Pöhjala – Black Jam (Cellar Series) (Estland)

Pohjala – Black Jam (Cellar Series)

Review: #279 (28.05.2021)

Ich begrüße mal wieder ein Bier der Esten in meinem Gefäß. Dieses Mal soll es ein BA Imperial Porter darstellen, welches aus einem Mix des Baltic Porters entsteht, dafür mixte man das Bier aus Sherry und Bourbonfässern zusammen. Die spärlichen Informationen kennt ihr ja wie ich, nichts zum Fass oder der Reifedauer. Porter trinke und kaufe ich den meisten Fällen ja nicht mehr, weil sie mir geschmacklich zu eindimensional sind, aber bei über 10% schlage ich dennoch gerne hin und wieder zu, um mich doch eines Besseren belehren zu lassen.

Infos:
Alkoholgehalt: 11,9%
IBU: 35
Inhalt: 0,33 l

kcal: 357
Herkunft: Estland

Zutaten:

  • Haferflocken
  • Demerarazucker
  • schwarze Johannisbeeren

Geruch/Aromen:

Beim Geruch erlangt man eine breite Masse. Es riecht erstmal süß, malzig, geröstet, Karamell, Zartbitterschokolade, ein wenig Kaffee, süße getrocknete Früchte, Holz, Vanille vom Bourbonfass und eine leichte Sherrynase, dazu kommt noch Lakritz, Rauch und ein leicht fruchtig, säuerlicher Geruch, der von den schwarzen Johannisbeeren stammt. Pöhjala selbst spricht von einer Sherry und Madeira Süße… Tjoa…

Geschmack/Aussehen:

Pechschwarz, gleitet es ölig in das Glas. Absolut voll, schwer, voluminös und weinartig soll der Körper sein. Im Geschmack präsentiert es sich genauso, nur dass durch den Hafer ein cremiges Mundgefühl erzeugt wird.

Im Geschmack erhält man schlussendlich genau das, was man in der Nase auch schon erhalten hat.

Das Bier startet zwar recht süß, was nicht nur dem Restmalz, sondern auch dem Demerarazucker und dem Sherryfass zu verdanken ist. Doch wird das Black Jam dann auch direkt durch einen röstigen und bitteren Geschmack ausbalanciert.

Beim süßen Geschmack darf man den Zucker nicht unerwähnt lassen, es schmeckt einfach nach Zucker und geht dann ins Karamell zu kandierten Früchten über. Ich finde in der Nase schon recht viel Zartbitterschokolade und im Geschmack ist es ebenfalls so. Was die Bitterkeit angeht, könnte man dann in Richtung eines Espressos gehen.

Die Tannine vom Fass und der reine Fassgeschmack sind gut ins Bier übertragen worden, nicht überladen oder zu mächtig, aber sehr gut eingebunden und einladend.

Das Bier wird im Mittelteil sehr fruchtig, nun wurde das Bier in Sherryfässern gereift und man gab schwarze Johannisbeeren hinzu. Wo ich Pöhjala zustimmen kann ist, wenn sie im Geschmack „scharfe rote Früchte platzen über die Zunge, mit eichenartigen Tanninen und seidig glatten roten Trauben“ beschreiben. Ein wenig scharf, vielleicht auch alkoholisch geht es schon zur Sache, aber so scharf finde ich es dann nicht. Geschmacklich finde ich trotzdem Kirsche wieder, rote und schwarze Johannisbeeren oder zumindest die Johannisbeere übergeordnet, maximal würde ich noch Rosinen sagen wollen. Dazu kommen dann diese eichenartigen Tannine und für mich auch viel Holzcharakter, wie schon oben beschrieben alles in einem gesunden Maß. Beim Bourbon wurde nicht erwähnt, ob es sich nicht um ein Roggenbourbon handelt, denn das könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Was lässt mich zu dieser Annahme verleiten? Es ist zum einen dieses „feurige (es ist eigentlich nicht feurig, aber man spürt einfach etwas)“, obwohl ich es nicht negativ empfinde, dazu gibt es eine volle Palette an Würze um die Ohren gehauen. Zum Würzigen kommt auch noch etwas kräutriges, was am Ende mit der Bitterkeit zusammenfindet. Vanille verbindet sich mit fruchtigem Sherry und dunkler Schokolade. Die Beeren hinterlassen noch minimal Säure am Bier und dadurch entsteht immer mehr ein sehr gute Balance zwischen Süße-Bitterkeit und Säure.

Relativ zum Schluss taucht dann der Geschmack von Lakritz auf, finde ich an dieser Stelle zwar nicht ganz so passend, aber stört auch nicht. Eventuell ist es sogar salziges Lakritz.

Ich sprach ja davon, dass es alkoholisch scharf wirkt, jedoch ist der Alkohol prinzipiell sehr gut eingebunden und kaum zu erahnen. Der Nachgeschmack ist, wie man ihn sich wünscht, super lange vorhanden.

Was mich dann aber viel mehr überrascht ist der rauchige Geschmack. Beim Geruchstest hatte ich zwar schon einen rauchigen Ton feststellen können, aber im Geschmack hält dieser am Ende das Bier in seinem Griff.

Insgesamt macht mir das Black Jam sehr viel Spaß, es vereint vieles was ich liebe, wie z. B. den fruchtigen Sherry und Rauch. Für mich ein tolles Bier, welches mit Sherry und Bourbonfässern veredelt wurde. Vordergründig ist der Sherry in diesem Bier am interagieren.

Beer Of The Week ():

Bewertung auf
ratebeer: 97 Punkte 3.95/5 Sterne
untappd: 4.26/5 Sterne

mein Score: 4.3


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 7,25 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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