Amundsen – Barrel Aged Upside Down Christmas Cake 2020 (Norwegen)

Amundsen - Barrel Aged Upside Down Christmas Cake 2020

Amundsen – Barrel Aged Upside Down Christmas Cake 2020

Review: #253 (20.12.2020)

Beim letzten Bier der Norweger erinnere ich mich vage daran, dass ich noch weitere Biere aus Norwegen von Amundsen versprochen habe und nun soll es soweit sein. Zur Brauerei wurde alles gesagt, also kümmere ich mich nur noch kurz um das Bier selbst.

Ein Imperial Pastry Stout, wo wieder wild mit Aromen gearbeitet wurde, vielleicht ist dies ja der Grund, warum es auf untappd und ratebeer quasi mit der Mistgabel gejagt wird. Mit was arbeitete man? Blaubeeren, Mandeln, Schokolade, Vanille, Pekannuss und Ahornsirup.

Also, wenn ich diese Aromenpalette so lese, dann läuft mir das Wasser schon im Mund zusammen. Okay, das Mandelaroma benötigt es für mich nicht, aber wenn das nur ansatzweise so schmeckt, wie ich es mir wünsche, dann kann es nur geil werden. Dazu wurde das Ganze noch im Bourbonfass gereift. Die größte Hürde, die es bei diesem Bier zu nehmen gilt, ist, eine Balance zwischen den vielen Aromen herzustellen, einen Gesamtgeschmack zu kreieren oder alles nach und nach im Geschmack unterzubringen.

Infos:
Alkoholgehalt: 11,5%
IBU: –
Inhalt: 0, l

kcal: 345
Herkunft: Norwegen

Etikett/Aussehen:

Bunt und total an Weihnachten orientiert. Eine große Schokoladentorte steht im Vordergrund, dazu ein Holzfass, in welches der Weihnachtsmann kopfüber reinfällt. Im Hintergrund gibt es einen Mond und die Rentiere machen sich selbstständig. Das Design stammt übrigens von @theshallowtree, einem Künstler aus Norwegen.

Zutaten:

  • Aromen (Blaubeeren, Mandeln, Schokolade, Vanille, Pekannuss und Ahornsirup)
  • Hafer
  • Lactose

Geruch/Aromen:

Noch ist das Bild einen Tacken zu kalt, aber meine Nase freut sich regelrecht. Gestern gab es für mich ein Anagram von Omnipollo und auch dort wird mit Blaubeere gearbeitet. Hier ist es zwar nur ein Aroma, aber es duftet herrlich nach süßer Frucht, genauer gesagt viel Beere (Blaubeere), Kuchen, Schokolade, Karamell und Malz. Eine nussige Note ist im Geruch noch zu finden, Ahornsirup, Vanille und Fass sind wohl eher im Geruch mit eingearbeitet, als dass man sie separat mitbekommt.

Als mein Glas geleert war, kam der Geruch von Ahornsirup zu Tage.

Geschmack:

Körper sollte voll sein, aber das Bourbonfass lässt es deutlich leichter wirken, dazu ist es ölig, schwer wie ein Rotwein und klebrig wie Sirup, cremig durch den Hafer und die Lactose. Der Geschmack ist kräftig und voll.

Fast hätte ich so gerne vorgegriffen, wie ich es gerne handhabe, aber das verkneife ich mir hier mal.

Schon von Beginn an bekommt man eine Menge serviert. Der süße, fruchtige, beerige Geschmack ist genauso betörend und unglaublich. Das Malz bietet in Kombi mit der Lactose und den Aromen sehr viel Restsüße und Süße generell an, dazu ist es am Anfang noch röstig. Bitterkeit und Süße halten sich hier die Waage.

Danach geht im Mittelteil die nächste Rakete im Mund hoch und diese füllt den Mund mit viel Schokoladenkuchen, Karamell und einem Hauch von Kaffee. Ein nussiges Aroma findet man im Bier, aber ohne es von der Dose abzulesen würde ich die Pekannuss nicht nennen.

Von den Mandeln, dem Ahornsirup und auch dem Bourbonfass kann ich nichts schmecken, diese Noten müssen den Gesamtgeschmack irgendwie komplementieren.

Die Vanille finde ich zwar auch nicht deutlich präsent, aber dafür finde ich, dass sie die Blaubeere und den Kuchen unterstützt. Das Fass macht es einem zumindest am Anfang auch nicht leicht, beim Blindtasting würde ich zuerst wohl sogar auf ohne Fassreifung plädieren.

Befindet man sich minimal hinter dem Mittelteil, fängt das Bier an trocken zu werden, es wird würzig, Gewürze tauchen auf. Das könnte man jetzt nur dem Bourbonfass anrechnen, aber ich glaube, da hat der Ahornsirup, neben seiner klebrigen Süße auch ein Wort zu verlieren. Insgesamt gewinnt das Bier zum Ende hin an Bitterkeit, es ist zwar ein bittersüßes Ende, aber die Bitterkeit nimmt Überhand und ich finde, dass es dem Bier gut steht.

Der Geschmack ist wie gesagt sehr voll, irgendwo auch komplex, schwerfällig und lecker. Mit ganz viel Fantasie könnte man da von der Mandel noch eine Marzipannote finden, die jedoch im Schokokuchen eingebaut wurde und nicht die große Rolle spielt.

Wie so häufig nimmt der Bourbon erst am Ende das Schwert in die Hand, bis dahin nimmt man zwar den Alkohol wahr, er wärmt einen von innen, ein guter Sipper, aber am Ende schmeckt man einen holzigen Geschmack, Fass, Bourbon, dann wird es trocken und bitter. Im Nachgeschmack hält sich die Bitterkeit und Schokolade noch relativ lange.

Warum dieses Bier nun auch auf meiner Lieblingsseite ratebeer nicht gut davonkommt, weiß ich nicht, untappd ist mir ja eher egal, aber auch dort erlebte das Bier einen Absturz von ich glaube 4.3 auf 3.95 Punkte. Ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, denn man bekommt einen leckeren Geschmack geboten. Oder besser gesagt, genau das, was man von einem aromatisierten Pastry Stout erwartet.

Also ich finde jedenfalls nicht, dass dieses Bier im Gegensatz zu der Dessert In A Can – Reihe dermaßen abfällt oder sich verstecken muss. Ich fühle mich mit einem Christmas Cake Pastry Stout gut abgeholt und habe genau das bekommen, was ich erwartet habe.

Krone:

Die gab es schon beim Einschenken nur sporadisch und bis auf einen Ring am Rand bleibt nichts hängen.

Bewertung auf
ratebeer: 87 Punkte 3.56/5 Punkte
untappd: 3.95/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 9,25 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

4.2 bis 4.25 würde ich da vergeben.


Empfiehl uns gerne weiter!

1 Kommentar zu „Amundsen – Barrel Aged Upside Down Christmas Cake 2020 (Norwegen)

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