Lervig x Way Beer – 3 Bean Stout Rum BA (Norwegen/Brasilien)

Lervig x Way Beer - 3 Bean Stout Rum BA

Lervig x Way Beer – 3 Bean Stout Rum BA

Was wird’s geben? 3 Bean Stout wird es geben!

Nun wären wir aber nicht Die Crafter, wenn wir… Wartet… Nee lass mal. Wir haben nicht „nur“ das 3 Bean Stout, sondern heute (29.11.2019) kommt bei mir das BA 3 Bean ins Glas, welches in Rumfässern gelagert wurde. Bier, welches in Rumfässern gelagert wurde, hat mich bisher nie so vollends überzeugt, da ich es aber vom 3 Bean Stout bin, durfte diese Dose dann nicht fehlen.

Zu Lervig selbst habe ich bisher glaube ich noch nie ein Wort verloren. Die Brauerei steht in Stavanger, was im Südwesten von Norwegen liegt und ebenfalls von der Hauptstadt Oslo.

Allzu viel schreiben sie auf ihrer Seite nicht über sich selbst, eigentlich schreibt man sogar überhaupt nichts wichtiges über sich selbst, im Netz findet man dann noch ein wenig Hintergrundinformationen. 2003 wurde Lervig gegründet. Am Anfang ihres Bestehens war sie eine Brauerei, die sich nur auf Lagerbier spezialisierte. Dies hatte aber auch einen Grund, denn in der Region wurde die letzte große Brauerei von einem Konzern gekauft und die Produktion wurde einfach nach Oslo verlagert, dies kostete den einen oder anderen seinen Job.

Die fehlenden Jobs waren aber nur ein Punkt, der durch die Verlagerung entstand, denn plötzlich war auch das heißgeliebte Pils weg. Ab 2005 gab es dann in Stavanger (durch Hilfe eines gefundenen Investors) also wieder den ersten Sud mit Lager/Pils.

So eine Geschichte finde ich in der Tat spannend und grandios, warum die Stavanger sie nicht auf der Hauptseite niederschreiben, erschließt sich mir in keinster Weise.

Das Pendant zu diesem Kollaborations-Bier kommt aus Brasilien. Hier könnt ihr euch ein wenig umsehen, aber viel erfährt man nicht, außer, dass die Brauerei 2010 gegründet wurde. Ich finde es ein wenig schade, weil es mir Spaß bringt, mich über die Brauereien einzulesen und dann bekommt man nur so super spärliche Infos…

Dann gebe ich euch immerhin den Standort bekannt, denn dieser liegt in Pinhais, die Stadt heißt Curitiba. Das liegt so ca. 500 km unterhalb von Sao Paulo, im Südosten von Brasilien.

Über die Brauereien gab es schon kaum eine Auskunft, so ist es dann auch mit der Art des Fasses, dafür nennt man mit 6 Monaten Reifung zumindest die Dauer.

Infos:
Alkoholgehalt: 13,4 %
IBU: 50
Inhalt: 0,33 l

Kcal: 402
Herkunft: Norwegen / Brasilien

Etikett/Aussehen:

Auch die Stavanger sind in den letzten Jahren von ihren traditionellen und schlichteren Designs abgewichen. Man legt den Fokus auf Hipsteraussehen. Es ist bunt, ein wenig verrückt, ein wenig abstrakt und hat meist kaum bis gar nichts mehr mit dem Bier selbst zu tun. Es sind abstrakte, nackte, ältere Menschen, mit schwarzer Sonnenbrille zu sehen. Farblich wird es blau, rot und mit rosa illustriert. Alle Anwesenden haben eine Tonkabohne im Magen gemeinsam. Ja, es sieht so aus, als würde die Meute auf der Jagd nach dieser Bohne sein. Immerhin hat die Tonkabohne einen Bezug zum Namen, richtig prickelnd finde ich das Design aber nicht.

Zutaten:

  • Tonka
  • Vanille
  • Schokolade

Geruch/Aromen:

Vom reinen Geruch her kann ich da so jetzt erstmal keinen großen Unterschied feststellen. Es riecht wie immer verführerisch, winterlich und lecker. Man bekommt geröstetes Malz, Schokolade, sehr viel Tonkabohne, es riecht würzig und ein Säcklein Zimt ist auch dabei. Gegen die Tonkabohne kann sich die Vanillenote nicht durchsetzen. Dazu ist auch ein süßlicher Duft vorhanden, dieser ist eventuell ein wenig deutlicher vertreten im Gegensatz zum Basisbier. Die Fassreife möchte ich jetzt erstmal nicht finden.

Geschmack:

Wie zeigt es sich nun im Geschmack? Ja heftig. Meine Erinnerungen an das 3 Bean Stout sind von der Intensität her getrübt. Bei der BA Bourbon Version kam mir der Geschmack noch einmal intensiver vor und auch bei dem Rumfass gelagerten Bier erscheint es mir so.

Der Geschmack bleibt halt unangefochten genial. Vom Körper her super schwer, kräftig und voll. Die Rumversion hat übrigens 13,4 % und somit noch einmal satte 1,4% mehr in petto. Das Bier ist schön klebrig, was in die Richtung von Sirup geht.

Im Geschmack zeigt sich eigentlich wie immer das gleiche Aromenspektakel. Mein Gedanken an Kellogg’s Choco Krispies werde ich wohl nie los und auch nicht bei dieser Dose.

Klar, wir haben geröstetes Malz als Basis. Zum Start gibt es erneut die Zartbitterschokolade. Die Vanille spinnt vor allem mit der Tonkabohne ihr Netz auf. Zu diesen Noten haben wir von Anfang an die Bitterkeit und auch den süßlichen Part.

Ab der Mitte übernimmt die Süße den Takt, doch das ist nicht das Einzige. Es ist richtig schön weihnachtlich im Geschmack, denn es kommt der Geschmack von Zimt, der auch eine leichte Schärfe mit sich bringt. Und ja, den Spekulatius finde ich auch immer wieder in diesem Bier.

Was ist also neu an diesem Bier?

Tatsächlich kommt ab dem Mittelteil eine würzige Note mit ins Spiel, die ich gerne dem Rumfass zuschreiben möchte. Der Geschmack von Rum ist dann auch im Geschmack wiederzufinden, gerade hier findet man die Vanille doch mal kräftiger und kann es mit dem Geschmack von Tonka aufnehmen. Der Rum zeigt sich aber nicht nur dabei, sondern auch die Süße ist deutlich ausgeprägter und viel weiter im Fokus, als ich es von den anderen 3 Bean Stouts kenne. Die Süße spielt wirklich eine tragende Rolle in diesem Bier, denn es ist nicht nur süßlich, nein, man denkt an Zucker und dann an Zuckerrohr. Es ist mit Abstand die süßeste der drei Varianten. Wer es gerne süßer mag, der ist mit diesem Bier sehr gut bedient, aber seid euch im klaren, dass es auch gut sättigt.

Und es ist noch lange nicht Schluss, denn das Bier wird auch trocken, ebenfalls ein Indikator für eine Fassreifung. Zwischendurch, wenn man mal mit der Zunge schnalzt, kommt es mir fast so vor, als würde ich leichte Holzstückchen auf der Zunge und am Gaumen spüren, es fühlt sich immerhin irgendwie leicht faserig an. Das Fass hinterlässt definitiv Holznoten an das Bier. Ebenso auch die Tannine. Und wisst ihr was ich noch finde? Geröstete Kokosnuss, was mit dem Eindruck von Fasern korrespondiert. All die verschiedenen Noten bleiben auch lange am Gaumen hängen. Generell hat man das Gefühl Weihnachten meets Barbados, denn es schmeckt schon tropisch und weihnachtlich.

Die 13,4% möchten sich nicht verstecken, sie werden nicht stümperhaft gezeigt, sondern man zeigt sie einfach und auch hier fällt mein Blick in Richtung des Fasses. Und nein, sie fallen nicht negativ auf, aber sie verlaufen in eine wohlige, innere Wärme.

Ein wahrlich grandioses Bier, welches mit langem Nachgeschmack aufwartet.

Auf untappd natürlich over-the-top gehyped, mit stolzen 4.44 Sternen. 4.36 für das Bourbon und 4.13 für das Basisbier im Vergleich, wobei das 3 Bean Stout gut 20k Bewertungen mehr hat.

Letztendlich muss jeder seine eigene Entscheidung treffen und im Endeffekt geht es sogar nur um die Frage: „Würde ich dieses Bier wieder kaufen? Ja oder nein?“

„Ja“, ABER es kostet nun im direkten vergleich zum 3 Bean Stout gut 6,50 Euro mehr und es hat eine deutliche Portion an Zucker an Bord (inklusive Rum). Hier muss jeder die Dose oder Flasche zur Kasse tragen, die für ihn sein Favorit ist.

Es sind nur noch zwei Tage bis Heiligabend, wir hoffen ihr habt alle schon ein besonderes Bier zum Weihnachtsfest kaltgestellt! 🙂

Krone:

Der Alkohol gibt dem Bier schon kaum eine Chance, schon nach gut 2-3 Minuten hat man kein bisschen mehr an Krone.

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 3.97/5
untappd: 4.44/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 10,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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