Review: #269 (16.04.2021)
De Molen gab es schon zur Genüge und immer wieder war es eine Freude im Kelch. Das Heaven & Hell ist für mich kein unbekanntes Bier und noch einmal in Breckenridgefässern gereift. Keine Angabe zur Reifedauer. Die Bourbondestille findet man in Colorado. Das Heaven Hell gehört für mich sogar zu ihren Favoriten oder zumindest weit oben mit dazu. 462kcal, also schlank wird man mit diesem Bier nicht. Abgefüllt wurde der Spaß am 07.04.2020, damit wird das Bier ein Jahr und ein paar Tage später aufgerissen.
Infos:
Alkoholgehalt: 15,4%
IBU: 97
Inhalt: 0,33 l
kcal: 462
Herkunft: Niederlande
Etikett/Aussehen:
Diese Flasche besitzt noch das alte und klassische Etikett, was sich mit den künftigen Flaschen ein wenig abändern wird.
Zutaten:
–
Geruch/Aromen:
Aromenvielfalt gibt es von Alkohol, Vanille, gerösteten Malzen, Toffee, Kakao, Eiche, Lakritz und dann gibt es noch dunkle rote Früchte zu entdecken. Im Geruch findet man eine deutliche und kräftige Spur von Bourbon, was sehr verlockend riecht.
Geschmack/Aussehen:
Der Körper ist voll, schwer, reichhaltig, ölig und der Geschmack steht in puncto voll in nichts nach. Bei 15,4% erwarte ich aber auch fast nichts anderes. Wie gewöhnlich lässt sich das Bier durch das Bourbonfass deutlich leichter trinken. Auf jeden Fall ist das mit 15,4% schon relativ gefährlich zu trinken, auch wenn der Alkohol gar keine Anstalten macht, sich zu verstecken.
Mit dem Alkohol nehme ich schon etwas vorweg, aber der Alkohol ist von Anfang an so präsent vertreten, trotzdem stört dies gar nicht.
Hat man den Alkohol zur Seite gepackt, macht sich der Malzgeschmack am Anfang bereit. Hier darf man sagen, dass es weniger süß zur Sache geht, sondern man bekommt es mit stark geröstetem Malz zu tun, was eher in verbranntes Malz übergeht. Insgesamt ist immer noch eine Menge Süße im Bier vorhanden, aber das Heaven & Hell besitzt 97 IBU und die merkt man von Beginn an. Ich würde dennoch sagen wollen, dass man den Spagat zwischen Bitterkeit und Süße relativ in Einklang gebracht hat.
Um hier erstmal andere Wörter einzuwerfen, würde ich reich, dunkel, komplex und geschichtete Aromen aufzählen.
Nun schrieb ich, es sei gefährlich zu trinken, aber ich sehe das Bier trotzdem als ein Sipper an, denn mit 15,4% kann man es nicht (also können kann man selbstverständlich vieles) herunterstürzen. Ich habe nach gut der Hälfte minimal einen sitzen und das nach rund einer Stunde. Es ist schon sehr schwer und wie ein Rotwein zu betrachten, dieser rote fruchtige Geschmack verstärkt diesen Eindruck umso mehr.
Die Frucht setzt direkt im Mittelteil ein. In der Mitte verbindet sich eigentlich fast alles miteinander. Da kommt Süße von Karamell, aber auch Praline, was durch den Geschmack von Zartbitterschokolade verstärkt wird. Auch das verbrannte Malz, was durch den Alkoholgeschmack erzeugt wird, ist hier zugegen. Dazwischen taucht immer wieder der fruchtige Geschmack auf, weshalb ich auch von geschichteten Aromen sprach. Außer Rosine erkenne ich da nichts. Es schmeckt aber sehr beerig, ich finde da sogar minimal eine säuerliche Note.
Ich habe zwar die Kategorie Krone seit geraumer Zeit entfernt, aber ich möchte es hier einfach zum Teil mit unter/einbringen. Das sieht ganz nett aus mit einem hellen Schaumrand. Auf dem Foto erkennt man, dass sich ein wenig Schaum bildete, aber dieser ist nicht der Rede wert. Immerhin verbleibt am Rand etwas davon.
Erstaunlich ist auch die Note von Rauch, nicht dass diese Note stark wäre, aber sie ist mir sehr schnell aufgefallen. Das Fass macht sich nicht nur in der Nase breit, sondern auch im Geschmack. Ich würde da jetzt keine richtigen/speziellen Fassaromen erkennen wollen (obwohl ich Breckenridge nicht kenne), aber der Geschmack von Bourbon ist recht präsent, es gibt viel Holz und die Tannine geben Bitterkeit frei.
Das Ende wird typische fĂĽr Bourbon, trocken und wĂĽrzig. Die WĂĽrze finde ich sogar sehr vordergrĂĽndig und dann gibt es am Ende viel Lakritz. Der Nachgeschmack hält lange an und auch an dieser Stelle finde ich den Begriff „geschichtet“ erneut perfekt. Bis hierhin habe ich noch nicht einmal Kaffee oder ähnliches genannt, aber am Ende verbinde ich mit der starken Röstigkeit und dem bitteren Geschmack den Espresso. Zwischendurch gibt es SĂĽĂźe/Karamell, Frucht, Schokolade. Insgesamt ein recht komplexes Bier, welches mir sehr gut gefällt. FĂĽr die breite Masse sind solche Biere aber nicht gemacht, alleine der schwere Körper wird die meisten abschrecken, aber dies gilt ja fĂĽr die meisten Starkbiere.
Bewertung auf
ratebeer: 98 Punkte 4.03/5 Punkte
untappd: 4.25/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂĽbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂźen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 5,95 €
Unsere Bewertung
Ich wĂĽrde dieses Bier wieder kaufen: Ja
BegrĂĽndung:
~4.3
1 Kommentar zu „De Molen – Heaven & Hell Breckenridge Barrel Aged (Niederlande)“