Erstaunt bin ich ja im Rückblick doch auf bisherige Reviews, wir hatten ja keine Vorlage und „Inspirationen“ von anderen Bloggern haben wir uns auch nicht eingeholt. Wir sind mehr als glücklich und zufrieden mit der Entwicklung unserer Beiträge, die Gliederung in Aussehen/Geruch/Geschmack/Krone hat es für uns struktuierter werden lassen. Es macht uns unendlich viel Freude, die Infos für euch und auch für uns selbst zu recherchieren und zusammenzutragen. Das ist teilweise fast der größte Spaß an der Review, weshalb wir es nun auch schon seit einigen Wochen so durchgeführt haben. Man nimmt das Bier dadurch noch viel intensiver wahr, genießt es umso mehr und weiß es vielleicht mehr zu schätzen.
Für das heutige Bier (18.11.2019) verlassen wir für einen kurzen Augenblick die Niederlande und Island und kehren zurück in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Konkret befinden wir uns im Bundesstaat Michigan (Osten) / Grand Haven, also im Westteil von Michigan, direkt am See Michigan.
2010 begann also die Geschichte von ihnen, denn man eröffnete eine Mikrobrauerei und verkaufte das Bier direkt in der eigenen Kneipe, welche sich in der historischen Klavierfabrik (Story & Clark) von Grand Haven befindet. Das Bier wurde sehr gut angenommen und man übertraf sich in der Braukapazität. Drei Mal baut Odd Side an und erweiterte, bis man nun die eigene 44.000 Quadratfuß (~3716m²) große Anlage errichtete. Wie so ziemlich jede andere Craft Beer Brauerei, setzt sich auch Odd Side Ales das Ziel, immer kreativ und auf dem neuesten Stand der Craft Beer Stile zu brauen. Dabei möchte man ganzjährige und saisonale Biere im Portfolio behalten, aber sie sind auch bestrebt, neue Rezepte zu entwickeln und die Grenzen vollends auszureizen.
Im Taproom gibt es 27 Zapfhähne, wo das Bier ständig wechselt und Essen kann man dort auch.
Erst wurde das Bier nur in Michigan ausgeschenkt und vertrieben, mittlerweile landet es auch in den Bundesstaaten Wisconsin, Illinois, Ohio, Indiana und Kentucky. Ihre Hoffnung liegt darin, den Wachstum fortzusetzen, die Reichweite zu erhöhen, vor allem möchte man aber das Handwerk über den ganzen Globus teilen. Wer da jetzt Bock hat, sich Odd Side Ales ein wenig genauer anzugucken, der klickt hier: Odd Side Ales.
Tatsache ist, dass ich von Odd Side Ales bisher zwei Flaschen hatte, die mir beide relativ gut gefallen haben. Das Hipster Brunch Stout verbuche ich unter außergewöhnliche Rezepte, dazu kommen wir aber bei den Zutaten, verraten wird aber schon einmal die Fassreifung im Bourbon, dafür ohne Angabe zum Fass und der Dauer.
Infos:
Alkoholgehalt: 11%
IBU: 69
Inhalt: 0,355 l
Kcal: 300
Herkunft: USA
Etikett/Aussehen:
Hipster Brunch Stout… Ja… irgendwie schüttelt es mich da schon ein wenig. Ich kann mich mit diesem ganzen Hipstertum nur bedingt identifizieren.
Der Name des Bieres lässt es vermuten und man bekommt genau das, was man unter Hipstertum versteht, es wird knallig und bunt. Oben erscheint das Odd Side Logo mit den drei Hopfen darunter. Das Etikett hält eine Tasse Kaffee bereit und natürlich wurde in den Schaum mit Sahne noch eine Figur geschüttet. Es passt zum Titel des Bieres, aber das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange gewesen sein.
Im Kaffee macht es sich eine Scheibe Speck gemütlich, diese erhält eine Hornbrille und einen Bart… Geht es noch klischeehafter? 🙂 Der Hintergrund ist einfach nur bunt und wir bekommen neben einem weiblichen Gesicht mit Hornbrille und Frisur im Regenbogenlook, einen bunten und freundlichen Totenkopf, eine Feuerflamme usw… Wie bereit erwähnt, wird das Wort Hipster komplett ausgeschöpft.
Zutaten:
Gereift in Bourbonfässern zusammen mit Kaffee, Ahornsirup und Bacon!
Geruch/Aromen:
Vom Geruch dieses Bieres bin ich direkt betört und verzaubert. Es riecht super lecker. Doch was gibt es in der Nase?
Zum einen wäre da Milchschokolade und Malz. Was wirklich kräftig und wundervoll zur Geltung kommt, ist der Duft von Kaffee, dieser riecht so lecker. Wenn das kein qualitativ hochwertiger Kaffee war, dann weiß ich auch nicht mehr weiter. Leider wird auch zum Kaffee kein Wort verloren.
Zu einem Frühstück würde dieser Geruch schon perfekt passen. Ansonsten ist dort noch Karamell. Vom Fass selbst nehme ich wenig bis nichts wahr, aber Vanille kann man schon gut erkennen. Bei Erwärmung zeigt der Ahornsirup nicht nur eine süßliche Note, sondern man kann ihn auch vom Geruch zuordnen. Vom Bacon vernehme ich soweit nichts, kein Rauch oder den Geruch von Speck, wie man ihn halt kennt.
Geschmack:
Ladies and Gentleman? Wir haben es hier mit einem 1a Bier zu tun. WOW, nicht nur der Duft verzaubert, der Geschmack haut nochmal eine Schippe oben drauf.
Wo fangen wir an? Der Körper ist voll, aber der Bourbon lässt es ein wenig leichter wirken. Der Geschmack ist kräftig, voll und bitter süß. Und natürlich bildet röstiges Malz das Grundkonstrukt.
Danach schießt einem sinnbildlich das Koffein in den Kopf, denn der Kaffee ist sofort da und schmeckt fabelhaft. Es wird durch den Ahornsirup und die Restsüße des Malzes ein wirklich süßes Erlebnis, aber die 69 IBU rollen ebenfalls schnell an. Es kommt eine richtig schöne Fuhre Röstaromen und Bitterkeit über die Zunge angerollt. Hier wird das Fass mit seinen Tanninen sein Übriges dazu beigetragen haben.
Ich finde, dass der Kaffee eine schön erdige Note aufweist und auch eine säuerliche Note lässt sich nicht abstreiten. Sie erinnert mich schon stark an Kaffee. Diese Note ist auch kein bisschen störend, ganz im Gegenteil, denn sie passt wunderbar ins Gesamtbild hinein. Auch möchte ich eine fruchtige Note finden, diese muss ebenfalls vom Kaffee kommen. Die Vanille schwirrt zum Geschmack vom Kaffee im Hintergrund und ergänzt den Geschmack grandios.
Wo ich die Bitterkeit erwähne: Dort wäre dann auch die Zartbitterschokolade zu schmecken. Der Grad der Bitterkeit und die Röstaromen erinnern auch schon eher an einen Espresso. Für einen kurzen Augenblick schmeckt man am Anfang auch Mocha.
Konnte der Bacon sich nun nicht im Geruch zeigen, tut dieser es im Geschmack und zwar in Form von geräuchertem Schinken/Speck. Das Bier wird zum Ende hin nicht nur trocken, wie man es von BA Bourbon Bier gewöhnt ist, sondern da ist auch ein angenehmer und verlockender Rauchgeschmack. Was mir noch auffällt, ist eine salzige Note, die könnte jetzt noch vom Bacon kommen, aber ich hatte sie auch schon bei normalen BA Bourbon Bier dabei.
Was bei der Erwärmung auffällt ist, dass der Ahornsirup das Bier schön klebrig macht.
Vom Alkohol möchte ich durch die Röstaromen und die Bitterkeit nicht viel wahrnehmen.
Was für ein Spektakel diese Noten und der Rauch am Ende fabrizieren. Zu diesen Aromen erwähne ich jetzt noch Asche, Leder und vor allem verbranntes Holz. Champions-League.
Ein tolles Bier, welches die 100 Punkte auf ratebeer meiner Meinung nach vollkommen verdient hat!
Krone:
Gut 5 mm feinster feinporiger Schaum, ihr könnt euch das Endresultat ja denken – er kann sich nicht lange halten, aber es bleibt ein wenig zurück.
Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 3.99/5
untappd: 4.24/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 8,95 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja
Begründung:
4,75 Punkte von mir, den Abzug gibt es eben für die fehlende Krone