XP Brew – Envoy Of Doom Rum BA (Russland)

XP Brew – Envoy Of Doom Rum BA

Review: #309 (18.03.2022)

Und XP Brew bzw. Envoy Of Dom die Zweite!

1,5 Jahre wurde es gereift und dann für weitere 12 Monate in (jamaikanischen) Rumfässern, außerdem fügte man dem Bier Ahornsirup hinzu. Beim Rumfass ist es also die doppelte Reifezeit und anscheinend wurde die Vanille weggelassen, wenn ich den direkten Vergleich zum BA Benriach ziehe.

Infos:
Alkoholgehalt: 16%
IBU: 40
Inhalt: 0,25 l

kcal: 480
Herkunft: Russland

Zutaten:

Ahornsirup

Geruch/Aromen:

Ähm…gar nicht mal so viel in der Nase hier. Lakritz, ein wenig Holz und eventuell zarter Rauch? Ich hänge die Nase zu einem späteren Zeitpunkt nochmal an den Rand. Erdig würde ich nachträglich einwerfen. Insgesamt ist der Geruch mittelmäßig intensiv.

Geschmack/Aussehen:

Körper: dick, voll, ölig

Geschmack: voll, kräftig

Der erste Schluck überrascht sehr, das muss ich Euch gestehen. Durch den Rum hätte ich ein zarteren und süßlicheren Geschmack erwartet. Es tritt hingegen dass genaue Gegenteil ein. Okay, Süße existiert in diesem Bier, aber Fass, Röstaromen und Bitterkeit überdecken dies. Für 40IBU geht es erneut knackig ans Eingemachte. Malz gibt es dennoch am Anfang und es wird wie gesagt sehr röstig, bitter bzw. harsch. Es könnte verbrannter Zucker sein oder auch Zitronengras. Diesbezüglich hat mich gerade Kehrwieder mit ihren IPA’s therapiert. Man hatten die teilweise aggressive Hopfenbitterkeit / schärfe.

Nach kurzer Erwärmungsphase kommt die erwartete Zuckerportion, dennoch überwiegt das bereits genannte.

Erneut übernimmt Lakritz im Mittelteil das Ruder in diesem Bier, ich wüsste mal gerne warum genau. Ach und das Mundgefühl besitzt dieses Mal meiner Meinung nach mehr Rezens. Den Alkohol finde ich bei diesem Bier noch deutlicher und kräftiger vor, was sich eventuell insgesamt durch den Rum bemerkbar macht. Sowohl Holzaromen, als auch der Rum zeigen sich sehr deutlich / intensiv. Es gibt sehr viel Würze in diesem Bier, vor allem und das empfinde ich als DIE Überraschung, schmeckt auch dieses Bier rauchig. Zwar nicht in einer Intensität, wie ich es bei einem Islay Single Malt erwarte, aber Rauch ist hier vorhanden.

Tropisch darf man den Geschmack beschreiben. Der Rum gibt eine fruchtige Note an das Bier ab, welche ich aber nicht genau greifen und beschreiben kann, da der Rum Vanille mit ins Spiel bringt. Vielleicht ist ja hier ja auch Vanille verwendet worden, welche bei untappd in der Beschreibung nicht genannt wurde. Vanille kann ich jedenfalls verhalten bis ausgeprägt ausmachen und die Frucht könnte Apfel sein, welcher sich mit anderem tropischen Flair verbindet. Für kleine Augenblicke würde ich sogar Apfelbrandy beschreiben wollen, was dann mit Alkohol und typischen Rumgeschmack weggespült wird. Zwischendurch schmeckt man Schokolade. Ganz am Anfang wollte ich mir den Ahornsirup einbilden, welchen ich erneut nicht ausfindig machen kann. Die Süße gewinnt mit der Zeit an Bedeutung, wird vom scharfen Alkohol, Bitterkeit, Röstaromen etc. ausgeglichen bis überlagert.

Ne, diese alkoholische Note passt mir nicht soooooooooo gut ins Bild. Es ist mir fast zu sprittig. Da konnte der rauchige Geschmack beim BA Benriach wohl überlagern. Ich hätte es insgesamt süßer erwartet, ohne den Rauch und mit mehr Vanille und Frucht.

Kommen wir zum Ende, welches ebenfalls alkoholisch wirkt, aber trotzdem die meisten Noten vom Rum, wie man sie kennen könnte. Der Nachgeschmack hält sich lange. Zum Ende hin muss ich aber gestehen, dass dieser kleine Alkobomber meine Zunge etc. betäubt haben muss, weil es nicht mehr ganz so extrem alkoholisch wirkt. Durch den Rum wird es sehr trocken, aber auch würzig.

Ich glaube insgesamt ist mir dennoch zu viel Rum im Bier, obwohl ich gerade den Schluss vom Ende recht angenehm finde. Aber dann kann ich auch direkt einen Rum trinken und muss keine 7 Euro Flasche Bier kaufen. Fasseinfluss mag ich und ich mochte mit der Zeit BA Rum Biere immer mehr, insgesamt mag ich BA Biere sehr gerne, wenn ich da noch an meine Anfänge zurückdenke, die durch „schlechte“ Repräsentanten in ein schlechtes Bild gerückt worden sind.

Hier finde ich persönlich den Graben zu groß. Der Rum ist zu dominant oder besser gesagt, es harmoniert für mich nicht perfekt miteinander. Es ist auch nicht so negativ zu erwarten, wie es sich anhört, aber mit dem rauchigen Single Malt hat man ein besseres Ergebnis erzeugt. Es war einfach raffinierter, weniger drückend / fordernd.

Für mich ist das bisher der klare Verlierer aus dieser Serie, ein weiteres Bierchen wartet noch auf mich, welches in Fässern von Bowmore (Islay) gereift wurde.

Beer Of The Week (Envoy Of Doom BA Rum vs Benriach BA):

Benriach BA

Bewertung auf
ratebeer: – Punkte 3.8/5 Sterne aus 3 Wertungen
untappd: 4.18/5 Sterne

mein Score: 4.11


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein


Empfiehl uns gerne weiter!

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