XP Brew – Envoy Of Doom Benriach BA (Russland)

XP Brew – Envoy Of Doom Benriach BA

Review: #308 (11.03.2022)

In der heutigen Zeit muss man sich leider immer von bestimmten Dingen distanzieren oder dazu Stellung nehmen. Habe ich das an dieser Stelle vor? Nein, obwohl ich es auf irgendeine Art und Weise schon mache. Politik wird hier nicht stattfinden und ich werde mein gekauftes Bier, welches aus Russland stammt nicht die Toilette runterspülen. Wer die Review deshalb nicht lesen mag oder andere Konsequenzen daraus zieht…es sei euch überlassen!

„Tolles Bier, aber leider aus Russland“, werdet Ihr hier nicht lesen.

Es ist mal wieder eine Neuheit einer Brauerei auf unserem Blog. XP Brew aus GagarinInfo’s gibt es keine über die Brauerei.

Ich muss sagen, mich hatte das minimalistische Design kurz vor Weihnachten direkt angesprochen. Im Prinzip ist es eine nackige, kleine, 250ml Flasche, um die ein kleines Tau hängt und woran ein Pappkarton Kärtchen mit dem Biernamen hängt. Auf die Rückseite wird von Hand ein roter Stempel gedrückt, welcher die Info zur Fassreifung und dem Abfülldatum angibt.

Somit soll das Envoy Of Doom in Benriach Fässern gelagert worden sein und wurde am 17.11.21 abgefüllt. Die Biere aus dieser Serie werden zunächst für 1,5 Jahre gereift, leider erfährt man nicht nicht worin (ich würde erstmal auf Eichenfässer tippen), danach wurden sie für weitere 6 Monate in Benriach Fässern gereift (Single Malt Whisky aus der Speyside). Außerdem fügt man dem Bier Ahornsirup und mexikanische Vanille hinzu. Auf Laktose wurde mal verzichtet. Laktose ist aktuell gefühlt in jedem Stout vorzufinden…

Infos:
Alkoholgehalt: 16%
IBU: 40
Inhalt: 0,25 l

kcal: 480
Batch:
Herkunft: Russland

 

Zutaten:

Ahornsirup und mexikanische Vanille

Geruch/Aromen:

Joa…wonach riecht so ein Stout, welches mit rauchigem Whisky kombiniert wurde? Süß wird es, Karamell erklimmt die Nase, dann macht es kurz plopp und der Rauch ist da. Zum Rauch gesellt sich hier noch eine recht präsente Lakritznote. Alles sehr intensiv und lecker.

Geschmack/Aussehen:

Was man von so einer Art Bier erwartet, ist immer super einfach. Man erwartet einen schweren, süßlichen, rauchigen Geschmack, welcher in einer schönen Balance steht (klar nur sehr häufig leider nicht). Bei 16% will sich gar nicht erst die Krone bilden. Motoröl rinnt in den Pokal, es ist ein schwerer, öliger Körper und ein voller und kräftiger Geschmack.

Stouts haben generell fast immer den gleichen Aufbau. Es wird süß, egal ob vom Malz der Restsüße oder ob noch andere Zutaten hinzugefügt worden sind. Solch einen Startschuss erhält man ebenso bei diesem Fläschchen.

Was mir hingegen sofort auffällt und es ist schon negativ, es existiert gar keine Kohlesäure mehr. Dieses Gefühl habe ich zwar bei vielen Stouts, aber es gibt einfach dieses ganz spezielle Gefühl und so ist es beim Envoy Of Doom. Da besitzt der Rest am Ende immer noch ein wenig Kohlesäure.

Der Mittelteil wird erstmal rauchig, dazu macht sich eine Bitterkeit breit, die auch verbrannte Noten mit sich bringt. Diese stammen natürlich von dem gedarrten Malz und dem Charakter aus den Brennblasen. Dazu macht es sich meiner Meinung nach die Vanille ein wenig gemütlich, welche dann durch kräftigen (salzigen )Lakritzgeschmack unterstützt wird. Alkohol lässt sich relativ klar ausfinden machen. Er unterstützt den verbrannten Geschmack nochmal immens.

Vielleicht lässt sich Zartbitterschokolade oder auch Kaffee schmecken, welche/r mit Rauch verfeinert wurde. Bitterkeit, Süße und vor allem der Rauch stehen in einem guten Verhältnis, der Gewinner lautet am Ende jedoch der Rauch, bis dahin erscheint es einem aber gelungen ausgeglichen. Bei so einem Bier muss man den Punkt vom Nachgeschmack eigentlich nicht anreißen, denn dieser ist schier endlos.

Beim Rauch oder dem Torf kann man immer zu unterschiedlichen Ansichten kommen. Für mich ist da schon viel Torf / kaltes Lagerfeuer im Spiel, aber auch Jod, Asche, Tabak und Leder. Im Endeffekt, wie ein getorfter Malt zu schmecken hat. Dafür ist die Region Islay bekannt, mit Benriach gibt es eine der wenigen Destillerien, die fernab von Islay rauchigen Malt produziert. Jede Brennerei hat dabei ihr eigenes Profil, weshalb jeder Malt einen Unterschied besitzt..

Ehrlicherweise kann ich leider vom Ahornsirup überhaupt nichts schmecken, entweder ist der Rauch zu kräftig, der Ahorn einfach nur im Gesamtgeschmack integriert oder nach vier Monaten schon nicht mehr zu schmecken (was ich nicht glaube, da ich viele Stouts mit Ahorn getrunken habe und alle hatten sogar nach längerer Zeit noch den Geschmack vorhanden). Joa, die Fässer bekommt man sehr präsent mit, blind würde ich halt BA Whisky von Islay tippen.

Es ist insgesamt recht vielschichtig, alleine weil im Nachgeschmack immer eine neue Schicht Rauch am Gaumen zerbricht, welches mit jeder Folgeschicht zarter wird, bis man dann mit einem neuen Schluck nachlegt und das Feuer erneut entfacht.

Das Ende wartet mit viel Rauch und der Lakritze auf, bis es nur noch Rauch und Röstaromen / Kaffee und Zartbitterschokolade sind. Typisch für so ein Bier wird es trocken. Für mich ist das ein leckeres  und gelungenes BA Whisky Bier. Ein Ticken mehr Kohlensäure hätte ich begrüßt.

Bewertung auf
ratebeer: – Punkte 3.8/5 Sterne aus 3 Wertungen
untappd: 4.22/5 Sterne

mein Score: 4.25


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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