Review: #296 (18.12.2021)
Spannend sind diese Tage in diverser Hinsicht. Corona hält uns weiterhin in Atem (mit der bevorstehenden Wand Namens Omikron), wobei dieses Thema eigentlich nur noch langweilt. Keine Sorge, es wird nicht politisch. Dafür steht kurz vor diesem Tasting Weihnachten bevor. Ihr werdet die Review allerdings erst in 2022 lesen.
FĂĽr mich persönlich viel spannender, ist die Flasche die ich euch heute vorstellen oder näherbringen möchte. Und es gibt mal kein STOUT!!!!! Kein ScheiĂź!!! Mal sehen, wie sehr mich der „Kulturschock“ treffen wird ;-).
Was wird es also geben und von welcher Brauerei stammt es???
Steckbrief:
Style     – BA Red Ale
Brauerei – Bronckhorster
Herkunft – Niederlande
Vier Releases bzw. fünf (eine Kollabo mit De Molen) fanden ihren Weg in meine Kehle. Zwei davon habe ich vorgestellt, da ich Quadruple Biere geschmacklich nicht erfassen kann. Sie schmecken mir einfach und das wars. Verrückt und wild war Release No. 28, denn dort wurde das Basisbier Rise & Shine schon einmal genutzt. Bei der Nummer 29 soll es nochmals in den Einsatz kommen. Meiner Meinung aber nicht weniger aufregend, denn man reifte das Rise & Shine für 6 Monate in Jamaican Rum und in Kentucky Rye Bourbonfässern. Anschließend wurden die Fässer geblendet. Schnickschnack sucht man bei diesem Bier vergebens, der letzte Verfechter würde sich maximal an der Fassreifung stören.
An dieser Stelle zieht sich jeder die Eckdaten, dem Bronckhorster noch kein Begriff ist. Für mich stellt diese ländliche Brauerei eine kleinen Geheimtipp dar.
Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: 74
Inhalt: 0,33 l
kcal: 390
Herkunft: Niederlande
Zutaten:
–
Geruch/Aromen:
Rein den Rüssel und was rieche ich? Puuuuuh, blind würde ich sofort auf einen Barley Wine mit BA Bourbon tippen. Sehr süß, super fruchtig, mit Rosine, Feige, Dattel, Apfel, Gerste, Vanille und einer schönen Portion Fass. Eine leichte Säure spielt mit und dazu würzige Töne. Spricht mich von der Nase schon einmal sehr an. Vielleicht hängt da eine alkoholische Fahne ganz Seicht im Glas.
Geschmack/Aussehen:
FĂĽr die Red Ale musste ich sogar einen neuen Reiter in der Kategorie einpflegen. Red Ale’s gab es fĂĽr mich bisher selten.
Der Körper ist weinartig und für eine Ale relativ voll bis medium. Der Geschmack hingegen besitzt eine schöne Kraft und Fülle.
Mein erster Schluck sendet mir den Gedanken das ich einen Barley Wine im Glas habe. In der Nase hatte sich dieser Eindruck bereits angebahnt.
Was soll ich da groß erzählen, im Prinzip schmeckt es wie ein Barley Wine. Es ist malzig, aber vor allem mit süßen Früchten gespickt.
Wow, was ist auf einmal passiert? Von einem auf den anderen Schluckt packt das Bier seine 74 IBU aus, man könnte fast meinen, man wird auf einmal hinterrücks von einem Skorpion attackiert. Ich bin ja was Bitterkeit angeht schon einiges gewöhnt, die Tannine die da auf einmal zustechen / zuschlagen finde ich spannend. Sie sind für mich nicht störend, aber sie zerstören ein wenig meinen Gesamteindruck von einem weichen und smoothen Bier. Da tauchen urplötzlich Ecken und Kanten auf. Die Bitterkeit erinnert an harsche Bitterkeit, die ich mit Zitronengras oder auch verbranntem Karamell assoziiere.
So etwas habe ich selten erlebt, ich hinkte zwar mit dem geschriebenen Wort hinterher, aber bis zur Hälfte war es super ausgeglichen und ich wollte schon schreiben, dass ich von den 74 IBU überhaupt nichts bemerke.
Und auf einmal rĂĽckt diese Bitterkeit immer wieder in den Hinter- und Vordergrund…verrĂĽckt, es setzt sich und alles wird ein klein wenig smoother und dann brettert die Bitterkeit, wie ein ICE ĂĽber die Zunge. Karamell, Melasse und Vanille gibt es im Geschmack. Beide Fässer stehen ebenfalls sehr weit im Vordergrund, man schmeckt diesen Fasscharakter sehr deutlich heraus, den Zuschlag erhält der Kentucky Rye. WĂĽrze hinterlassen wohl beide Fässer an diesem Bier. Durch die Bitterkeit kann ich vom Alkohol nichts ausmachen.
Ganz am Schluss habe ich geschmacklich immer wieder den weißen Rum. Einen karibischen Einfluss kann man geschmacklich entdecken.  Wie an einem wolkigen Tag, wo zwischendurch immer mal wieder die Sonne einen kleinen Auftritt hinlegt.
Der Abgang enthält neben Fassaromen vor allem Bitterkeit und es wird staubtrocken.
Mit groĂźer Wahrscheinlichkeit fĂĽhrt diese Bitterkeit zur starken Diskrepanz auf ratebeer und untappd.
Ich hatte fĂĽr fast 7 Euro einen guten Actionstreifen im Glas und fĂĽhlte mich sehr gut unterhalten.
Beer Of The Week ():
Bewertung auf
ratebeer: 31 Punkte 2.98/5 Sterne
untappd: 4.13/5 Sterne
mein Score: 4.24
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂĽbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂźen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 6,95 €
Unsere Bewertung
Ich wĂĽrde dieses Bier wieder kaufen: Ja