Pühaste – Tumeaine Kenya (Estland)

Pühaste - Tumeaine Kenya

Pühaste – Tumeaine Kenya

Review: #224 (06.09.2020)

Nach dem grandiosen (persönlichen) Reinfall von gestern, wage ich mich erneut zum Kühlschrank.

Es wird kein unbekanntes Bier werden, eine andere Vorgängerversion davon hatte ich schon einmal. Achja… Die Brauerei kennen wir natürlich ebenfalls… (Pühaste sagt euch nichts? Dann hier lang…)

Aus Brazil machen Kenya. Der Rest bleibt wie gehabt, wir tauschen hiermit den Kaffee aus, er stammt wieder von der Kokoma Rösterei. Das Tumeaine (dunkle Substanz/Materie) Brazil gefiel mir aus meiner Erinnerung her recht gut, es ließ aber noch Luft nach oben, mal sehen, ob das Kenya diese schließen kann.

Am Coffee Imperial Stout hat sich somit nichts geändert. Von dieser Kenya Version gibt oder gab es noch das Kenya Amukai und was sieht man auf untappd an Bildern dazu? Genau, zwei Leute posten das richtige Bild und raten das Bier richtig und der Rest schafft es eben nicht korrekt… Das ist genau der Grund, warum ich untappd auch teilweise nicht ernst nehmen kann. Trotzdem soll unser heutiges Tasting nicht darunter leiden.

Infos:
Alkoholgehalt: 11%
IBU: 60
Inhalt: 0,33 l

kcal: 330
Batch: 283
Herkunft: Estland

Etikett/Aussehen:

Achtung, wilde Rumkopiererei!!! 🙂

Passend zu der Übersetzung befinden wir uns irgendwo im Weltraum. Es ist dunkel gehalten wir bewegen uns auf einen helle, spiralförmige Stelle / irgendwas zu, was im Licht auch metallic matt aussieht. B̵r̵a̵z̵i̵l̵ Kenya Coffee steht unten und Pühaste ist, wie man es von der normalen oder saisonalen Serie kennt schräg, links oben am Rand.

Zutaten:

Geruch/Aromen:

Na? Nach was wird es wohl riechen? Ein kleiner Tipp, nach Hopfen und tropischer Frucht nicht. Ganz klar ist es geröstetes Malz und viel Kaffee, wobei ich da erneut in die gleiche Kerbe einschlage, wie beim Brazil Coffee, denn das Aroma ist so erstmal sehr verhalten. Eine leicht fruchtige Note, wie man es häufig vom Kaffee erhält, schwingt hier aber doch mit.

Geschmack:

Junge, wie dick und schwer sich das Bier eingießen lässt. Pures Motoröl würde man da sagen, einen Begriff, den ich in der Vergangenheit irgendwo verloren habe. Ich werde jetzt ein wenig vergleichen und ergänzen.

„Beim Eingießen denkt man sofort an Motoröl, was dann im Geschmack auch voll / dick einzuordnen ist, aber da gibt es ganz andere Vertreter. Der Geschmack ist immerhin kräftiger und voller, als es die Nase schlussendlich vermuten lässt.“

Das habe ich beim Brazil geschrieben und ich kann mich gar nicht mehr so sehr an das Bier erinnern, aber hier scheint es einen Unterschied zu geben. Der Körper ist wunderbar voll, dick, cremig und ölig. Im Geschmack bekommt man super intensive Kaffeearomen um die Ohren geschlackert.

„Mit dem ersten Schluck geht es auch direkt mit Malz los, hier spielen dann aber zwei Faktoren direkt gleich mit. Zum einen möchte die Restsüße vom Malz das Bier schön süß wirken lassen, aber es kommen auch direkt schwere Röstaromen und Bitterkeit dazu. Das Pumeaine Brazil hat mit 60 IBU einen leicht erhöhten Wert, ich könnte mir ohne es zu wissen, aber auch direkt 70-75 IBU vorstellen, bleibt zwar noch im Bereich medium, aber die Bitterkeit ist schon gut vorhanden. Das wäre für mich so erstmal der Start.

Agree.

„Dann geht es schon flott in den Mittelteil. Was bei dem Bier Hand in Hand geht ist der Geschmack von Schokolade und Kaffee. Ganz am Anfang könnte man noch Milchschokolade sagen, was dann aber schnell in Zartbitterschokolade und Kaffee umschaltet. Der Kaffee hingegen wirkt durch die Bitterkeit für mich dann auch schnell in Richtung von Espresso. Da ist auch eine kräutrige Note im Geschmack. Die ganze Zeit frage ich mich, ob ich da auch einen fruchtigen Touch im Bier schmecke und ich bilde mich wirklich ein, den Geschmack von Rosine zu erkennen.“

Die Milchschokolade findet man meiner Meinung hier nicht, dafür ist es dann Zartbitterschokolade, was sich mit der Bitterkeit von Espresso zuspitzt, dazwischen lässt sich noch Karamell und Molasse finden. Auch der kräutrige Geschmack tritt wieder auf. Das macht ehrlich gesagt schon Spaß. Beim Brazil schrieb ich, dass es nicht komplex ist und bei diesem Bier ist es ein Zwiespalt, man findet zwar keine 100 verschiedenen Geschmacksrichtungen, aber das Bier ist auf irgendeine Art und Weise komplex, voll an Aromen und mit tollen Schichten an Kaffee bestückt.

Den fruchtigen Körper finde ich beim Kenya auch deutlich präsenter, aber das gilt insgesamt für alle Nuancen im Bier. Oben in den Zutaten hatte ich euch ja die Peaberry verlinkt, wer das überlesen/übersprungen hat, der bekommt eine erneute Chance. Tatsächlich kommt mir der Geschmack deutlich kräftiger vor, aber das hätte ich auch ohne die Beschreibung gesagt. Rosinen sind es heute aber nicht. Es ist irgendwas beeriges, was ich geschmacklich nicht benennen kann. Und eine Citrusnote lässt sich ausmachen. In diesem Bier ist eine ausgeprägte Säure am Start, die definitiv dem Kaffee anzurechnen ist, was sich ja auch mit dem Citrusaroma deckeln würde. Die Süße vom Malz und Kaffee versuchen die Bitterkeit in den Griff zu bekommen, jedoch kann sie nicht groß gegenhalten. Mir gefällt die Bitterkeit, sie ist zwar kräftig vorhanden, drängelt sich einem aber nicht aufdringlich auf.

Zum Ende hin wird das Bier trocken, vom Alkohol kann ich die gesamte Zeit keine Spur finden, er ist also super eingebunden.

Ich finde das Kenya Coffee eine deutliche Spur besser, als es beim Brazil der Fall war. Auf ratebeer schrieb jemand: „Der kenianische Kaffee gewinnt an jedem Tag gegen den Brasilianer.“ Das möchte ich an dem heutigen Abend so unterschreiben, denn der intensive Geschmack von Kaffee und auch dem Rest wirkt sehr gelungen. An der Review merkt man glaube ich, dass ich hier weitaus begeisterter und überzeugter bin. Lasst euch aber nicht beeinflussen und greift gerne bei dem Brazil zu.

Krone:

Ein schön bräunlicher Schaum, der schnell verschwindet, aber dafür am Rand bis zum Ende ausharrt.

Battle Of The Week (Mami Wata vs Tumeaine Kenya):

Da sich das Mami Wata für mich disqualifiziert hat, kann ohne einen Schluck nur das Tumeaine gewinnen!

Bewertung auf
ratebeer:
untappd: 4.22/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 4,69 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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