Unser Flugzeug hat uns wieder nach Island gebracht. Erst vor zwei Wochen habe ich das Surtur Nr. 61 reviewed. Wenn ihr darauf klickt, könnt ihr ein wenig über Borg Brugghus erfahren.
Man gab diesem Bier den Zusatz „Icelandic Stout“, welches in Bourbonfässern gereift wurde. NatĂĽrlich gab es mal wieder keinen Hinweis auf welches Fass und die Länge der Reifung, schade eigentlich… Das 19.3 stellt das vierte Bier aus der Garun Reihe dar. Mehr gibt es erstmal nicht zu berichten.
Infos:
Alkoholgehalt: 15,2%
IBU: 25
Inhalt: 0,33l
Kcal: 456
Herkunft: Island
Etikett/Aussehen:
Beim Label ist man sehr geordnet und minimalistisch an die Sache herangegangen. Beim Garun bekommt einfach einen orangen Hintergrund, ein paar schwarze Linien und GA RUN NR. 19.3 prangt einem prägend in die Augen. Borg Brugghus verzichtet vollends auf Schickimicki und setzt auf pure Fakten, wobei diese auch nicht weiter ausgefĂĽhrt werden. Hinten wird noch eine Warnung ausgesprochen: „Achtung! Die eindringlichen Schatten von Schokolade, Kaffee, SĂĽĂźholz und Vanille sind wieder aus ihren Bourbonfässern ausgebrochen!“
Zutaten:
–
Geruch/Aromen:
Geruchlich bekommt man auf jeden Fall Bock, den ersten Schluck zu nehmen. Es riecht süßlich, dazu Milchschokolade und Kaffee. Die Geruch von Vanille wird durch den Bourbon schön unterstützt. Die Lakritze kann ich nun zumindest im Geruch nicht wahrnehmen.
Geschmack:
Schon sind wir wieder beim Geschmack angekommen. Ich nehme es gleich mal vorweg: Der Bourbon hat hier wieder ganze Arbeit geleistet. Das Bier hat diese typische Leichtigkeit im Körper, die durch die Lagerung in Bourbonfässern verursacht wird. Ja, voll ist dieses schwere Geschoss definitiv nicht, sondern medium voll bis leicht. Wahnsinn! Und das bei 15,2%, dazu hat dieses Bier ja noch 456 kcal, viele Viewer reden bei solchen Bieren von Diabetes im Glas. Es ist quasi eine vollwertige Mahlzeit im Glas, denn man könnte es fast mit einem Big Mäc von Mc Donalds oder einem vegetarischen Döner mit Schafskäse vergleichen. Keine Angst, ich werde hier jetzt zu keinem Fitnessblogger mutieren, aber den Vergleich finde ich mal ganz schön.
Erster Schluck… Puh, taugt mir nicht? …gut sprittig / boozy, was bei ĂĽber 15% jetzt keine komplette Ăśberraschung sein muss / sollte. Interne Abfrage im Kopf, da hat mir das Surtur wohl besser gefallen.
Zweiter, dritte, vierter Schluck… Hmmm… Doch gar nicht so verkehrt.
Malz, Süße, Vanille und Bourbon bilden direkt den Anfang, dazu noch die alkoholische Note. Das Malz hat noch ziemlich gute Röstaromen abgegeben, vom Fass kommen zusätzlich noch die Tannine, die ein wenig Bitterkeit an das Bier abgeben, tatsächlich ist es aber eher die röstige Komponenten, denn das Bier hat ja nur 25 IBU. Insgesamt hält die Süße die Röstaromen in der Balance, auch wenn der röstige Anteil die Oberhand behält.
Was mir aber bewusst wird, ist, dass der Alkohol nicht nur zu schmecken ist, er gibt auch eine etwas harsche Schärfe an das Bier ab. Ich störe mich nun nicht sehr daran, aber ich finde man hätte das besser und raffinierter einarbeiten können / sollen. Durch den anfänglich starken Geschmack von Bourbon und Vanille gerät der Rest erstmal in den Hintergrund.
Mit jedem weiteren Schluck wärmt einen dieses Bier richtig schön von innen, man gewöhnt sich an die Geschmacksnoten, alles wirkt ein wenig sortierter und man kann sich auf die anderen Noten einlassen.
Jop, die Schokolade erscheint dann als Zartbitterschokolade. Der Kaffee paart sich mit dem Geschmack von Schokolade, was ich jetzt nicht als unĂĽblich ansehe.
Was dann hingegen ab dem mittleren Teil auffällt, ist eine salzige Note und dort findet man dann das erwähnte Lakritz.
Der Gaumen gewöhnt sich wirklich mit der Zeit an den Geschmack, auch der Alkohol fällt nicht mehr so schwer ins Gewicht. Ich möchte fast sagen, dass der Alkohol einem die Sinne ein wenig betäubt, was aber hier positiv anzusehen ist, da man sich mehr auf das Bier einlassen kann. Das habe ich zwar ein paar Absätze vorher schon mal erwähnt, aber doppelt hält ja für gewöhnlich besser.
Während dieser Zeit bekommt das Bier seine benötige Zeit, um sich immer weiter zu erwärmen und in Richtung der perfekten Trinktemperatur zu gelangen.
Im direkten Vergleich kann ich mich nicht entscheiden, ob mir das Surtur oder das Garun besser gefällt, auf untappd erhalten beide Biere eine 4,25. Meinem Empfinden nach hat mir glaube ich das Surtur einen ganz kleinen Ticken besser geschmeckt.
Wir wünschen euch einen schönen zweiten Advent!
Krone:
Der Schaum lieĂź mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Leider mal wieder nur von kurzer Dauer. Beim EinschĂĽtten gut 1,5 Finger breit Schaum, der vom Alkohol aber zĂĽgig aufgefressen wird. Es bleibt aber noch leicht etwas am Rand.
Bewertung auf
ratebeer: 97 Punkte 3.75/5
untappd: 4.21/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂĽbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂźen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 5,15 €
Unsere Bewertung
Ich wĂĽrde dieses Bier wieder kaufen: Ja
BegrĂĽndung:
4,25 im overall