Firestone – Cherry Barrel Blossom (2020) (USA)

Firestone - Cherry Barrel Blossom (2020)

Firestone – Cherry Barrel Blossom (2020)

Review: #252 (16.12.2020)

Ach Leute… ich habe mir dieses Jahr auch wieder keinen Bierkalender gekauft, aber ich mache dieses Jahr so einen Kalender in der Art. Ich befinde mich gerade in einem 3 1/4 wöchigen Urlaub und genehmige mir einfach jeden Tag ein Bierchen aus meinem Schrank. Sicherlich eine noch kostenintensivere Zeit, tatsächlich ist bei mir aber irgendwie die Lage auch dem Ruder gelaufen. Es sind um die 75 Biere im Keller und das nächste große Päckchen ist schon auf dem Weg zu mir. Jetzt könnte man schon sagen: „Wo ist sein Problem? Das sind ja lächerliche 3 Kästen Bier“, aber diese haben nun a) nicht 30 Euro gekostet, sondern liegen wohl bei um die 300-400 Euro und b) möchte ich mir das Bier immer als etwas besonderes im Kopf behalten. Ich mache das jetzt also nicht, nur um meinen Bestand wieder zu schrumpfen, sondern weil ich auf so eine Aktion richtig Bock habe.

Ein großer Teil davon wird es vermutlich auch auf den Blog packen, vielleicht behalte ich mir das Recht vor, eine 60 Sekunden Review zu veröffentlichen, aber ich möchte den meisten Bieren mit einer kompletten Review gerecht werden.

Mit dem Bier von heute schafft es ein Porter in mein Buch, was jetzt keine Besonderheit darstellt, aber ich bin von den Porter Bieren sehr schnell zu Stout only gewechselt. Im Prinzip ist es der gleiche Braustil, Porter besitzt meist nur weniger ABV und setzt reduzierten Malz ein, mir gefällt der Geschmack von Stouts einfach mehr, da sie voller und kräftiger sind.

Aber es handelt sich hier auch um ein Imperial Smoked Porter.

Firestone könnte man kennen, von unserem Blog her allemal, denn ich habe bisher glaube ich zwei Biere hochgeladen. Da könnt ihr euch schon einmal freuen und warm anziehen, denn da kommt noch etwas auf euch zu. Ich habe mir zwei andere Biere gestern zu Gemüte geführt und … … 😉

In meiner Bestellung gab es nicht nur die zwei mysteriösen unbekannten Biere, sondern ich wollte mir auch das Cherry Barrel Blossom nicht durch die Finger gehen lassen. Das Kirschfassblüten Porter wurde für ein Jahr in Bourbonfässern gereift und für sechs bis acht Monate in Kirschbitterfässern. Für die Abrundung des Bieres gab man ganz zum Schluss noch Meersalz hinzu. Das stellt dann für mich eine Neuheit dar, denn ein Bier, welches in solchen Fässern gereift wurde hatte ich bisher noch nicht. Am Ende wird das Bier geblendet, dafür wählte man 88% Bourbon-Fassbier und 12% vom Kirschbitter-Fassbier.

Im Geschmack sollen Aromen von Kirsche, Bourbon, Vanille, Tabak und Milchschokolade auftauchen… Mhhhhh, ick freu mir!

Infos:
Alkoholgehalt: 11,2%
IBU: 28
Inhalt: 0,355 l

kcal: 336
Batch: No.001
Herkunft: USA

Etikett/Aussehen:

Das Standardetikett aus der BA Series. Wegen der Kirsche tränkte man das Emblem in rot, anstatt im typischen schwarz.

Zutaten:

  • Meersalz

Geruch/Aromen:

Geruchlich ist das Bier frisch aus dem Kühlschrank sehr verhalten, mal sehen ob das Bier auch im Geruch noch aufwacht. Die erste Note, die ich wahrnehme, ist die Kirschnote und so habe ich das noch nie in der Nase gehabt. Interessant. Am stärksten lassen sich Gewürze und Sauerkirsche riechen. Und schon nach rund 3 Minuten wird das Bourbonfass klarer im Geruch. Eine leichte Rauchnote ist im Hintergrund. Zu den Kräutern und Gewürzen würde ich so Nelke, Kardamom und Zimt sagen. Da würde ich den ersten Satz sofort revidieren und einen mittelstarken Geruch sagen. Es ist ein sehr angenehmer und leckerer Geruch.

Geschmack:

Interessant ist nicht nur der Geruch, sondern auch im Geschmack bekomme ich etwas neues präsentiert.
Durch die Fassreifung wirkt das Bier für mich nicht vollends voll, dafür irgendwo zwischen mittlerem und vollem Körper, mit Tendenz zu medium. Ölig ist das Bier. Nicht nur die Nase taut auf, sondern auch der Geschmack, aber auch dort würde ich eher im Bereich Medium ansetzen.
Schon der erste Schluckt zeigt, dass ich hier mal etwas anderes im Glas habe. Ich musste auch mit diesem Schluck direkt nochmal zu den IBU schielen und dort schlackern meine Ohren bei 28 IBU. Fruchtige Kirsche steht direkt im Vordergrund und wird auch von anderen Aromen unterstützt. Für mich ist zu Beginn eine Ansammlung von ziemlich vielen und unterschiedlichen Aromen, die jedoch fast auch nur dort zu schmecken sind, denn ab dem Mittelteil gibt es nur noch Bitterkeit und herbe und das zieht sich bis zum Ende hin durch.
Mit der Kirsche und dem Restmalz geht auf jeden Fall Süße einher. Vom Malz lässt sich wenig finden, am ehesten Röstaromen und Verbranntes. Danach warten massive Holznoten auf, es wird durch die Tannine richtig bitter und natürlich auch durch den Kirschbitter, indem das Bier für rund 6 – 8 Monate reifte und obwohl der Anteil davon so gering gehalten wurde, wird mir auch klar warum, weil da echt richtig viel von den Bitter’s durchkommt und vom Bier aufgesogen wurde. Klar gibt es auch ganz normale und typische Aromen, die man von Porter/Stouts gewöhnt ist, denn Karamell, Kaffee und Schokolade lassen sich auch finden.

Die Kräuter verlangen nach dem Thron, auch wenn sie mit ihrer „Revolution“ nicht vollen Erfolg feiern. Das Bier ist schon sehr holzig und durch viel Fass geprägt. Hier kommt das berühmte Holzbrett, in welches man hineinbeißen kann. Jedoch ist das so eckig und kantig, es ist fast störend. Ich finde, dass der Rauch sich auch in dem Gesamtkonstrukt aus den Bitter’s mit verbirgt. Man darf auch einen stechenden Geschmack feststellen, in Richtung von verbranntem Karamell. Von den Kräutern bleibt es bei Nelke, Kardamom, aber auch Sternanis würde ich sagen wollen. Durch diesen krassen Beitrag wirkt das Bier auch „erfrischend/kühlend“, da würde ich Minze nennen. Generell wirkt das Bier nach ätherischen Ölen. Am meisten erinnert fühle ich mich an einen Cocktail, bei dem Angostura Bitter’s verwendet werden und das würde ja auch passen. Kirschbitter sagt mir so überhaupt nichts. Es wirkt insgesamt sehr hopfig.

Über allem liegt dennoch der süßliche Geschmack von Kirsche und dies beeindruckt mich. Wenn man beim süßlichen Part angelangt ist, dann würde ich sogar die Milchschokolade schmecken wollen. Insgesamt ist der rauchige Geschmack in das Fach von Tabak und Leder zu verbuchen. Eine gewisse Erdigkeit schwingt beim Bier mit. Ja, dieses Bier ist sehr kratzig und eigenwillig. Gerade die Kratzbürstigkeit könnte man Zimt zuordnen, wenn dieses trockene und leicht brennende Gefühl auftaucht. Also ich schmecke da irgendwo auch eine Zimtnote, aber man muss es dem Fass zuschreiben. Das Bier ist insgesamt unausgewogen, daran werden sich viele stören oder man akzeptiert diese unausbalancierte Art und findet Gefallen am Bier. Für mich ist es der zweite Weg.

Den Bourbon als Bourbon selbst nehme ich im Geschmack weniger wahr, dafür dominieren die Bitter’s und die Kirsche zu sehr. Vom Meersalz nehme ich erst ganz am Ende den salzigen Geschmack wahr, wenn man das Bier aber mal ein paar Sekunden im Mund behält, dann finde ich, bekommt man vom Meersalz am meisten mit.

Vom Mittelteil hat man quasi nichts, es wird direkt zum Ende gesprungen wo es erneut die Bitter’s gibt, Milchschokolade/Kaffee und leichte Kirschnoten. Der bittere Geschmack bildet das Schlusswort und hält sich sehr lange. Den Alkohol sucht man vergeblich, aber da liegen diese fordernden und anstrengenden Noten massiv darüber.

Ein Bier ganz nach meinem Geschmack, wenn man etwas anderes, experimentelles sucht.

Krone:

Es verbleibt ein heller Schaum am Rand, mittelmäßig ausgeprägt. Ist ganz schön anzugucken.

Bewertung auf
ratebeer: 97 Punkte 3.91/5 Punkte
untappd: 4.1/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 12,99 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

mit der 4.1 kann ich mich via untappd anfreunden. Aus der Sicht von einem „anderen/experimentellen“ Bier würde ich das noch einmal kaufen.


Empfiehl uns gerne weiter!

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