De Struise Brouwers – Cuvée Delphine (2013) (Vintage) (Belgien)

De Struise Brouwers - Cuvée Delphine

De Struise Brouwers – Cuvée Delphine

Wir verlassen das kalte Island und gehen zu einem unserer direkten Nachbarn. Dieses Mal (02.11.2019) führt uns der Weg nicht nach Holland, sondern nach Belgien zu De Struise, die ihren Sitz in einem ~1000 Einwohner Dorf Namens Oostvleteren haben. Das Dorf liegt in der belgischen Provinz Westflandern, welches ein Teil der Gemeinde von Vleteren ist.

De Struise (Abkürzung DBS) kam mir bisher schon diverse Male unter die Finger, ist für mich also ein alter Bekannter. Benannt haben sie sich nach dem flämischen Wort für „Strauß“. Zeitgenössisch bedeutet es aber hart & robust. Die Geschichte zum Bier ist ebenfalls spannend.

Den Namen, den es trägt, hat seinen Namen durch Delphine Boël erhalten. Dies ist die rechtswidrige Tochter von König Albert dem II. Die gute Dame hatte leider sowohl beruflich als auch private Probleme, deshalb beschloss De Struise, dass sie eine Hommage verdient hätte, die so einer Prinzessin eben gebührt.

Das Cuvée Delphine besteht aus dem Basisbier Black Albert, welches allerdings nicht ausreichte, weshalb man es für 12 Monate in Bourbonfässern von Four Roses reifte. Man setzte sich anscheinend wohl auch mit der Prinzessin in Kontakt und aus diesem Grund ziert dieses Bier ein Kunstwerk (als Etikett), welches für sich selbst spricht: „Truth Can Set You Free“.

De Struise hatte die Grundidee, dass man das starke Grundbier nur durch ein Meer aus Süße und schwerem Bourbon ausgleichen kann und das Bier zum Leuchten bringt. Man ist sich einig, dass die Eiche und Vanille wirklich hervorragend zu den Noten von Kaffee und braunem Zucker passen würden.

Herrlich solche Geschichten, da macht das Bier noch einmal umso mehr Spaß. Ich entschuldige mich übrigens für die schlechte Bildqualität, aber mein Akku war komplett leer und ein weiteres Handy im Haus wollte auch kein Blitzlicht mehr spenden.

Die Geschichte geht sogar noch ein Stückchen weiter, denn Carlo (Winzer Carlo Grootaert) kam an die Fässer von Four Roses heran, diese füllte man dann mit Batch „O“. Diese einzigartige Kreation wollte man dann im Original 4 Black Roses taufen/nennen, gerade in der Ehrung der Herkunft. Bei diesem Vorhaben störten sich ihre Freunde aus Kentucky allerdings und wiesen diese an, es nicht zu tun.

Als letzten Satz bekommt man zu hören, dass dieses Bier einen befreien wird… Wir werden es sehen! 🙂

Über diesen Link könnte ihr euch noch ein paar weitere Informationen besorgen: De Struise.

Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: 72
Inhalt: 0,33 l

Kcal: 390
Herkunft:  Belgien

Etikett/Aussehen:

Hier habe ich in der Einleitung schon die Beschreibung vorweggenommen. Lustigerweise sei erwähnt, das vorne 11% steht und auf der Rückseite wird zweimal 13% geschrieben. Ich greife dann zu der 13!

Zutaten:

  • Zucker

Geruch/Aromen:

Soll ich ehrlich sein? Ich habe ein wenig Angst – mein erstes Bier von De Struise war ein Old Ale, welches umgekippt und total sauer war. Mein erster Eindruck und Gedanke vom Geruch ist eine leichte Säure, bitte lass es nicht wieder passiert sein, denn das Bier ist immerhin schon 6 Jahre alt.

Ich rieche auf jeden Fall eine leichte Säure, dazu noch Schokolade und Malz, leichte Röstaromen, eventuell ist dort auch ein wenig Kaffee verborgen. Den Bourbon oder generell vom Fass kann ich nicht viel ausmachen.

Geschmack:

Mein erster Schluck war fast ernüchternd, eine leichte Enttäuschung machte sich breit, aber ich weiß nicht einmal warum. Das Bier ist absolut genial!!!

Den Anfang macht eine leichte Süße, die sich dann zu medium aufbaut. Man kann den Zucker nicht verleugnen, wobei dieser in Bezug auf die % eine Rolle spielt… Wir finden gewohnt das Malz, schön röstig, wobei die Röstigkeit erst Sekunden später eintritt. Da habe ich glatt vergessen, wie der Körper ist, dieser ist in der Tat voll. Schon ganz am Anfang bekommt man dunkelrote Früchte serviert, weshalb ich in diesem Fall auch die säuerliche Note finden möchte, denn sie ist gegenwärtig vertreten, aber nicht als Fehler, ich denke sie ist wirklich vorhanden. Insgesamt fühlt man sich schon dezent an einen Rotwein erinnert.

Zu der erwähnten Röstigkeit und dem Malz kommt Zartbitterschokolade, die sich mit Kaffee verbindet und zusammen arbeitet.

Mit der Bourbonfassreifung tue ich mich hingegen schwer. Ja, das Bier ist gerade zum Ende hin knochentrocken, schön würzig und ganz am Ende schmecke ich auch die Vanille.

Ich muss es hier schon einwerfen, dieses Bier ist relativ rund, wobei die Bitterkeit am Ende die Oberhand behält, ganz sicherlich sind die 6 Jahre nicht spurlos am Bier vorbeigezogen.

Elegant!

Ja, dieses Wort ist ziemlich treffend für das Cuvée Delphine.

Den Alkohol finde ich sehr gut versteckt/eingebunden, aber auch hier kann ich keine Aussage zur frischen Abfüllung machen, vielleicht haben hier die Jahre das Bier einfach runder gestaltet.

Und was mir schon die gesamte Zeit im Kopf schwebt, ist eine leichte Rauchigkeit. Ich finde sie aber und auch die Reviewer auf ratebeer erwähnen sie.

Der Four Roses gibt hier wirklich am meisten in Sachen Bitterkeit, Holzaromen und Würzigkeit ab.

Vor diesem Bier hatte ich ein Bockbier und ich war mir unschlüssig, ob ich dann so ein Bier trinken möchte, aber nun bereue ich es keine Sekunde mehr.

Davon wird noch eine Buddel gekauft und nochmal gelagert. Es ist hier ein tolles Preis-/Leistungs-Verhältnis.

Krone:

Am Rand verbleibt ein schöner, cremig bräunlicher Schaum und auch die Mitte wird leicht bedeckt.

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkt 4.13/5 Sterne
untappd: 4.23/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 4,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

1 Kommentar zu „De Struise Brouwers – Cuvée Delphine (2013) (Vintage) (Belgien)

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