Winter, Urlaub, Weihnachten, Familie, Darts WM und gutes Bier, braucht es mehr? Okay, ein bisschen Kälte darf da schon sein und vielleicht noch Schnee. Heute (29.12.2019) verschlägt es mich mal wieder nach Alkmaar in die Niederlande. Mein Weg führt mich mal wieder zum „Schraubenschlüssel“. Mir wird gerade auch bewusst, dass es jetzt das vierte Bier aus den Niederlanden ist, welches ich hintereinander teste, aber habt keine Angst, danach werden wir querbeet nach England, Frankreich und in die USA reisen.
Wer ein wenig über De Moersleutel erfahren möchte, der klickt bitte hier.
Beim heutigen Bier handelt es sich um ein BA Imperial Coffee Stout, welches in Single Malt und Bourbon ausgebaut wurde. Auf der einen Seiten hätten wir Invergordon und auf der anderen Seite Heaven Hill (Bourbon). Zur Länge der Lagerung kann ich nichts sagen, aber ich würde einfach mal auf 6-12 Monate tippen.
Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: –
Inhalt: 0,44 l
Herkunft: Niederlande
Etikett/Aussehen:
Damit sind wir auch schon beim Etikett und das ist einfach auf Toplevel gestaltet worden. Subjektiv bleibt man selbstverständlich mit seiner eigenen Meinung alleine, aber ich finde das Design mehr als gelungen. Ganz unten ist das Logo von De Moersleutel, links und rechts daneben sind zwei Schornsteinrohre, die weißen Rauch direkt in der Mitte bilden und zusammentreffen, dort ist der Name des Bieres festgehalten. Von links kommt ein Roboterarm, auf dem die genaue Bezeichnung des Stils, mit Zutaten etc. vermerkt wird. Mit einer Greifklaue, die einen nackten Menschen kopfüber in den Rauch hält. Dazu kommen noch zwei grüne Schlangen, die dem Armen um sein Leben trachten. Ich finde das ist so ein Mix aus Steampunk und Zeichentrick. Rechts ist noch ein Rohr, welches ein Zahnrad besitzt und „Open“ nach links zeigt.
Zutaten:
- Kaffee
Geruch/Aromen:
Hier bekommt man von allem so ein bisschen als Appetithappen vorgesetzt. Da lässt sich Kaffee/Espresso finden, dunkle Schokolade, Malz, ein wenig Süße und der Bourbon zeigt sich dezent. Und es schwingt noch eine Note mit, die ich erstmal nicht ausmachen kann. Soll da Rauch sein? Oder so in Richtung von Leder und Tabak?
Geschmack:
Dieses Motoröl muss ich schon hier anmerken. Mein Gott was ist das dick, damit würde auch das „Mopped“ von Werner auf Touren kommen. Kennt die jüngere Generation diese Filme überhaupt? Falls nicht, dann solltet ihr dem Ganzen mal eine Chance geben. Vielleicht sollte ich meine Biere auch mal wieder nicht in den Kühlschrank im Keller packen, häufig hatte ich das Gefühl, dass sie tatsächlich zu Beginn doch zu gut gekühlt wurden, was sich in der Nase und auch im Mund bemerkbar macht, denn die Aromen verstecken sich erstmal.
Demnach ist der Körper über alle Zweifel erhaben: VOLL VOLL VOLL! Ja das rinnt ölig herunter. Im Geschmack kann das Bier dann noch mehr punkten und ist ebenfalls voll und kräftig. Das Malz darf eröffnen und es wird deutlich süßer als ich es erwartet hätte. Zu dem Malz kommt dann auch gleich der Kaffee und dunkle Schokolade.
Während der Kaffee dann eher klar direkt in die Richtung von Espresso geht, geht die Schokolade zur zartbitter Variante. Es ist immer wieder erstaunlich, wie dieses spezielle Malz den Geschmack von Zartbitterschokolade oder generell Schokolade mimt. So einen Espressogeschmack hatte ich schon ein Weile nicht mehr im Glas. Gefällt mir. Röstig ist das Bier auch noch. Das ist schon eine leckere Angelegenheit. Die Süße kann sich hingegen nicht gegen die röstige Bitterkeit und den Geschmack von Espresso wehren. Was hier aber auch kein muss ist, denn es ist nicht übermäßig bitter. Generell weiß ich nicht, was keine Angabe von den IBU bei Bieren bedeuten soll. Werden die einfach von der Brauerei nicht angegeben? Ich würde hier jetzt auch nicht mehr wie 50 IBU geben wollen…
Das Three Years Dinner macht es einem nicht gerade einfach den Anfang, Mittelteil und das Ende zu erfassen, da es doch schon relativ flott unterwegs ist. Was ich aber festhalten kann, ist, dass ab der Mitte die Bitterkeit, Espresso, leichter Geschmack von Bourbon und eine Trockenheit festzustellen ist. Man muss bei solchen Schwerkalibern häufig den Kopf frei- und andere Noten ausgeblendet bekommen. Was ich danach schmecke ist Lakritz, die auch ein wenig salzig ist. Im Übrigen sogar ein Geschmack, den man auch relativ häufig antreffen kann, gerade bei der Verwendung von Bourbonfässern, aber fragt mich bitte nicht warum. Karamell kann man durchaus auch noch aufzählen.
Die Trockenheit und der Espresso bilden im Prinzip das Ende. Und die Fässer geben neben der Würze auch leicht holzige Noten an das Bier ab. Hier scheint auch der Alkohol noch für einen ganz kurzen Augenblick durchscheinen zu wollen. Ganz am Schluss möchte ich drei Geschmacksnoten ausmachen. Bourbon, Schokolade und Espresso. Der Bourbon übernimmt am Ende sogar eine tragende Rolle. Der Bourbon konnte in der Reifung nur die typische Trockenheit ans Bier geben, worüber ich mal echt dankbar bin. Ich kann mir ja nicht helfen, aber die Fässer von Invergordon scheinen eine leichte rauchige Note abgegeben zu haben. Im Übrigen ist der Nachgeschmack ordentlich lang.
In der ersten Einschätzung hätte ich es schon eher als eines der schwächeren Biere von den Jungs aus Holland abtun wollen, aber da war wohl der Kühlschrank dran schuld. Inwieweit Invergordon jetzt zum Geschmack beigetragen hat, kann ich nichts sagen, aber der Bourbon hat seinen Job erledigt. Es ist ein feines Bier, was mich jedoch zu keinen Jubelsprüngen bewegt.
Nun muss man aber auch sagen, dass es sich um eine 0,44 l Dose für 6,75 Euro handelt. Da liegen wir für 0,33l bei ~ 5 Euro, es ist fassgereift und dafür taugt es schon.
Krone:
Viele Biere bilden ja meistens noch irgendetwas, aber hier bekommt man Motoröl vom feinsten in das Glas. Das einzige was sich nachträglich bilden wollte ist ein 1 mm Schaum am Glasrand.
Bewertung auf
ratebeer: 98 Punkte 3.86/5
untappd: 4.24/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 6,75 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja
Begründung:
irgendwo ab 4.15
1 Kommentar zu „De Moersleutel – Three Years Dinner (Niederlande)“