Review: #278 (21.05.2021)
Odd Side betritt zur Abwechslung mal wieder den Raum, ich habe euch direkt zur Story und zur alten Review verlinkt. Ende 2019 habe ich das Hipster Brunch Stout getrunken, welches mich als drittes Bier von denen zum ersten Mal richtig in Euphorie versetzte. Die Biere davor waren solide, hauten mich dennoch nicht vom Hocker, ließen mich dafür zu weiteren Einkäufen verleiten.
Wer mit amerikanischen Essgewohnheiten vertraut ist, der weiß, das Ahornsirup und Speck ganz sicher zu einem guten und reichhaltigen Frühstück gehören. Pancakes werden sicherlich auch dazugehören, sind in diesem Bier jedoch nicht vertreten. Dafür Kaffee, Ahornsirup und Speck schon.
Was hat sich also verändert? Bei der Fasslagerung gibt es eine kleine, aber doch feine Änderung, denn man hat das Bier in Roggenbourbonfässern gelagert, zur Lagerdauer oder um welches Fass es sich handelt wird nicht genannt.
Wer Aufmerksam ist oder sogar den alten Eintrag durchliest oder wo auch immer nachschaut, der bemerkt die 12,7% Alkohol, die zuvor noch bei 11% lagen und bei den IBU „schwächte“ man auf 66 von den 69 IBU ab.
Beim Etikett hat man das Artwork reduzierter und schlichter gehalten, zwar immer noch Hip, dafĂĽr wirkt das schlichte Design um so vieles einladender.
Infos:
Alkoholgehalt: 12,7%
IBU: 66
Inhalt: 0,355 l
kcal: 381
Batch:Â
Herkunft: USA
Zutaten:
- Kaffee
- Ahornsirup
- Roggenmalz
- Speck
Geruch/Aromen:
„Vom Geruch dieses Bieres bin ich direkt betört und verzaubert. Es riecht super lecker. Doch was gibt es in der Nase?
Zum einen wäre da Milchschokolade und Malz. Was wirklich kräftig und wundervoll zur Geltung kommt, ist der Duft von Kaffee, dieser riecht so lecker. Wenn das kein qualitativ hochwertiger Kaffee war, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Leider wird zum Kaffee kein Wort verloren.
Zu einem FrĂĽhstĂĽck wĂĽrde dieser Geruch schon perfekt passen. Ansonsten ist dort noch Karamell. Vom Fass selbst nehme ich wenig bis nichts wahr, aber Vanille kann man schon gut erkennen. Bei Erwärmung zeigt der Ahornsirup nicht nur eine sĂĽĂźliche Note, sondern man kann ihn vom Geruch zuordnen. Vom Bacon vernehme ich soweit nichts, kein Rauch oder den Geruch von Speck, wie man ihn halt kennt.“
Ich würde hier folgende Korrektur vornehmen. Den Fassgeruch empfinde ich hier stärker, dafür ist der Kaffee meiner Meinung nach nicht so präsent, es riecht erneut lecker.
Geschmack/Aussehen:
Der Einstieg mit 1cm haselnussfarbenen Schaum könnte nicht besser beginnen, wenn dieser nicht direkt in sich zusammenfallen würde. Das Rye besitzt einen vollen Körper, da hat Bourbon in der Vergangenheit schon mehr am Bier genagt. Beim Geschmack kassiert man die volle Ladung an Geschmack, schön kräftig und voll und ein cremiges Mundgefühl. Die Öligkeit und Nussigkeit erwähne ich noch am Rande.
Man bekommt zu Beginn Malz, was auch sonst und einen bittersĂĽĂźen Mix. RestsĂĽĂźe, Ahornsirup, Kaffee und Fassaromen reichen sich die Hand.
Wie schon beim Hipster Brunch wird einem viel Kaffee geboten, der mit Röstaromen und Bitterkeit aufwartet, dazu kommen die Fassaromen die eindeutig dem Roggenbourbon zuzuordnen sind. Dazu kommt Ahornsirup nicht nur als süßliche Nuance, sondern die sich mit der Zartbitterschokolade vereinigen und paaren möchte. Vom Fass bekommt man in dieser Version meines Erachtens deutlich mehr mit und geboten, ich weiß nicht ob der Vanillegeschmack verstärkter ist, dafür müsste man die Biere parallel trinken. Die 66 IBU sind aber richtig schön integriert, im Gegensatz zu gestern deutlich weniger stark. Da könnte man glatt meinen, die Werte wären vertauscht worden. Am besten lässt sich der kräftige und bittere Geschmack mit einem Espresso vergleichen.
Wenn ich den Kaffee anspreche, möchte ich erneut die Erdigkeit und die minimal säuerliche Note ansprechen.
Bei diesem Bier stimmt wieder so ziemlich alles, ich glaube die Bitterkeit ist durch den Roggen hingegen auffälliger, als es beim normalen Hipster Brunch der Fall war.
Wo bleibt der Speck? Für mich bleibt er verborgen, eine gewisse Rauchigkeit kann man dem Bier aber nicht absprechen. Das wird weniger vom Rye kommen, als es schlussendlich vom geräucherten Speck der Fall sein wird. Minimal nehme ich einen salzigen Geschmack wahr, den hatte ich mehr im Kopf, da scheint der Rye schon ein wenig von absorbiert zu haben.
Ich weiĂź dafĂĽr nicht, ob ich den fruchtigen Geschmack so stark davor wahrgenommen habe, aber hier hat sich getrocknete Rosine und Pflaume hineingeschlichen.
Ja, der Bourbon hinterlässt schon so ein kleines Knistern auf der Zunge. Alkoholisch wirkt das Bier dennoch nicht, ich bin wie schon beim Hipster Brunch sehr zufrieden gestimmt mit diesem Bier. Der Nachgeschmack kann sich lange halten. So richtig trocken wird das Bier durch die Fassreifung wirklich erst ganz ganz ganz spät.
Der Bourbon hinterlässt dafür seine typische Würze am Bier und der zartere Rauch ist hier am ehesten zu erahnen, ich finde ihn dieses Mal trotzdem subtiler. Süße und Bitterkeit sind eine ganze Zeit lang ausbalanciert und fast bin ich geneigt der Bitterkeit am Ende den Zuschlag von einer halben Nasenlänge zu gewähren.
Aus den Erinnerungen her hat mich das normale Hipster Brunch mehr geflasht und mir mehr gefallen. Ich durfte auch feststellen das es um schlanke 90 Cent teurer war. 4.23 vs 4.39 Punkte stehen im Raum, aber für mich war mehr WOW beim Standard, trotzdem gefällt mir diese Flasche richtig gut.
Bewertung auf
ratebeer: 99 Punkte 4.05/5 Sterne
untappd: 4.39/5 Sterne
mein Score: 4.3-4.35
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂĽbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂźen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 9,85 €
Unsere Bewertung
Ich wĂĽrde dieses Bier wieder kaufen: Ja