Founders – Underground Mountain Brown (2019) (USA)

Founders - Underground Mountain Brown

Founders – Underground Mountain Brown

Pünktlich zu Weihnachten fliegt uns unser virtuelles Flugzeug wieder über den großen Teich und setzt uns in Grand Rapids, Michigan ab. Ähm, ich möchte heute (30.11.2019) gar nicht so viele Vorworte verlieren, da man den gesamten Zeitraffer selbst mal durchgeklickt haben sollte:History von Founders Brewing„.

Mitte der neunziger Jahre (1997) wurde Founders durch Co-Founder Mike Stevens und Dave Engbers gegründet.

1996 wurde das Unternehmen als Jon Pannell Brewing Company organisiert, was dann aber noch zu Canal Street Brewing Co. abgeändert wurde. Diesen historischen Namen wählten sie, weil die Grand Rapids Straße davor so hieß, welche heute nun Monroe Avenue heißt. Beim Etikett für das (Founders) Pale Ale wurde ein historisches Bild von Bauern genutzt und mit dem Wort Founders (übersetzt: Gründer) versehen. Die Kundschaft verwendete also den Namen Founders als den Namen der Brauerei, weshalb man schlussendlich auch der Brauerei den Namen Founders gab.

Mittlerweile gehört Founders zur 15. größten Brauerei in den USA.

Was ich bisher gar nicht wusste, ist, dass der heutige Mehrheitsbesitz der Brauerei Mahou San Miguel gehört. Wer in Spanien schon einmal Urlaub gemacht hat, wird das Bier San Miguel von dort kennen. Leider sind die Gründer heute häufig nicht mehr die kompletten Besitzer, nur noch zum Teil oder zum Teil auch gar nicht mehr. Derzeit besitzt San Miguel 90% und Stevens und Engbers noch je 5%. Viele Brauereien werden auch aus Fernost gekauft, wie z.B. Fuller’s an die japanische Braugruppe Asahi.

Das Underground Mountain Brown könnte dem einen oder anderen schon mal als Sumatra Mountain Brown über den Weg oder ins Glas gelaufen sein. Dieses Bier stellt das Basisbier dar, welches dann für die Barrel Aged Series von Founders benutzt wurde. Nun wurde das Bier also extra für 1 Jahr in Bourbonfässern gelagert. Bei diesem Bier handelt es sich aber um kein Stout, sondern um ein Brown Ale, dazu gibt es im Geschmack noch eine kurze Erklärung. Neben fast 2% mehr Alkohol und Bourbonfasslagerung, hat es noch 10 IBU mehr an Bord.

Hmmmm, die Einleitung sollte ja kürzer werden, am Ende ist es doch mehr geworden… 🙂

Infos:
Alkoholgehalt:  11,9%
IBU: 30
Inhalt: 0,355 l

Kcal: 357
Herkunft: USA

Etikett/Aussehen:

Mir gefallen die Barrel Aged Series Etiketten (bis auf das KBS, welches super langweilig aussieht und schon richtig lustlos) immer sehr gut von Founders. Sie verwenden ein etwas raues, aber doch dickeres und wertiges Stück Papier. Ich glaube fast immer wird oben links ein goldenes Fass abgebildet, mit dem Zusatz Barrel Aged Series. Im Hintergrund bekommt man schwarze Silhouetten von einem Berg, im Vordergrund steht aber ein Stapel von Holz, welcher wie ein Kegel (geometrische Figur) aufgestellt wurde. Mittig und darüber prankt in weißer Schrift Underground Mountain Brown. Zum normalen Etikett vom Sumatra Mountain Brown Etikett ist das für mich ein deutliches Upgrade.

Zutaten:

  • Sumatra Kaffee

Geruch/Aromen:

In der Nase hängt der gerösteter Kaffee und eine erdige Note die ich ausmache. Dazu ist noch Malz und auch Karamell zu finden. Okay, die Schokolade zeigt sich und eine subtile Holznote. Der Geruch von Bourbon flattert auch noch im Hintergrund mit, aber Vanille dann eher nicht so. Bei der Erwärmung werden die Aromen deutlicher und kräftiger.

Geschmack:

Was sich sofort feststellen lässt, ist, dass der Bourbon in Sachen Körper seine Finger im Spiel hatte. Das Bier wirkt deutlich leichter, da würde ich medium sagen, wo hingegen der Geschmack dafür wieder relativ kräftig und voll ist. Auch die gut vorhandene Karbonisierung trägt ihren Teil zur Leichtigkeit dazu bei. Dies ist ein Punkt den ich sogar super selten anspreche, gleich mal aufschreiben und dann bei den nächsten Reviews beachten 🙂

Letztendlich ist es aber auch ein Brown Ale. Die Definition eines Brown Ales ist schwierig. Um es abzukürzen: Für mich ist es ein dunkles Bier, welches malzig schmeckt, aber leicht zu trinken ist. Ein Ale ist nun einmal nicht schwer und lässt sich leicht trinken.

Insgesamt zeigt das Bier im Geschmack mehrere und kräftigere Noten, als es die Nase erahnen lässt.

Geröstetes Malz und Kaffee bilden den Einstieg. Dazu kommt der Geschmack von Zartbitterschokolade und auch eine säuerliche Note, die man dem Kaffee anrechnen kann. Einen süßlichen Part hat dieses Bier ebenfalls, wodurch ein süß-säuerlicher Geschmack hängenbleibt. Auch die Bitterkeit wartet schon in den Startlöchern. Es ist allgemein nicht nur eine Süße, die man findet, da ist durch den Kaffee auch eine leicht fruchtige Note (rote Frucht) im Hintergrund.

Eigentlich bildet der bittersüße und säuerliche Part genau den Mittelteil. Dazu kommt dann als Ergänzung noch die erdige Note, die sich schon in der Nase zeigte.

Zum Ende hin wird es würzig und der Bourbon zeigt sich mehr und auch die Holzaromen wollen herauskommen. Schon vom Mittelteil an zeigt sich auch eine alkoholische Note, die sich zum Ende hin verstärkt. Apropos Alkohol, ja, man könnte die leichte Schärfe auch als Zimt deuten. Ich könnte immerhin verstehen, wenn jemand den Zimt erwähnt. Durch den Alkohol fühlt man sich auch ein Stück weit von der Wärme geküsst, zumindest in der Birne, ansonsten ist mir sogar kalt… Da drehe ich doch mal sofort die Heizung auf.

Doch… Das Ende kann was, hier findet man noch allerhand.

Gerade hier zeigt sich die typische Trockenheit, die durch die Reifung in Bourbonfässern entsteht. Was mir aber noch in den Sinn kommt, ist der Geschmack von Lakritz, denn diese Nuance finde ich für ca. 2 Sekunden hinten versteckt. Ich lese parallel ja immer noch Reviews, niemand nannte Lakritz, aber ich habe eindeutig den Geschmack von Lakritz im Mund. Zu der Trockenheit spielt dann auch das Fass mit seinen Tanninen die Bitterkeitskarte aus. Ich meine das Bier hat zwar nur 30 IBU, aber eine gewisse Bitterkeit kann man dem Bier gerade am Ende nicht absprechen.

Dieses Bier lebt davon, wenn es sich vollständig erwärmt. Die Nase und auch die ersten Schlucke empfand ich gekühlt doch noch leider als enttäuschend.

Ansonsten übernimmt zum Schluss wieder der Kaffee, der erdige Geschmack und auch der Bourbon. Meine anfängliche Skepsis dem Bier gegenüber löst sich mit jedem weiteren Schluck auf.

Da ich keine ausführliche Review zu dem Sumatra Mountain Brown verfasst habe (da es da den Blog noch nicht gab), ist da jetzt auch der direkte Vergleich eher schwierig zu ziehen. Vom jetzigen Momentum her, würde ich dann dem Underground aber den Zuschlag geben wollen. Allerdings ist das Basisbier nur eine Nasenlänge hinter der Barrel Aged Version. Im Geruch sehe ich das Sumatra hingegen vorne.

Wir wünschen euch erst einmal besinnliche Weihnachten! Pünktlich zum Wochenende wird es dann neue Reviews geben, also schaut rein, wenn ihr kugelrund, satt und gleichzeitig durstig aus den Festtagen zurückkommt! 🙂 

Krone:

Ca. einen Finger breit gibt es einen hellen Schaum, welcher sich schon beim Fotografieren verabschiedet, dafür aber noch etwas am Rand verweilt.

Bewertung auf
ratebeer: 99 Punkte 3.93/5
untappd: 4.13/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 4,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

4.15-4.20 Punkte für mich wert.


Empfiehl uns gerne weiter!

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