Omnipollo – Noa Pecan Mud Cake Four Roses Barrel Aged Coconut Imperial Stout (2020) (Schweden)

Omnipollo -Noa Pecan Mud Cake Four Roses Barrel Aged Coconut Imperial Stout

Omnipollo -Noa Pecan Mud Cake Four Roses Barrel Aged Coconut Imperial Stout

Review: #274 (01.05.2021)

Und der nächste Knaller wartet schon in den Startlöchern: Ich entschließe mich jetzt doch dazu, die vorletzte Flasche aus der Capsule zu öffnen. Das letzte Highlight hat aber noch ein paar Wochen oder Monate Gnadenfrist von mir gewährt bekommen.

Ja, es wird ein Gebräu aus ihrer wohl beliebtesten Serie geben, nämlich der Noa-Reihe. Dabei spritze man den typischen Boliden mit Kokosnuss auf und reifte es für stolze 27 Monate (fast 2,5 Jahre) in Four Roses Bourbonfässern. Ganz genau! 27 Monate schlummerte dieses Baby im Fass, wobei man bei Omnipollo schon häufiger mal für 2 Jahre reifte, trotzdem empfinde ich 2 Jahre und 3 Monate als sehr lange und das erzeugt automatisch einen Mehrwert im Kopf, denn Lagerfläche fällt für diesen Zeitraum weg, die Fässer müssen immer mal wieder überprüft werden, es wird einfach am Bier gearbeitet und dadurch wird es zu etwas ganz Besonderem. Ich kann nicht behaupten, dass ich keine Erwartungen an dieses Bier habe. Das normale NOA Pecan Mud Cake war nicht immer eines meiner Favoriten, dafür war ich ein Fan von der BA Bourbon Variante, schlussendlich fand ich jedoch meinen Zugang zum Pecan Mud Cake.

Omnipollo selbst sagt zu diesem Release, dass es ihr aufwändigstes und ehrgeizigstes NOA Projekt ist. Dazu liebt man es Bier in Bourbonfässern zu reifen und als sich ihnen die Chance bot, an frisch geleerte Fässer von Four Roses zu gelangen, rollte man sie direkt aus der Lagerhalle, belud das Flugzeug und… Das Basisbier soll mit Fasscharakter (Vanille), lang gekochter Marmelade und Alkoholwärme aufwarten und sich perfekt mit der Basis ergänzen. Abgerundet wurde der ganze Spaß mit Kokosnuss.

Wie schon das gestrige Bier bekommt man eine halbe Mahlzeit serviert. Mit 420 kcal ist es auf 330ml wirklich kalorienreich.

Infos:
Alkoholgehalt: 14%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

kcal: 420

Herkunft: Schweden

Etikett/Aussehen:

Das typische Smileygesicht, mit ausgestreckter Zunge gibt es zu sehen. Normalerweise ist es auf die Flasche gedruckt, hier bekommt man dafür ein rosa-lachsfarbenes Etikett und um das Gesicht ist ein doppelter Dornenkranz.

Zutaten:

  • Kokosnuss
  • natürliche Aromen (Pekannuss)

Geruch/Aromen:

Bei so einem vorzüglichen Duft möchte man sofort ins Glas springen. Geröstetes Malz, geröstete Kokosnuss, viel Bourbon/Vanille, viel Fasscharakter. Der typische Duft von Nuss-Schoko-Kuchen ist auch vorhanden, wodurch es süß riecht.

Geschmack/Aussehen:

Vom Aussehen her kann ich zu gestern genau… gar keinen Unterschied feststellen, außer dass die Krone gar nicht auftaucht. Ansonsten entlädt sich erneut ein sirupartiges, dickflüssiges, zähes Motoröl in meinen Trinkpokal. Es sieht klebrig und ölig aus. Ach und es schwimmt nichts unappetitlich Aufgeflocktes herum.

Es gibt immer so Biere, bei denen hat man eine Vorahnung, bei manchen überhaupt keine und am Ende ist man überrascht. Ich kann behaupten, dass ich hier nicht überrascht bin und dass ich ein richtig geniales Bier zu mir nehmen darf. Wie bereits erwähnt fand ich das BA Bourbon Noa schon immer geil, warum sollte es hier anders sein, vor allem wenn man es dann noch für 27 Monate in Four Roses (welchen ich übrigens mag) reifte? Mir fällt dazu ein, auf dem Blog kam mal das AON Pecan Mud Cakedort könnt ihr euch noch die Story über den Namensstreit durchlesen. Auf jeden Fall lagerte diese Variante aus 2019 auch schon für 1,5 Jahre im Fass und mit jeder höheren Fassreifung wird und wurde der Geschmack immer intensiver.

In der Review schreibe ich sogar, dass ich das NOA Pecan overrated finde, mittlerweile sehe ich das aber anders.

Wenn ich jetzt komplett faul wäre, dann könnte ich auch einfach diverse Absätze aus der letzten Review einfügen und das wäre es dann.

Das würde sich ehrlicherweise sogar fast anbieten, denn großartig Neues kann ich kaum berichten. Zum Start gibt es geröstetes Malz und Restsüße. Man merkt beim Mundgefühl, dass es klebrig, sirupartig, aber cremig zur Sache geht. Ein gutes Mundgefühl!

Im Mittelteil ploppt ein Mix aus Zartbitterschokolade-Pekannuss Kuchen auf. Süß ist es also von Anfang bis zum Mittelteil und wird dann durch Bitterkeit unterstützt und ausbalanciert. Erneut kann ich Kaffee schmecken, welcher sich aber mit Kokosnuss vermählt. Dieser Twist ist neu, aber es war vorher auch keine Kokosnuss im Pecan Mud Cake Stout dabei. Das ist eine wirkliche Neuerung im Trinkerlebnis. Der süßliche Geschmack lässt einen immer wieder an Karamell/Fudge denken. Der Kaffeegeschmack hält im Übrigen kaum Bestand gegen die restlichen Aromen und auch die Zartbitterschokolade überwiegt. Bis zu diesem Zeitpunkt passiert schon eine Menge.

Bis hierhin erwähnte ich noch gar nichts vom Fass oder von Vanille. Doch dieser Geschmack sitzt genau hinter all den bereits aufgezählten Geschmacksrichtungen. Die 27 Monate zeigen und spielen ihre Power aus. Quasi der Turn auf der Hinterhand beim Pokern. Nur dass der Geschmack sich mit dem Rest verbindet.

Ich finde das Bier auch wieder sehr mit einem buttrigen Geschmack gesegnet. Das Bier ist sehr mächtig in seinem Völlegefühl. Auch dieses Bier lädt einen hervorragend zum Sippen ein, da es so unglaublich schwer, voll und mächtig ist. In Bezug auf den Alkoholgehalt lässt es sich hingegen gefährlich leicht trinken, denn ich kann hier keinen Alkohol ausmachen. Als fortgeschrittener Craftbiernerd lässt sich der hohe Gehalt nur an dem schweren Körper und dem sirupartigen usw. ausmachen, denn das sind die Indikatoren dafür.

Ansonsten ist der Geschmack wie erwartet sehr intensiviert worden. Es wurden auch rund 3% an Alkohol hinzugefügt. Man könnte schon meinen das Bier sei einreduziert, wie es bei einem Eisbock der Fall ist. Das Bier ist zähflüssiger und der Geschmack ist intensiver, genau das was man mit einer Einreduzierung erhält.

Das AON/NOA aus 2019 und das NOA aus 2020 haben extrem viele Parallelen, aber schlussendlich ist der Ausgangspunkt immer das gleiche Basisbier. Während ich 2019 auch schon eine Kokosnussnote im Bier erkennen wollte, ist sie in diesem Jahr durch die Hinzugabe deutlich und präsent vorzufinden. Der größte Unterschied liegt aber in der Intensivität des Geschmacks. Dort wurde bei dieser Variante ein neuer Maßstab gesetzt. Ich würde fast sagen, dass es bisher das einzige Bier von fünf ist, welches mich aus der Box so richtig begeistert oder sich vom Preis her gelohnt hat.

Der Nachgeschmack kann sich schön lange halten. Auch dieses Bier finde ich mal wieder saftig. Der Bourbon hinterlässt einen lecker würzigen Geschmack und ich bin wieder bei halbtrocken. Wenn man es ganz genau nimmt, ist der Schluss Schluss Schluss vielleicht trocken. Es wird bitter-süß und man hat von allem ein wenig am Gaumen, was mehr und mehr mit der Zeit verblasst.

Hier kann ich den Hype immerhin ansatzweise auf untappd nachvollziehen, ob es nun 4.6 Punkte verdient? Ich hatte die Tage zuvor ein anderes Bier im Glas, welches ich noch deutlich stärker empfunden habe und dem gab man „nur“ 4.53 Punkte. Ich glaube ich würde mich bei 4.4 – 4.45 Punkte auch wohler fühlen. Das NOA mit 18 Monaten Reifung hat 4.37 Punkte. Eine Steigerung sehe ich und wenn ich am Ende 4.45 Punkte vergebe, dann ist die Steigerung mit fast 0.1 Punkten schon enorm. Man darf ja nicht vergessen, dass man schon relativ weit oben liegt.

Auch hier liegt der Preis bei 22 Euro pro Buddel. Hingegen lag das 2019er Release bei 12,75 Euro. Wenn ich dann eine Entscheidung treffen müsste, würde ich glaube eher zur Flache für 12,75 Euro greifen. Die 27 Monate Four Roses und die Kokosnuss sind zwar ein weiteres Upgrade, aber ~9 Euro Aufpreis sind mir auch hier zu hoch.

Beer Of The Week (Careme vs NOA):

Noa Four Roses BA

Bewertung auf
ratebeer:
untappd: 4.60/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 21,90 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein

Begründung:

gut, aber um längen zu teuer


Empfiehl uns gerne weiter!

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