Bronckhorster – Midnightporter No. 22 (BA Heaven & Hill Bourbon) (Niederlande)

Bronckhorster - Midnightporter No. 22 (BA Heaven & Hill Bourbon)

Bronckhorster – Midnightporter No. 22 (BA Heaven & Hill Bourbon)

Von Portern bin ich nun nicht mehr der allzu größte Fan, meistens können sie nicht das im Geschmack transportieren, wie es ein Imperial Stout verkörpert, auch diese komplette Tiefe und Komplexität fehlt häufig, aber das Midnightporter sollte es dann doch nach Hause schaffen, dazu gibt es das Bier in einer Heaven & Hill Fasslagerung. Ich habe mir auch die ganze Zeit eingebildet, dass schon eine Review von Bronckhorster existiert, aber das No.21 (ein BA Quadruple) habe mir einfach so gegönnt, ohne es auf dem Blog festzuhalten.

Somit feiert diese Brauerei ihren ersten Eintrag auf unserem Blog. Wir befinden uns erstmal in den Niederlanden, genauer gesagt in Rha, etwas nordöstlicher gelegen und es liegt in Weiler, in der Gemeinde Bronckhorst, von daher erschließt sich dann auch der Name Bronckhorster Brewing Company.

Steve Gammage steckt hinter dem Namen. Er klingt nicht nach einem Niederländer und das ist er eben auch gar nicht. Steves Wurzeln liegen in Großbritannien, Richmond, in der Graftschaft Yorkshire. Auf seinen vielen Reisen traf er dann aber auf seine große Liebe und ging den Schritt, ihr in die Niederlande zu folgen. Man heiratete und er gründete eine Malerfirma. Mit 50 Lenzen sollte aber eine Veränderung in seinem Leben geschehen. Vom Maler zum Brauereiinhaber. Kann man mal machen! Erfordert denke ich aber auch einiges an Mut. Bronckhorst stellt im Übrigen die kleinste Stadt in den Niederlanden dar. Die Übersetzung schwächelt zwar an einer Stelle, aber 3 km von Bronckhorst lag die Brauerei Rodenburg, welche 2010 gegründet wurde. Diese erhielt ihren Namen durch die ehemalige Pferdefirma Rodenburg. Ich würde mir jetzt an dieser Stelle denken, dass Steve dann den Hof und die Brauerei abgekauft hat. Ob es die Rodenburg Brauerei heute noch gibt, weiß ich nicht. Auch ansonsten erfährt man eher weniger, ob er alles alleine herstellt (Bier brauen, Etiketten herstellen etc.) oder ob er helfende Hände hat, aber davon würde ich irgendwie schon ausgehen.

Was habe ich noch für euch? Sein Sortiment besteht aus einer Core Range, BA Serie und den Next Generations. Mit dem Midnightporter BA Bourbon erhalten wir also als Basisbier das Midnightporter (welches ich noch nicht getrunken habe), aber nun eben aus der BA Serie entspringt. Es ist der dritte Teil vom BA Midnightporter, die zwei letzten Varianten wurden mit Islay Single Malt gereift und fielen deshalb sehr rauchig aus, bei diesem Bier wollte man davon abrücken und wählte ein Bourbonfass, damit hier die Vanille und Bourbonaromen verstärkt werden.

Für 5 Monate wurde das Bier in Heaven & Hill Fässern gereift. Getrunken wurde das Bier am 13.06.2020.

Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: 78
Inhalt: 0,33 l

kcal: 390
Herkunft: Niederlande

Etikett/Aussehen:

Sieht edel aus und erscheint mit einer Holzmaserung/-struktur. Oben das Logo & Brauereiname in schwarz, darunter der Biername, in der Mitte erscheinen 5 kleine Fässer, als Layer darauf steht die Nummer 22 (Version), Barrel Aged Series darunter und ganz unten taucht eine Art Tabelle auf, wo der Biertyp, das Jahr, Fasstyp und die Batchnummer enthalten ist. Sieht auf jeden Fall gut aus.

Zutaten:

  • Whiskeymalz würde ich noch extra nennen wollen.

Geruch/Aromen:

Da springen einem diverse Aromen direkt die Nase hoch. Es gibt geröstetes Malz, viel Vanille/Bourbon, vor allem aber auch sehr viel Schokolade. Was mir dann noch in die Nase kommt, ist ein leicht fruchtiger Geruch, man kann auch ganz klar holzige Noten finden und ich finde da einen Hauch von Rauch. Toll, aber das No.21 hatte mir auch schon gefallen, ich gehe hier mit einem guten Gefühl rein.

Geschmack:

Nur um das hier schon mal festzuhalten… Ich kann die negativen oder etwas negativeren (gibt es diese Steigerung überhaupt – ich glaube nicht) Bewertungen nicht verstehen. Das BA No.21 fand ich schon klasse und da reiht sich das No.22 mit ein bzw. darüber.

Der Körper wird durch den Bourbon volle Breitseite ins Wanken gebracht und lässt es nicht mehr vollends voll und dick zurück, sondern es tendiert eher in den Bereich medium voll. Vom Geschmack her bekommt man ein dicken, vollen und kräftigen Geschmack serviert. Das lässt sich aber mal sowas von sehen schmecken.

Im Geschmack passiert auch eine Menge. Auf dem Etikett wird seitlich vermerkt, dass man den Geschmack von gerösteter Kokosnuss, Mocca und Kaffee, ergänzt hat durch eine großzügige Auswahl an asiatischen und südamerikanischen Hochlandpaprikas. Huch, also bei der letzten Aufzählung komme ich dann doch ins Schwanken haha.

Ganz gewiss starten wir wie fast immer zu 100% mit geröstetem Malz. Manchmal denke ich mir auch, willst du das schon wieder so schreiben, aber was soll ich groß machen, am Geschmack lässt sich nicht schrauben…

Und JA, es existiert auch eine Restsüße vom Malz… Danach wird es wild und hektisch, viele verschiedene Aromen wollen den Mittelteil bestimmen und es wird in Usain Bolt Manier davongesprintet.

Für mich findet dort eine Symbiose aus kräftiger Vanille/Bourbon, viel Zartbitterschokolade und Kaffee bzw. Espresso statt. Ja, es lässt sich nicht abstreiten oder auch anders beschreiben. Genau diese drei Geschmacksexplosionen treten gemeinsam auf und bekämpfen sich nicht untereinander, sondern greifen wie ein Zahnrad ineinander und arbeiten Hand in Hand. Wirklich ein gutes Zeug. Dazwischen erhält man auch Wellen von Süße und Bitterkeit und auch diese sind zumindest hier noch ausbalanciert. Ist das Bier boozy? Jop, es ist vom Alkohol geschwängert und der Bourbon hinterlässt auch so ein typisch leichtes Brennen. Man könnte es aber auch in den Bereich von Chili Heat einordnen, aber um die Frage nochmal abschließend zu beantworten, der Alkohol ist präsent, aber beeinflusst das Bier nicht schlecht. Von der Paprika kann ich aber beim besten Willen nichts ausmachen. Im süßlichen Part darf man Karamell finden, wenn man möchte und im Geschmack finde ich von der Mitte an einen fruchtigen Touch, der das Bier ebenfalls interessant wirken lässt.

Im hinteren Abteil wird das Bier dann direkt würziger. Vom Mittelteil bis zum Schluss zeigt sich das Holzfass auch in voller Pracht. Die geröstete Kokosnuss kann man wirklich ganz kurz vor Schluss ganz deutlich schmecken, dazu gesellt sich erneut ein würziger Geschmack und es wird trocken. Ich hatte ja geschrieben, dass die Süße und Bitterkeit ausgeglichen sind, aber vom Start an des Endes übernimmt dann die Bitterkeit ganz gemächlich, aber auch nicht aufdringlich, wie man es von 78 IBU erwarten könnte. In der Nase hatte ich ja auch noch eine rauchige Note und auch die soll es ganz zart am Ende geben. Dieses Aroma ist aber wirklich so zart, dass ich mir vorstellen kann das so manch ein anderer es bei der restlichen Aromenflut gar nicht mitbekommt.

Ein kleiner Funfact der mir erst ganz zum Schluss auffällt: Das Bier heißt ja Midnightporter, auf untappd wird es unter Imperial Stout geführt und auch auf dem Etikett steht in der Tabelle Midnightporter, darunter aber Imperial Stout. Hmmmmmmm… Schwierig. Ich meine die Grenze von der reinen Definition zwischen Porter und Stout ist eh fließend. Für mich hat ein (Imp.) Stout mehr Alkoholprozente und es schmeckt kräftiger. Würdet ihr mir dieses Bier blind vorsetzten, dann wäre das für mich ganz klar und ohne Zweifel ein BA Imperial Stout.

Früher hätte ich bei den Anfängerbieren mit Fassreifung das Fass nicht herausgeschmeckt, aber bei diesen Bieren kann man es nicht übersehen oder dann einfach nicht schmecken.

Der Nachgeschmack hallt ordentlich nach und mir bleibt nur das Fazit abzuleiten, dass Bronckhorster verdammt gutes Bier herstellt.

Für mich soll es nicht das letzte Bier aus Bronckhorst gewesen sein!

Krone:

Siehe Bild 🙂

Battle Of The Week (Macadamia White vs Midnightporter BA):

Schwierig… Ich gebe den Zuschlag an das Bronckhorster!

Bewertung auf
ratebeer:
untappd: 4.28/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

irgendwas mit ~ 4.3 bis 4.35


Empfiehl uns gerne weiter!

2 Kommentare zu „Bronckhorster – Midnightporter No. 22 (BA Heaven & Hill Bourbon) (Niederlande)

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