sĂŒĂ und die Fassaromen (Rotwein und Bourbon).
Im Geschmack wĂŒrde ich das schon fast auch so beschreiben. Der Körper ist natĂŒrlich wuchtig und krĂ€ftig, da steht es einem Rotwein in nichts nach. Das Bier ist sehr schwer, die SĂŒĂe schieĂt einem direkt in den Kopf, hier spielt der Rotwein seine tragende Rolle. Es ist super beerig im Geschmack, dunkle rote FrĂŒchte, ich wĂŒrde Rosinen/Pflaumen/Datteln sagen, danach kommt eine sĂ€uerliche Note, die von diversen Holznoten abgelöst wird. Ich kann auch eine gewisse alkoholische SchĂ€rfe spĂŒren, kurzer Fachbegriff „spicy“, die Tannine bringen die Bitterkeit, hinten und auch schon am Anfang findet man Vanille, sowohl vom Bourbon, als auch vom Rum. Zum Ende hin bilde ich mir ein die Agave vom Tequila zu schmecken.
Dieses Bier ist schon wahnsinnig komplex mit all den verschiedenen FĂ€ssern. Es ist fordernd, aber gleichzeitig macht es einfach Laune, beim Nippen immer wieder eine neue Note zu schmecken. NatĂŒrlich ist dieser Barley Wine auch malzig, wie man es von einem Barley Wine kennt und erwartet.
Zuerst wollte ich sagen, dass bei diesem wirklich tollen Barley Wine kein Fass das andere Fass ĂŒberlagert, aber ich wĂŒrde doch schon sagen, dass hier der Rotwein und der Bourbon im Vordergrund stehen. Dazu könnte man sagen, dass man Cognac und Portwein im Geschmack wiederfindet.
Die restlichen FÀsser bringen ihren Geschmack trotzdem mit ein und machen die ganze Sache schön rund.
Die Bewertungen kann ich so nur unterschreiben, ich hatte mit diesem Barley Wine fĂŒr 2 Stunden wirklich richtig SpaĂ und war am Ende fast schon traurig, als mein Glas sich dem Ende neigte.
Falls wir dieses Jahr kein Tasting mehr verfassen sollten, wĂŒnschen wir euch allen schon einmal einen guten Rutsch ins neue Jahr 2019.
Eure Crafter!
Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.02/5 Sterne
untappd: 4.25/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂŒbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 10,65 âŹ
Unsere Bewertung
Ich wĂŒrde dieses Bier wieder kaufen: Ja
2 Kommentare zu „Siren Craft Brew – Maiden 2017 (England)“