Review: #310 (08.04.2022)
Zuerst dachte ich, ich müsste etwas zu der Brauerei heraussuchen, aber ich bemerkte das ich dies schon getan habe, wenn auch ohne großen Erfolg. Die einzige Neuerung die ich euch reinwerfe, ist noch der Link zu Facebook. Den Namen hätte ich theoretisch abgekürzt, jedoch gibt es ein paar Biere des Assemblage. Hierbei handelt es sich um einen Hybriden, welcher aus einem Blend besteht, nämlich aus einem Russian Imperial Stout und einem Barley Wine.
Das Stout wurde für 14 Monate in Bourbonfässern und für 6 Monate in Trinidad Rumfässern, während hingegen der Barley Wine nochmal eine 14 monatige Reifung in Bourbonfässern erhielt.
Für mich steigt die Vorfreude auf jeden Fall, denn aus Frankreich kommen richtig starke Biere!
Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l
kcal:
Batch: LOT 40/2021
Herkunft: Frankreich
Zutaten:
Hafer & Gerste
Geruch/Aromen:
Die Nase ist spannend! Holzeinfluss ist deutlich zu riechen, denn es steigt der Duft von Bourbon / Vanille in die Nase. Dazu gibt es Schokolade, süßes / geröstetes Malz, dazu gesellt sich eine Rumkugel und zu guter Letzt gibt es dunkle, rote Frucht zu erkennen. Der komplette Geruch ist recht intensiv.
Geschmack/Aussehen:
Schön ölig gleitet das Bier in seinen gewohnten Behälter. Eine kleine Schaumkrone gibt es, die am Rand für wenige Monaten einen Restschaum hinterlässt, bis sie sich zersetzt.
Körper: voll, kräftig, robust, viskos
Geschmack: kräftig, voll, intensiv und cremig
Auf den ersten Schluck freut man sich immer, auch wenn es für mich nicht immer mein bester ist, denn mein Bier muss erstmal „auftauen“. Ich mag es jedoch die gesamte Entwicklung im Geschmack mitzuerleben. Natürlich ist somit der erste und zweite Schluck vielleicht auf irgendeine Art und Weise vergeudet, da ich nicht die vollen 100% erhalte, aber ich finde die Erfahrung genial, wie sich das Bier bei der Erwärmung entwickelt.
Beim Assemblage muss ich hingegen sagen: „Leider geil“ und das mit dem ersten Schluck.
Es wird süß, es gibt geröstetes Malz. Wer hätte das erwartet? Genau, alle. Melasse und braunen Zucker nenne ich dafür nicht ganz so häufig. Die Süße ist recht ausprägt, aber versetzt einen nicht in einen Zuckerschock.
Danach geht es sofort mit dem Mitteilteil weiter und es wird von 0 auf 100 in 2,8 Sekunden geschaltet. Der Bourbon zerschellt am Gaumen, wie eine kleine Geschmacksexplosion. Fudge / Karamell…̶r̶̶ö̶̶s̶̶t̶̶i̶̶g̶, ne es ist bitter…ach stimmt, wir trinken ein Blend aus Stout und Barley Wine. Und genau DAS stellt man an dieser Stelle fest. Vom Stout wird einem zwar die Zartbitterschokolade mitgegeben, aber in der Mitte wird es brutal trocken und bitter. Der am Anfang süßliche Geschmack geht gegen die Bitterkeit baden. Mein lieber Scholli! Das ist glaube ich genau der Punkt, wo man im Blindtasting merkt, dass man kein normales Stout mehr trinkt.
Die Bitterkeit ist sehr markant, ich würde hier von einem American Barley Wine ausgehen. UND WIE TROCKEN ES EINFACH WIRD!!! Ich spüre die Tannine förmlich auf meiner Zunge und am Gaumen einen Rave feiern. Zwei Biere, drei Fässer. Den Bourbon schmeckt man deutlicher, als es beim Rum der Fall ist. Würzig geht es trotzdem zur Sache. Nun habe ich meine Jubelgesänge zum Fass genug zum Ausdruck gebracht…oder? Nö, denn es wird so holzig und das muss ich nochmal erwähnen. Geil, wie kräftig die Aromen an das Bier abgegeben wurden, es aber immer noch ein Bier bleibt und keine reine Spirituose.
Dies soll aber nicht der einzige Grund sein, warum man nicht mehr von einem reinen Stout ausgeht, denn es wird noch lecker fruchtig. Zugegeben könnte man dann immer noch auf ein Russian Imperial Stout tippen, aber dafür ist das Assemblage zu fruchtig. Ich würde standardmäßig die Rosine nennen, jedoch wird es leicht säuerlich und von daher schmeiße ich mal die Pflaume und Schattenmorelle in den Raum. Diese werden von Zartbitterschokolade umhüllt, Würze und ja…RUM unterstützt.
Das Ende ist ebenfalls würzig, Rum, Bourbon, Zartbitterschokolade, fruchtig und sehr trocken.
Leck mich am Arsch ist das lecker. So ein Bier wärmt einen von innen und der Alkohol zeigt sich nicht zu knapp.
Leider muss ich gestehen, hat diese Geschichte einen Wermutstropfen…und das sind die Preise. Corona und Krieg in der Ukraine lassen die Preise überall gut steigen. Im August habe ich die Biere noch für 6,95 Euro gekauft. Die neueste Charge hingegen kostet einfach direkt 7,95 Euro. Es ist zwar ein Preis, den ich bei solch einer Qualität noch bereit bin zu zahlen, aber es ist trotzdem 1 Euro teurer! UND DAS NERVT MICH! Dieser Trend geht dafür schon ein paar Tage länger…
Beer Of The Week ():
Bewertung auf
ratebeer: 98 Punkte 4.13/5 Sternen
untappd: 4.34/5 Sterne
mein Score: 4.36
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.