Maltgarden – Gate Nr.1 (Polen)

Maltgarden - Gate Nr.1

Maltgarden – Gate Nr.1

Review: #211

Die Serie an Neuzugängen möchte nicht abreißen, was jedoch für uns und auch sicherlich für euch spannend sein dürfte. Heute (21.07.2020) verschlägt es uns aber dann doch in eine Region oder ein Land, wovon ich auf dem Blog noch gar nichts vorgestellt habe: Wir gehen also zu unserem Nachbarn nach Polen und schauen uns an, was die so auf dem Kasten haben. Aus Polen gab es bisher für mich mal gerade eine Handvoll an Bieren (mit diesem hier zusammen). Von der Brauerei Komes, Kormoran und Maryensztadt gab es schon einmal etwas in den Kelch.

Nun soll es hier aber um Maltgarden gehen, denn die haben anlässlich ihres einjährigen Bestehens ein dickes BA Imperial Stout gebraut und reifen lassen, wofür man die beliebten Fässer von der Heaven Hill Destillery verwendet (ohne Angabe der Dauer). Das soll es aber nicht gewesen sein, man knallte am Ende noch Ahornsirup und Vanille aus Madagaskar in das Bier hinein. Ich bin ja ein Fan von Ahornsirup im Bier, von daher ist es ein Bier, auf das ich mich besonders freue und gespannt bin.

Gerne hätte ich euch etwas über Maltgarden berichtet, aber bisher gibt es noch keine Homepage, ganz mit leeren Händen lasse ich euch aber nicht zurück. Immerhin hinterlasse ich euch den Link zu Instagram, wo ihr euch ein paar bunte Bildchen angucken könnt. Zum Gründer und Brauer lässt sich doch noch etwas finden: Der gute Mann heißt Andrzej Miler, zumindest ist er ein Mitgründer, aber dafür der Hauptbrauer und seit 2019 existiert diese Brauerei, allerdings spuckt mir Google nicht aus, woher genau sie denn sind.

Alles sehr spärlich gesät, aber was soll’s…

Infos:
Alkoholgehalt: 12%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

kcal: 360
Herkunft: Polen

Etikett/Aussehen:

Mein erster Gedanke war „leicht kitschig“, aber nun weiß ich, dass es das Logo selbst darstellt (dieses Mal nur weiter und genauer ausgeführt, denn es sieht normalerweise weitaus reduzierter aus), welches extra nur für dieses Release verwendet wurde. Der Hintergrund ist in einem metallic-rosa/pink-Mix. Das Logo besteht aus einem Steintorbogen, von Efeu bewuchert, ein Gittertor ist geöffnet, Pflastersteine sind auf dem Boden und im Hintergrund sieht man einen Baum und einen Sternenhimmel. Hier wird dann alles in schwarz-weiß gehalten. Unten links wird das 1-Jährige festgehalten, Fasstyp, Biertyp werden unterhalb des Etiketts gesetzt. Hierbei verwendet man sogar unterschiedliche Schriftarten. Insgesamt kann ich mich mit dem Etikett arrangieren, es sieht gar nicht mal schlecht aus.

Zutaten:

  • Ahornsirup
  • Vanille

Geruch/Aromen:

Genau das, was man erwartet: Malz, Schokolade, Kaffee, viel Ahornsirup, Süße und auch Vanille. Vom Fass kann ich so erstmal nichts wahrnehmen.

Geschmack:

Um es gleich von Anfang an festzuhalten: Dieses Bier besitzt 28 Plato (Stammwürze), was kurz übersetzt bedeutet, dass es recht süß werden dürfte.

Vom Körper her kann ich mich nicht entscheiden, aber zwischen medium und voll darf es angesiedelt werden. Das Bourbonfass wirkt hier ganz deutlich auf das Bier ein, aber das ist doch schon recht voll vom Körper, auch wenn es kurzzeitig dünner wirkt. Der Geschmack ist geschmackvoll vertreten.

Ich möchte an dieser Stelle gleich mal einwerfen, dass die Polen richtig gutes Bier produzieren können. Es ist zwar weit von den Jungs aus Estland und Co entfernt, aber verstecken müssen sie sich am Ende des Tages nicht.

Den Start darf wie zu 99% fast immer das Malz eröffnen. Ich erwähnte ja die hohe Stammwürze und die schlägt mit voller Wucht zu. Jop, hier wird es süß und süßer. Die Restsüße ist hammerhart vertreten.

Dann geht es meiner Meinung auch schon direkt in den Mittelteil über und hier füllt sofort der Ahornsirup mit seinem typischen Geschmack den Mundraum in voller Fülle. Man bekommt dazu aber weitere Noten kredenzt und da wären Zartbitterschokolade, Kaffee und Karamell vorzufinden. Die ganze Zeit begleitet die Süße diesen Geschmack und dann dreht sich das Blatt, es wird würzig und leicht bitter.

Insgesamt ist das wie ein schöner Farbverlauf gestaltet, da die Übergänge recht flüssig wirken und vor allem auch stimmig sind. Das Bier selbst ist relativ klebrig und im Licht erkennt man den typisch öligen Film am Glasrand. Dieses Bier speziell lässt sich fast wie ein Sirup ähnliches Getränk verköstigen.

An diesem Punkt wirkt das Bier ausgeglichener. Genau das ist der Punkt, wo ich das Fass am meisten vorfinden möchte und auch die hinzugefügt Vanille und das Bourbonfass hinterlassen an dieser Stelle den Geschmack von Vanille am kräftigsten. Wobei ich bei diesem Bier weder den Bourbon, noch die Vanille als großen Protagonisten beschreiben möchte. Den Hauptanteil fährt hier der Ahornsirup und die Süße.

Somit wären wir am Ende und dem Finish angelangt. Ich finde das Bier prinzipiell nicht großartig komplex, aber die Noten, die es bietet und aufweist gefallen mir. Zum Ende findet man die Würze, die Bitterkeit und Schokoladen/Kaffeenoten am stärksten vor. Der Alkohol ist meiner Meinung nach ganz gut eingebunden, aber im Nachgeschmack wird es dann doch einen Hauch alkoholisch. Zum Thema Nachgeschmack kann man nur sagen, dass dieser lange nachhallt.

Ich finde ja, dass der Bourbon das Bier ganz (und hier meine ich ganz am Ende erst) trocken zurücklässt.

Der Preis hat mich am Anfang total abgeschreckt – nicht dass ich nicht schon häufiger solche Preise gezahlt hätte, aber die Bewertung auf untappd lag zuerst bei mageren ~4.15 Punkten, was ja in der Regel überhaupt nichts zu bedeuten hat oder haben muss. Beim ersten Einkauf verschmähte ich es und nahm es erst im zweiten Anlauf mit und mittlerweile hatte das Bier schon 4.22, aber ist erneut auf 4.21 Punkte „““abgestürzt“““, ihr merkt schon, dass ich gerne übertreibe. Prinzipiell muss man sagen, dass so eine Steigerung meist nur Gutes zu bedeuten hat. Ich bin sehr zufrieden mit diesem Bier und die Steigerung empfinde ich als richtig.

Maltgarden hat sich auf meiner inneren Weltkarte eine Nadel gesetzt und ich werde hier erneut zuschlagen, wenn sich mir die Gelegenheit bietet.

Krone:

Bildet sich nicht aus, aber es verweilt ein Restschaum.

Bewertung auf
ratebeer: 99 Punkte 3.99/5
untappd: 4.22/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 11,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

4.25 sind es für mich, ob ich es wiederkaufen würde? Möchte ich mit einem jain beantworten, eigentlich recht lecker, aber vom Preis her auch höher angesiedelt, immerhin gibt es 0,5l in das Glas.


Empfiehl uns gerne weiter!

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