5 Elementos – Coffee & Pancake Brunch Stout (Brasilien)

5 Elementos – Coffee & Pancake Brunch Stout

Review: #295 (11.12.2021)

Mit brasilianischem Bier habe ich bisher ganz gute Erfahrungen gemacht…okay…die Biere von Augustinus hauten mich nicht wirklich aus den Latschen, sie wussten mich glaube ich nicht einmal zu begeistern. Ganz anders wurde das Erlebnis mit Trilha und 5 Elementos stand schon seit längerem auf meinem Probierzettel. Gerade das Pancake Brunch wollte ich mir schon zweimal einpacken, wo ich am Ende zögerte und es dann wieder ausverkauft war. Dieses Mal sollte es also etwas werden.

Seit 2016 existiert die Brauerei 5Elementos und in Ceara (an der Ostküste Brasiliens) sind sie ansässig.

Infos:
Alkoholgehalt: 12%
IBU: 80
Inhalt: 0,5 l

kcal: 360
Batch: LOT 10  / Jun 21
Herkunft: Brasilien

 

Zutaten:

Laktose, Ahornsirup und Kaffee

Geruch/Aromen:

Wow. In der Nase geht es schon hervorragend los. Häufig beschreibe ich ziemlich gleich, von daher werde ich mich mal an ein paar neuen Wörtern versuchen. Mein erstes neues Wort ist Kaffeeeis, welches mit Ahornsirup überzogen wurde. Dazu gibt es typische Röstaromen, der Süßkram gibt natürlich Süße ab. Ich finde ja das es nussig riecht, da nenne ich Pekannuss, ein leicht erdiger Duft steigt mir ebenfalls in die Nase auf. Kaffee wird immer deutlicher und dazu Zartbitterschokolade. Kann man Laktose im Geruch feststellen? Für mich erkenne ich die Laktose.

Geschmack/Aussehen:

Was fĂĽr mich erstaunlich ist, dass die Biere aus Brasilien (zumindest Augustinus und dieses von 5 Elementos) charakteristisch eine gleiche Grundnote / einen gleichen Grundgeschmack haben, welche/n ich so nicht auf Papier erfassen kann. Liegt es vielleicht am Malz?

Körper = schwer, viskos, voll, ölig

Geschmack = ebenso, voll, kräftig, cremig

Der Glasrand verbleibt bräunlich von dem schmierigen Motoröl.

Erste Schlucke sind immer eine feine Geschichte, denn man schaltet direkt auf volle Sensorik um. Es wird sofort versucht jede noch so kleinste Nuance zu ermitteln, zu analysieren, zu zerlegen und etc. „Ist das Bier vielleicht noch zu kalt? Kommt da noch mehr? War es das? Moment, schmecke ich da xyz?“.

Malzig geht es wie immer zur Sache und es wird sĂĽĂź. Was mir auf jeden Fall erstmal nicht weglaufen wird, ist die Zeit und die Menge an Bier. Ich habe 500 ml zum Erkunden, was reichlich ist in Anbetracht von 12%. Die erste Stunde sollte damit fast erreicht sein und es sind 0,15 l aus meinem Glas entglitten.

Ich kann mir nicht helfen, aber bei Augustinus fiel mir ein Grundgeschmack auf, welcher mir nicht so gefiel, den ich hier ebenfalls ausmachen kann, nur nicht in dieser Intensität, weshalb es mich  nicht großartig stört.

Die zu anfangs beschriebene Süße wird sofort durch Bitterkeit durchtrennt. Ein kurzer Prozess würde ich sagen, wie ein Katana saust die Bitterkeit hindurch. 80 IBU stehe auf dem Tacho und das ist schon sehr ordentlich. Mich ereilt gerade ein Déjà-vu, denn ich könnte schwören, ich hätte erst vor kurzem ein Bier mit 80 IBU beschrieben. Wie dem auch sei, aber 80 IBU sind in der Bitterkeit knackig, selten hatte ich ein anderes Erlebnis. Auf so eine Bitterkeit muss man stehen, denn mit der Bitterkeit geht zumindest an dieser Stelle der Geschmack von Hopfen mit ein. Bei einem BA Bier steht dafür das Fass im Vordergrund. Das Coffee & Pancake Brunch Stout schmeckt meiner Meinung nach oldschoollastig, welches mit dem Ahorn einen Twist besitzt.

Wahrscheinlich befinden wir uns aktuell im Mittelteil und der Kaffee zerschellt mit jedem Schluck massiv und ungezähmt am Gaumen. Konnte ich den Ahorn direkt am Anfang noch sehr gut ausmachen, finde ich das dieser jetzt durchaus in den Hintergrund tritt oder zumindest deutlich hinter den Kaffee. Oder ich korrigiere auf eine Symbiose zwischen dem Kaffee und dem Ahornsirup, wo der Kaffee immer die Oberhand behält. Lustigerweise beschreibt es auf untappd jemand komplett anders herum. Der Kaffee soll subtil sein und der Ahorn dafür im Vordergrund, was ich so absolut nicht bestätigen kann. Oder? Ehrlicherweise bin ich mir nicht sicher, was von beidem in den Hintergrund tritt. Beim Lorelei von Omnipollo z.B. finde ich den Ahorn deutlich ausgeprägter. Ich glaube ich verbleibe beim Kaffee im Vordergrund, jedoch ist der Ahornsirup nicht weit dahinter.

Zum Kaffee-Ahorn kommt hochprozentige Zartbitterschokolade dazu, minimal Karamell und einem Hauch von Vanille. Es ist nicht nur bitter, ich finde es dazu sehr röstig. Da muss ich beim Kaffee sofort an Espresso und Mocha denken. Mocha kommt für mich eher vom Ahorn, da für mich die meisten Biere mit Ahorn noch den Geschmack von Mocha beinhalteten. Die nussige Note aus der Nase gibt es auch leicht im Geschmack. Das Bier ist sehr würzig, aber nicht nur Würze fällt mir auf, sondern der Kaffee gibt eine erdige Note an das Bier ab, damit nicht genug es ist ebenfalls ein klar säuerlicher Geschmack vorhanden. Über diese säuerliche Note bin ich super froh, denn ich habe jetzt 0,25l nach 1 1/4 Stunden geleert und ich fühle mich, als ob ich drei süße Teigwaren verputzt hätte. Die kcal beziehen sich immer auf eine kleine Flasche, trotzdem fühle ich mich wie kurz vor dem Platzen. Diese Bier ist sehr sättigend, obwohl es gut bitter und Säure besitzt. Auf untappd wird es als Imperial / Double Oatmeal Stout gelistet, für mich handelt es sich ganz klar um ein Pastry Stout. (Kleiner Funfact am Rande, ich habe das Bier nicht einmal ausgetrunken und 0,1l für den nächsten Abend aufbewahrt.)

Besitzt das Pancake Brunch eine hohe Komplexität? Ich finde nicht, aber der Geschmack ist voll und geladen, mit viel Power und Kraft. Alleine der Kaffee erzählt einem eine gute Story.

Am Ende rollt der Kaffee, die Schokolade, die Würze und Erdigkeit aus. Der Nachgeschmack hält sich relativ lange, schwächt ab und verläuft in ein trockenes Mundgefühl. Vom Alkohol möchte ich nichts berichten, denn ich kann ihn nicht vorfinden.

Ein Bier welches mir gefällt, ich am Ende des Tages glaube ich aber nicht erneut benötige. Insgesamt greife ich lieber zu den Bieren von Trilha. Wobei, eigentlich finde ich guten Gefallen an der Buddel, aber sie ist sehr fordernd mit 500 ml.

Beer Of The Week (Honningkage vs Brunch Stout):

My Honningkage Is Bigger Than Yours BA Reserve Edition 20

Bewertung auf
ratebeer: – Punkte 4.33/5 Sterne
untappd: 4.38/5 Sterne

mein Score: 4.32


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus LĂĽbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂźen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 9,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich wĂĽrde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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