Review: #225 (11.09.2020)
Aufatmen, heute gibt’s wieder eine uns bereits bekannte Brauerei 😀
Von Untitled gab es im Juni die erste Dose, die ich nicht schlecht fand, deshalb möchte ich den Amerikanern noch eine Chance geben, denn kreative oder sagen wir „kreativere“ Biere scheinen sie ja zu brauen, auch wenn man vieles davon in der Art kennt. Heute soll es ein Chocolate Banana Imperial Stout geben, also non BA, einfach nur ein Stout (Imperial). Die Zusammensetzung aus Schokolade und Banane ist ganz sicher keine neue Erfindung, aber gespannt darf man ja wohl noch sein. Auf untappd wird das Bier außerdem unter Double Pastry Stout geführt.
Mein erstes Chocolate Banana Stout kam vor ein paar Jahren von Sudden Death (Ja moin!), aber das konnte mich null überzeugen, da man von der Banane keine Spur geschmeckt hat, umso gespannter und mit voller Vorfreude, werde ich mich dann in diesen Versuch wagen. Womit auch alles gesagt wäre, außer, dass man mit keinen Aromen arbeitete, sondern mit Schokolade und Bananenpüree diesen Sud kreierte.
Infos:
Alkoholgehalt: 11%
IBU: –
Inhalt: 0,355 l
kcal: 330
Herkunft: USA
Etikett/Aussehen:
Ob das nun wieder von der gleichen Künstlerin erstellt wurde, kann man nicht herausfinden, denn das Bier ist nicht im Shop vorhanden. Da es sich jedoch arg ähnelt würde ich das so vermuten. In der Kurzversion bekommt man eine Banana Split zu sehen. Ajoa, dieses Mal gefällt mir das mehr, aber ein Highlight ist es nicht. [Späte Anmerkung: Ich bin ja aber auch ein Pfosten, zumindest ein Halber, denn auf der Dose steht der Künstler vermerkt. Noelle Miller war die Künstlerin.]
Zutaten:
- Schokolade
- Bananenpüree
Geruch/Aromen:
Riecht wie… NANU??? Kennt ihr die Geleebananen mit Schokolade? Da muss man kein anderes Wort mehr darüber verlieren… Es riecht ganz genau nach diesen Dingern, süß und nach Malz. Mehr geht nicht, aber der Geruch ist insane gut.
Geschmack:
Vom Körper her ist das Bier dick, zähflüssig, cremig, ölig und voll. Leider druckt man die Zutatenliste nicht ab, aber dürfte ich raten, dann würde ich Hafer im Bier vermuten und wohl auch Lactose. Nach kurzer Erwärmungszeit (ihr wisst ja, dass ich immer ein wenig kälter beginne) zeigt sich der Geschmack stärker.
Um da aber auch direkt ehrlich zu sein und um auf den Punkt zu kommen, viel gibt es im Geschmack nicht zu finden. Das Bier besitzt keine Komplexität, was es aber nicht schlechter machen soll, sondern ganz im Gegenteil, denn der Geschmack ist voll.
Zum Start gibt es Süßstoff, Bananenpüree und Malz. Pastry Stout passt meiner Meinung nach perfekt, um das Bier zu beschreiben oder um es in die richtige Schublade zu stecken. Die Banane schmeckt aber nicht wie die gewöhnliche Banane. Viel mehr ist es für mich ein Mix aus überreifer Banane oder von mir aus nur reifer Banane, die zum Teil auch künstlich wirkt, obwohl richtiges Püree in dem Bier verarbeitet wurde. Dass dieses Bier übrigens mit echter Banane versetzt wurde, kann man am Aussehen zu 100% erkennen. Ich nenne es jetzt erstmal stiefmütterlich braune Suppe, aber so sieht das Bier einfach aus. Es ist ein lichtundurchlässiges braunes Gebräu.
Vielleicht täusche ich mich doch mit dem künstlichen Geschmack, weil die reife Banane so wirkt, als wäre sie durch Karamell gezogen. Ich denke diese Beschreibung passt besser, wodurch ich den künstlichen Geschmack streichen wollen würde.
Die Banane ist recht dominant und wird im Mittelteil dann durch Kakao und Schokolade unterstützt, womit wir wieder bei den Geleebananen angelangt wären.
Zum Ende hin herrscht weiterhin die Schoko-Banane, aber es taucht auch noch minimal Bitterkeit auf, die einen Versuch unternimmt ein Gleichgewicht mit der mittleren Süße herzustellen. Für meinen Begriff passt die Beschreibung, dass dieses Bier nicht übertrieben süß ist, dennoch recht süß, aber man schmeckt die Lactose total.
Vom Alkohol bekommt man maximal in den letzten Atemzügen am Gaumen etwas mit, dort herrscht ein leichtes prickeln auf der Zunge. Mit 11% ist das Bier auf jeden Fall ein Teufelchen. Der Nachgeschmack ist mittellang bis lang, mit der Tendenz zu lang.
Wer auf diese kleinen Geleeteile steht oder generell ein Fan von Banane und Schokolade ist, der wird um dieses Bier nicht herumkommen. Das Bier beweist damit, dass man den Geschmack weitaus besser kreieren kann, wie es die Jungs von Sudden Death versucht haben, wobei auch die in ihrem zweiten Anlauf mit Bananenpüree gearbeitet haben, aber davon habe ich mir keine Flasche besorgt. Von daher werde ich nie wissen, ob ihnen ihr zweiter Versuch besser gelang.
Als Fazit für mich selbst finde ich Untitled Art interessant, aber so wirklich umgehauen haben sie mich noch nicht. Man darf schon behaupten, dass ihre Biere einen eigenartig süßen Geschmack besitzen. Ich schrieb ja, dass mir die Süße mittelmäßig auffällt, aber eigentlich finde ich die Süße durch die Laktose doch relativ heftig.
Krone:
Die gibt es beim Eingießen, danach ist das gewohnte Bild bei non BA Bieren im Glas, es ist etwas vorhanden, aber viele Preise gewinnt man damit auch nicht.
Bewertung auf
ratebeer: –
untappd: 4.31/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 7,69 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein
Begründung:
lecker, aber eine Dose reicht mir davon 4.2-4.25