De Struise Brouwers – Black Albert (Vintage 2019) (Belgien)

De Struise Brouwers - Black Albert (Vintage 2019)

De Struise Brouwers – Black Albert (Vintage 2019)

De Struise… Ja mit dieser Brauerei verbinde ich ein erstes unschönes Erlebnis. So um 2014 landete die Fisherman’s Old Ale im Einkaufswagen, als es dann zur Öffnung und dem Tasting kam, war ich eher verwundert und dann enttäuscht. Meine Flasche hatte Luft gezogen (oxidiert) und das Bier war hinüber, denn es schmeckte nur noch sauer.

Wie immer leite ich euch erstmal auf eine vorhandene Review, wo ihr ein bisschen Hintergrundwissen erhaltet. Zusätzlich sollt ihr natürlich aber auch etwas über das Black Albert erfahren. Ganz ursprünglich braute man das Bier für den Ebenezer’s Pub in Lovell. Lovell liegt in Maine, USA. Das Bier ist eine Hommage an Albert II., der den sechsten König der Belgier darstellte, es aber schon seit 2013 nicht mehr ist. Der ehemalige König trägt den Spitznamen „lachender König“, dieses Bier soll einem ein ähnlich breites Lächeln auf das Gesicht zaubern, aber an diesem Punkt sind wir ja noch nicht angelangt und nehmen das erstmal so hin. Das Etikett wurde von Beautiful Freak Tattoo entworfen. Soweit ich es richtig recherchiert habe, müsste Nina Noa die Künstlerin sein.

Was aber bestimmt werden kann, ist der Biertyp und hier bekommen wir es mit einem Russian Imperial Stout zu tun. Man lobt sich selbst viel, denn das Bier soll ein wahres Erlebnis werden, die große Mutter eines RIS und einen ihrer Klassiker soll es auch noch darstellen. Ich würde sagen, man erzeugt damit erstmal hohe Erwartungen…

In diesem Bier wird übrigens belgischer Kandiszucker verwendet, hoffentlich wird das Bier dadurch nicht allzu süß…

Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: 72
Inhalt: 0,33 l

kcal: 417
Herkunft: Belgien

Etikett/Aussehen:

Vom Spitznamen lässt sich auf dem Etikett weniger finden. Außer, dass es sich um eine Art Gesicht handelt, habe ich der Beschreibung kaum etwas hinzuzufügen. Eine Krone liegt auf dem Kopf, das Gesicht sieht aber eher traurig und müde aus. Rechts daneben steht vertikal in rot BLACK ALBERT. Die Grafik sieht tatsächlich einem Tattoo ähnlich, ansonsten hätte ich es einfach als abstraktes Gesicht abgetan.

Zutaten:

  • belgischer Kandiszucker

Geruch/Aromen:

Im Geruch dann süß, Malz und Kaffee… Kurz und bündig, denn das war es. Der Geruch ist nicht sonderlich intensiv, aber angenehm und lecker und erinnert an Kaffee.

Geschmack:

Erster Eindruck: interessant. Ja ich weiß, interessant ist der kleine Bruder von suboptimal… Ich finde aber, dass es nicht ganz wie ein typisches Stout schmeckt. Gehen wir also der Frage „warum?“ nach.

Ich habe mir hier zu dem Bier von ratebeer und untappd einen Text kopiert und an diesem würde ich mich gleich orientieren.

Tatsächlich ist das Bier mit 13% sehr gut und gefährlich trinkbar. Man findet von den 13% absolut nichts, da sie so grandios versteckt und eingebaut worden sind. Der Körper ist schon dick und ölig, aber irgendwie wirkt das Bier geschmacklich doch leichter. Den Anfang darf dann aber auch direkt das Malz machen. Jeden Schluck, den man nimmt, beginnt mit dieser röstigen Bitterkeit, Malz und Restsüße plus der Kandiszucker. Ja, man wird quasi davon „bombardiert“, um es mal aus den Infos zu zitieren. Zu diesem Geschmack kommt dann noch der Kaffee und es wird von einer einzigartigen Süße gesprochen, die nur vom Kandiszucker stammen kann. Tatsächlich findet man die Süße, aber da schwirrt auch noch etwas anderes mit herum…

Hier ist mal der Text von ratebeer (zur Quelle, englischer Originaltext):

Schönes Aroma von bittersüßer Schokolade, frischen Kaffeebohnen, Gerste, Kandiszucker, komplexe Früchte und blumiger Hopfen. Auf der Vorderseite befinden sich gewürzte Bäckerschokolade, frischer Mokka, karamellartige Gerstennoten und darunter liegende Noten von getrockneten Früchten, die die Rückseite Ihres Gaumens heiraten und ein Top sowie einen gut integrierten, aber nicht überheblichen Hopfengeschmack aufweisen. Der Nachgeschmack ist gut ausbalanciert und zeigt ein Panorama extremer Empfindungen wie Schokoladen- und Kaffeebitter, einen Pflaumenkuchenreichtum, der den Gaumen bedeckt, und einen knackigen Eindruck von Hopfenbitter, der diesem massiven Gebräu Eleganz und Frische verleiht.

Gewürzte Bäckerschokolade kenne ich nicht, aber für mich überwiegt auch eher der Kaffee. Den Mokka finde ich nicht, auch die Gerstennoten nicht. Was ich dann schmecke sind dunkle rote Früchte, ohne da jedoch eine Frucht genauer von benennen zu können. Das was da herumschwirrt, ist dann für mich der Hopfengeschmack und der kommt ein wenig überraschender, denn diesen kenne ich so nicht im Stout. Ich würde auch behaupten, dass dieser „nicht überhebliche“ Hopfengeschmack für mich dann doch deutlich stärker ist.

Beim Ende gehe ich mit der Schokoladen/Kaffeebitterkeit mit. Für 70 IBU ist das Black Albert wirklich schon recht knackig, der Hopfen intensiviert für mich diesen Eindruck. Aber ich muss hier auch ganz ehrlich sagen, dass ich es nicht sonderlich elegant finde, ich finde das Bier im Nachgeschmack auch nicht gut ausbalanciert, die Hopfenbitterkeit dominiert, was einen immer noch an Bitterkeit von Schokolade und Kaffee erinnert. Wirkt das Bier frischer? Joa.

Puuuh. Da habe ich mir sogar extra zwei Flaschen von bestellt. Ich bin jetzt so circa bei der Hälfte angelangt, aber dieser recht hohen Bewertung auf ratebeer kann ich erstmal noch nicht zustimmen. Also komplex ist dieses Bier ganz bestimmt nicht. Es ist jetzt auch nicht schlecht, nur habe ich da doch weitaus mehr erwartet. Entweder das Bier öffnet sich mir noch heute (23.05.2020) oder vielleicht ja mit der zweiten Flasche. Auch auf untappd ist der Grundtenor recht positiv, so ganz verstehen kann ich das nicht. Es ist ja nicht so, als hätte ich noch nie ein RIS getrunken (oder ein Stout ohne Fassreifung). Der Geschmack ist nicht schlecht, aber da hatte ich auch schon besseres im Glas. Dem Bier fehlt es einfach an Tiefgang und Komplexität. So ist zumindest die Momentaufnahme.

Ganz klar muss man sagen, dass es sich hierbei um ein Bier ohne Fassreifung handelt, aber das stellt ja für gewöhnlich kein Problem dar. Das Cuvee Delphine hat mir da wirklich um Welten besser gefallen.

Ich denke, dass ich die zweite Flasche noch relativ zügig/zeitnah verkosten werde, gegebenenfalls ist die Review dann angepasst worden oder auch genau so beibehalten.

Zusatz: Mir hatte das dann keine Ruhe gelassen und ich habe die zweite Flasche direkt am nächsten Tag aufgerissen. Insgesamt gefällt es mir doch einen Ticken besser als am Vorabend, aber einen Punkt, den ich gar nicht genannt hatte, war die überdurchschnittliche Karbonisierung, die man aber auch von belgischen Bieren her kennt. Ich finde das Bier heute doch ausgeglichener und auch dieser hopfigen Twist mit Frucht und Kaffee weiß zu gefallen. Da sollte sich die Meinung zu zwei Bieren am Ende doch noch positiv verändern, was ich so in dieser Form auch noch nie so hatte…

Die zuletzt drei vorgestellten Biere waren dann auch meiner Meinung nach alle im bezahlbaren Rahmen, denn sie lagen von 4,19 bis 4,99 Euro.

Krone:

Zur Krone kann ich von einem karamellfarbenen Kopf nichts finden, für mich sieht das eher nach Haselnusscreme aus. Zu Anfang sogar noch recht üppig, dann aber ganz schnell nur noch am Glasrand ein wenig vorzufinden.

Battle Of The Week:

Hmm… Endet für mich in einem Unentschieden. Sollte trotzdem ein Gewinner gekürt werden müssen, dann tendiere ich wohl zum Lervig – Cheap Lunch.

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.17/5
untappd: 4.24/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 4,99 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein


Empfiehl uns gerne weiter!

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