Irgendwie kann ich mich gerade nicht von den Russian Imperial Stouts trennen 😀 , aber diese Flasche wollte ich aufgrund der schicken Aufmachung schon länger testen. Den Russian Imperials war/bin ich ja teilweise nicht so aufgeschlossen, da sie häufig immer diese dunkle/fruchtige Note mit einbringen, welche ich persönlich im Stout nicht benötige.
Ich fange heute einfach mal mit dem Etikett an, denn mir gefällt die gesamte Aufmachung der Flasche übertrieben gut. Das Etikett wird in einem schwarz/weiß Bild repräsentiert und möchte einem wohl einen gewissen Schrecken einjagen. Es befinden sich darauf ein Haufen von Totenköpfen, ein aufgerichteter Bär, der am brüllen ist, während dramatisch ein Blitz direkt über ihm seinen Weg nach unten sucht.
Rechts kann man noch ein Schloss entdecken und links ist ein großer Totenkopf mit einer Russenmütze. Hinter dem Bären sieht man durch den Blitz noch bedrohlich spitze Berge – sieht auch ein wenig nach Flügeln aus, ich denke, dass ist sogar so gewollt.
Warum ich das Etikett dieses Mal so ausführlich beschreibe, möchte ich jetzt noch erläutern: Das Bier kommt tatsächlich ursprünglich aus den Niederlanden, aber auf dem Bild und auch auf der Rückseite tut man eigentlich fast alles, um es nach einem russischen Bier aussehen zu lassen. Die Russenmütze hat ebenfalls noch einen Stern vorne, wir haben das Schloss mit seinen Türmen, die an den Kreml erinnern. Auf der Rückseite sind ebenfalls Sterne im GROM BBA eingelassen. Neben dem „Pfand“- und „für Schwangere nicht geeignet“-Symbol, befindet sich noch ein Totenkopf mit Teufelshörnern und einem Hammer und Sichel.
Abgerundet wird die Flasche mit einem gelben Wachs, der durch seine poröse Beschaffenheit heute immerhin mal leicht zu entfernen war.
Der Name Bliksem könnte für mich auch russisch sein, aber nun gut, wollen wir uns mit dem Rest befassen.
Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: 59
Inhalt: 0,330l
Herkunft: Niederlande
Dieses Stout durfte für eine unbekannte Zeit in Heaven Hill / Jack Daniels Fässern reifen. Die Brauerei Bliksem kannte ich bisher überhaupt nicht, aber in den Niederlanden gibt es einfach auch so viele Brauereien. Dieses Bier gehört ihrer gerade neuen Antholgy Series an.
Im Geruch bietet dieses Bier schon gut Malz, Kaffee und bisschen Schokolade. Ich meine sogar eine leichte Rauchigkeit riechen zu können, die würde ich dann auf den Jack Daniels schieben und halt Röstaromen. Von der Vanille die ebenfalls sogar extra verwendet worden sein soll, kann ich halt mal wie fast immer nichts erkennen. Geruchlich ist das nun einmal schon ein Russian Imperial Stout, obwohl die fruchtige Note fehlt.
Der Geschmack präsentiert sich dann vom ersten Augenblick mit super viel Röstaromen, viel Malz und Bitterkeit. Einfach super voll und kräftig im Geschmack. Die Bitterkeit ist für die fast 60 IBU vollkommen in Ordnung, die Röstaromen sind dafür umso dominanter. Und das ist vielleicht auch schon ein kleiner Kritikpunkt, denn gerade die Röstnoten nehmen dem Bier schon unglaublich viel vom Rest weg. Die Kaffeenote hat man definitiv, die aber schon eher in die Richtung von Espresso geht und es ist auch Schokolade vorhanden.
Ganz minimal scheint noch die Süße durch, da würde ich dann noch Karamell finden wollen. Zwischen all dem Ganzen könnte man sicherlich auch Lakritze finden.
Vom Bourbon und der Vanille muss ich ganz ehrlich gestehen, dass ich sie nur subtil finden kann. Ganz hinten findet man noch eine Holznote und es wird super trocken.
Man kann dem Bier auch schon eine ordentlich alkoholische Note nachsagen, aber die Röstaromen und die Bitterkeit kompensieren es zum Ende hin.
Das Ende präsentiert sich sowieso ziemlich komplex, denn für einen kleinen Augenblick hat man, wie es für ein Russian Imperial Stout typisch ist, noch die fruchtige Note.
Von der Fassreifung bekommt man bei diesem Bier insgesamt nicht so viel mit, ich würde sagen, dass es einfach nicht lange gereift wurde, was sich dann auch im Preis widerspiegeln würde, allerdings wissen wir ja von De Molen, dass es auch in diesem Preissegment geht.
Insgesamt finde ich das Bier trotzdem ziemlich gelungen.
Zu guter Letzt kurz zum Schaum…war mal wieder fast überhaupt nicht vorhanden, erwartet man bei Stouts aber auch häufig nicht.
Bewertung auf
ratebeer –
untappd 4.18 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 4,50 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja
Begründung:
Definitiv nicht eines meiner besten der besten Stouts, aber für den Preis absolut top!
1 Kommentar zu „Bliksem – GROM BBA 2018 (Bourbon Barrel Aged Anthology)(Niederlande)“