Prairie Artisan Ales – Weekend (USA)

Prairie Artisan Ales - Weekend

Prairie Artisan Ales – Weekend

Review: #210

WEEKEND! Das ist nicht nur die Realität (am 11.07.2020 im wahrsten Sinne des Wortes zu nehmen), sondern auch der Name des Bieres, welches ich von Prairie Artisan Ales vorstellen möchte. Von den Jungs aus den Staaten hatte ich schon einige Biere, aber zu der Zeit existierte unser Blog noch nicht und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich sie so gerne reviewed hätte, denn für mich ist es bisher eine ziemlich überbewertete Braurerei (mit ein paar Ausnahmen), die auch jetzt gerade in Sachen Preis total verrückt spielt, da sie diese enorm nach oben drückt. Ein Neuzugang also.

Was habe ich also bisher probieren dürfen?

  1. Prairie Noir
  2. Vanilla Noir
  3. Paradise 
  4. Bourbon Paradise
  5. Bomb!
  6. Birthday Bomb
  7. Deconstructed Bomb Vanilla

Es müssten dabei alles Versionen aus 2018 gewesen sein, es könnte aber auch eine 2017 dabei gewesen sein. Beim Bomb! bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich die Spaceship oder die „normale“ Variante getrunken habe.

Ihr könnt euch mal gerne auf untappd die Bewertung ansehen, da werdet ihr eine ganze Weile benötigen, bis ihr bei deren Bieren auf unter 4.5 Punkte fallt. Von den probierten Bieren geht es bei mir von 4.07 bis 4.52. Der größte Knackpunkt war für mich immer der Preis, denn die Biere lagen schon 2018 bei um die 15 Euro pro Flasche in Hamburg. Jetzt scheint es im Trend zu liegen, die gleichen Biere teils für 20 Euro aufwärts zu vertreiben, zumindest habe ich sie in diversen Läden für um die 23 Euro gesehen und da hört für mich der Spaß auf. Rein aus dem Gedächtnis heraus fand ich das Bourbon Paradise und das Bomb! ziemlich gut. Von beiden Noir Bieren, dem Paradise und Deconstruted war ich relativ enttäuscht.

Jetzt habe ich schon einen halben Roman verfasst und zur Brauerei selbst kein Stück, aber lange quäle ich euch mit der Einleitung nicht mehr, denn es gibt keine großen Infos von ihnen selbst auf ihrer Homepage.

Mit Prairie Artisan bekommt man es mit einer kleinen Brauerei aus Oklahoma zu tun. Gegründet wurde der Schuppen von Chase Healey in 2012. Innovatives und fassgereiftes Bier stehen auf ihrem Zettel schon weit oben, aber man braut auch gerne mal funkige Bauernbiere. Den Anfang hatte man auch mit Saison Bieren begonnen, bis man 2013 den Durchbruch in der Craftbierlandschaft mit dem Bomb! erzielte. Auf ratebeer wird die Brauerei seit 2017 als eine der 100 besten Brauereien der Welt gelistet. Und in 2016 gründete Chase eine weitere Brauerei namens American Solera, hier soll der Fokus auf Sour und Wild Ales liegen.

Zu guter Letzt noch ein, zwei Anmerkungen zum Weekend. Das Weekend ist ein Imperial Stout oder laut untappd auch ein (Double) Pastry Stout. Wie immer hoffe ich auf keine zu ausgeprägte Süße, aber im Bier wurden Kokosnuss, Kakaonibs und ein große Menge Marshmallows hinzugefügt. Oder wie sie es selbst sagen: ,,as opposed to a „whimsical“ amount of marshmallow, which we find stupid and dumb and lame and stupid. HAVE A GREAT WEEKEND!“. Ein schönes Wochenende wünschen einem die Brauer aus Oklahoma.

Es ist vollgepackt mit Kokosnuss, Kakaonibs und einer * ernsthaften * Menge MARSHMALLOW (im Gegensatz zu einer „skurrilen“ Menge Marshmallow, die wir dumm und dumm und lahm und dumm finden). HABE EIN SCHÖNES WOCHENENDE! Und damit endet unser erster Teil.

Infos:
Alkoholgehalt: 13,3%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

kcal: 399
Batch: 
Herkunft: USA

Etikett/Aussehen:

Knallig pink wird es, ansonsten sind noch fünf unterschiedliche Comicfiguren abgebildet: Sie könnten Mitarbeiter, Gründer oder Braumeister sein oder ausgedachte Figuren.

Zutaten:

  • Kokosnuss
  • Kakaonibs
  • Marshmallows

Geruch/Aromen:

Süß beginnt es schon in Nase und das nicht allzu knapp. Malz lässt sich finden, Schokolade, welche sich hier noch mit Kaffee abwechselt, Vanille, brauner Zucker und ich würde zuletzt noch Alkohol aufzählen.

Geschmack:

NACHTISCH! Nicht anders zu erwarten hat das Bier einen dicken, cremigen, öligen und vollen Körper. Der Geschmack hat dieselben Eigenschaften.

Machen wir uns nichts vor, die Amerikaner lieben es süß und hier wurde schon angekündigt, dass eine bekloppte Menge an Marshmallows in das Bier gewandert ist und genau das passiert dann auch im Geschmack.

Es kommt einem so vor, als ob man den kompletten Mund mit Marshmallows ausgefüllt hat. Die Schokolade macht es dann in Anführungszeichen nicht besser, aber beschweren möchte ich mich an dieser Stelle gar nicht.

Ganz am Anfang bekommt man das (geröstetes) Malz und Restsüße geboten, aber es schießt auch direkt ein Ladung Diabetes in Form einer Zuckerladung der Marshmallows hinein. JA, es wird verdammt süß, wobei ich das trotzdem noch als trinkbar/angenehm empfinde.

Im Mittelteil zelebriert die Süße weiterhin ihren Siegeszug, dafür setzt dazu noch der Geschmack von Milchschokolade ein und auch die Kokosnuss meldet sich zu Wort, aber eher im Hintergrund, zumindest finde ich sie nur dezent überhaupt im Geschmack wieder. Kaffee kann man schmecken, aber ich finde schon, dass die Schokolade eher den Geschmack ausmacht, dazu wurde dem Bier noch extra Schokolade hinzugefügt. Gerade wenn man diese ganzen süßen Geschmacksrichtungen nennt, darf auch das Karamell nicht fehlen.

Ab der Mitte zeigt sich dann eine alkoholische Note, die ebenfalls von der Süße aufgefressen, ausgespuckt und erneut überrollt wird, trotzdem bekommt man den Alkohol mit und dieser wärmt zugleich von innen.

Am Ende setzt eine leichte Bitterkeit ein, die man schon im Mittelteil finden, sich gegen den süßen Brocken aber kein Stück behaupten kann. Ansonsten ist das Ende weiterhin purer Zucker, den braunen Zucker würde ich wohl am ehesten nennen.

Insgesamt ist das ein leckeres Bier, nur habe ich zwei Probleme und das wäre zum einen der Preis, da dieses Bier mit 10.95 Euro wahrlich nicht billig ist und zum anderen fehlt es dem Bier an Komplexität. Das Bier weiß durchaus zu gefallen, aber über 10 Euro würde ich dafür keinesfalls bezahlen, wenn ich den Geschmack vorher gekannt hätte. 6-7 Euro wären vermutlich mein Maximum, aber das Bier kommt ja auch über den großen Teich geflogen. Ich weiß nicht, ob man in den USA höhere Steuern entrichten muss, für Bier über 10%.

Lange Rede kurzer Sinn, wäre das Bier Barrel Aged, dann würde ich den Preis eher verkraften, aber in der Regel bin ich nicht sehr häufig bereit, für ein non-Barrel Aged Bier über 10 Euro hinzublättern. Dazu ist dieses Bier ja einfach nicht überragend oder komplex genug, es ist zwar lecker, aber die hohe Wertung auf untappd lässt mich auf meine Anfangssätze zurückkommen und es bleibt beim overrated… Warum das Bier auf ratebeer ebenfalls so stark davonkommt verstehe ich nicht. Aber ich denke mir, dass es genügend Dessertliebhaber gibt, ich esse hingegen lieber herzhaft. Von den bisher getrunkenen gehört es für mich trotz der eventuell schärferen Kritik trotzdem zu den besseren Bieren für mich von Prairie.

Ein Fassreifung würde dem Bier im Bezug auf die Süße sicherlich helfen, um eine bessere Balance herzustellen.

Krone:

Gibt es nur minimal und verschwindet zügig vollends.

Battle Of The Week (Amorena vs Weekend):

Amorena

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.13/5
untappd: 4.38/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 10,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein

Begründung:

eher nicht, insgesamt ist das trotzdem noch eine 4.2-4.25


Empfiehl uns gerne weiter!

1 Kommentar zu „Prairie Artisan Ales – Weekend (USA)

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