Bronckhorster – Curiosité Series 05/2021 (Barrel Blend)

Bronckhorster – Curiosité Series 052021

Review: #311 (15.04.2022)

Feiertage wollen auch mit einem feinen Tropfen begossen werden. Dafür greife ich zu einer großen Flasche von Bronckhorster, welche sich zu einer meiner Lieblingsbrauereien aus den Niederlanden gemausert hat.

Es ist die erste große Buddel die ich von ihnen kenne / gesehen habe, es ist auch das erste Bier, welches extra in einem „edleren“ Pappkarton daherkommt (wo seitlich das Logo als Relief vorhanden ist und es wurde mit goldener Schrift und Linien gearbeitet).

Bier No.28 hieß ebenfalls Curiosite und beinhaltete ein Blend aus BBC Four Quadruple 8 Monate Macallan, der Red Ale Rise & Shine 9 Monate Heaven Hill und dem Midnightporter 5 Monate in Caol Ila Fässern. Und ich fand es wortwörtlich kurios und crazy, auf den Blog hatte ich es nicht gepackt. Was eventuell daran liegt das ich es nicht beschreiben konnte oder ich die Review nicht vorbereitet hatte und deshalb keine Lust entwickelte. Einer dieser Punkte wird daran schuld gewesen sein *haha*.

Bei der Curiosité Series darf es nochmal „mehr“ sein. Die einzelnen Biernamen werden zwar nicht genannt, es setzt sich jedoch wie folgt zusammen:

Russian Imperial Stout Caol Ila (Single Malt) 8 Monate

Russian Imperial Stout Heaven Hill (Bourbon) 7 Monate

Russian Imperial Stout Remy Martin (Cognac) 8 Monate

Quadrupel Macallan (Single Malt) 11 Monate

Da nun drei Stouts vorhanden sind, dürften die zuvor genannten Biere ausscheiden, außer vielleicht dem Quadrupel. Auf untappd hat das Bier mit der Zeit ein wenig Federn gelassen, aber es liegt immer noch bei guten 4,1 Punkten. Die Punkte sagen häufig jetzt nicht immer etwas aus, sondern sie geben einfach eine Tendenz an. Grundsätzlich sollte untappd nur als Inspiration dienen, denn wenn ich mal bedenke was ich schon für gute Biere hatte und die hatten auf untappd keine 4 Punkte…es bleibt am Ende persönlicher Geschmack.

Ursprünglich wollte ich eine weitere Flasche Assemblage antesten, da mir erst im Nachhinein aufgefallen war, dass ich das persönlich spannendere Bier zuerst getrunken habe und das Ausgangsbier noch im Regal steht. Nun sind gerade 7°, es ist den ganzen Tag über grau und kühl gewesen, also gönne ich mir ein weiteres Bier mit Torfrauch.

Infos:
Alkoholgehalt: 14,5%
IBU: 76
Inhalt: 0,5 l

kcal: 435
Batch: 
Herkunft: Niederlande

 

Zutaten:

Geruch/Aromen:

Der Geruch ist absolut geisteskrank, da es so unglaublich lecker riecht, aber die Nase total überfordert ist, den Geruch nicht erkennt und nicht weiß, was sich da genau abspielt. Aus der Hose heraus würde ich Palo Santo Holz nennen, welches leider nicht vorhanden ist. Es ist ein verrückter Geruch, den ihr riechen müsstet. Tja, wie beschreibe ich die Nase nun? Am besten gar nicht!!! Außer viel Holzeinfluss, welches ich nicht einsortieren kann, Malz und vielleicht noch Schokolade kann ich nichts nennen.

Geschmack/Aussehen:

Geruch und Geschmack geben sich die Klinke in die Hand. Der Geschmack besitzt zwar Geschmäcker die ich einsortieren kann, aber es geht genauso wild zur Sache. Es ist genau das gleiche crazy Zeug, welches ich schon mit No.28 im Glas hatte.

Jetzt muss ich mich erstmal sammeln und versuchen es im Ansatz zu umschreiben. Es ist verdammt strange das Bier und es geht viel vor sich. Mein größtes Problem ist, dass es erneut säuerlich beginnt, jedoch nicht weil das Bier oxidiert ist, denn beim No.28 kam das vom Red Ale Rise&Shine. Nun steht auf dem Pappkarton ganz deutlich RIS, obwohl es mit dem Fasstyp hinkommen würde. Es ist ebenfalls fruchtig, rote Früchte tauchen auf, was jetzt bei einem RIS keine Seltenheit ist, es ist eben dieser eigenwillige Geschmack. Nun ist Cognac mit im Spiel und bei Weinbrand erhält man einen fruchtigen Geschmack.

Mit jedem weiteren Schluck wird einem bewusst, warum es so eigenwillig und spannend ist, es muss am Caol Ila liegen.

Für die Vollständigkeit halber:

Körper = medium bis schwer

Geschmack = Geschmacksexplosion, der Gaumen ist quasi betäubt

Wo war ich stehengeblieben?

Ach richtig, beim Caol Ila, denn nach dem säuerlich, fruchtigen Touch zieht Rauch ins Land oder über den Gaumen. Fairerweise muss man sagen, ich kann Islay (Torf) nicht ausmachen bzw. Caol Ila. Die verrückteste Note ist wohl als zweites die Kokosnuss. In wenigen Bieren habe ich Kokosnuss so dermaßen wahrgenommen, wie es in diesem Bier der Fall ist und erneut möchte ich Palo Santo ansprechen, denn dieses Holz aus Südamerika vermittelt einem genau diesen Geschmack, zumindest mit einem Anteil, wenn auch es doch noch sehr viel eigenartiger im Geschmack wird. Bisher hatte ich drei Biere mit diesem Holz und es erzeugt haargenau diese Richtung. Warum schreibe ich immer eigenwillig? Palo Santo erzeugt nicht nur die Kokosnuss, sondern es hat Menthol, ätherische Öle und Bitterkeit im Angebot. Der Torfrauch muss in Verbindung mit den restlichen Fässern zufällig genau diesen Geschmack beim Blending erzeugt haben, denn der Rauch kommt am Ende nochmal deutlicher heraus und hinterlässt bei mir doch wieder ein Fragezeichen, ob mir mein Kopf einfach nur einen Streich spielt…bla bla bla…ich fühle mich sehr an diesen prägenden Eindruck von diesem Holz erinnert.

Eine Süße von Karamell ist am Start, Zartbitterschokolade und dann trifft Kaffee ein. Insgesamt ist dieses Bier eine komplette Holzpalette, die einem ins Gesicht fliegt. Es wird trocken, die Tannine hinterlassen massive Bitterkeit, wie ich es bei 76 IBU erwarte (häufig ist es nicht der Fall). Dadurch weicht der Kaffee meiner Meinung nach auch und wird eher zum kräftigen Espresso. Danach übernimmt dann erstmal Holz, Holz und nochmal Holz. Dieses Bier ist bis zur Haarspitze mit Anabolika vollgepumpt und haut einem die Holznoten an den Kopf. Man beißt fast in sein Glas. Im Gegensatz zur No.28 ist dieses Bier mMn nochmal kräftiger und voller im Geschmack.

Wie gesagt, bei der genannten Zusammsetzung der Blends komme ich ins grübeln. Für mich müsste da ein Red Ale stehen.

Vom Alkohol bekommt man erst zum Ende hin einen eingeschenkt, dafür ist es schön wärmend. Der Nachgeschmack hält sehr lange an, zeigt sich rauchig, vor allem geht es trocken, holzig und bitter zu.

Wie beim No.28 bleibe ich recht begeistert zurück. Es gibt 2% mehr und noch mehr Geschmack, aber 0,5l sind eine Ansage. Teilen darf man diese Flasche allemal. Aktuell weiß ich noch nicht, ob ich die andere Hälfte der Flasche nicht einfach morgen Abend trinke. Mein Flaschenöffner hinterlässt den Korken immer so, dass ich ihn nochmal auf die Flasche stecken kann und somit wie zuvor verschließe.

Auf jeden Fall gehen diese 0,5l nicht, wie z.B. ein Pils, Weizen, Bock oder was auch immer herunter. Man muss einfach wissen das es sich beim Curiosite Barrel Blend, um ein sehr forderndes und spannendes Bier hält. Das es den Leuten zu intensiv oder zu extrem schmeckt verstehe ich vollkommen. Das sind schon eben keine Kanten und Ecken mehr…hier wird man mit Bergen konfrontiert und Klippen.

Beer Of The Week (Assemblage vs Curiosité):

Assemblage

Bewertung auf
ratebeer:
untappd: 4.1/5 Sterne

mein Score: 4.19


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 14,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein


Empfiehl uns gerne weiter!

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