Pühaste x Gypsy Hill x Dois Corvos – Landsort Deep BA (Silver Series 2020)

Pühaste x Gypsy Hill x Dois Corvos - Landsort Deep BA (Silver Series 2020)

Pühaste x Gypsy Hill x Dois Corvos – Landsort Deep BA (Silver Series 2020)

Review: #257

Kurios, ja dieses Wort wird auf dieses Bier sicherlich gut treffen und auch meine Richtung in den nächsten Wochen steht fest… Kurios und wild wird es werden.

Doch wir beginnen erst einmal mit diesem Bier, welches schon kuriose Kollaborationspartner mitbringt, von denen ich noch nie im Leben auch nur den Hauch gehört habe.

Estland meets England meets Portugal. Eine interessante Kombination, wie ich finde. Falls jemand von euch Bock hat, dann kann man es sich auf den Links zu Gipsy Hill aus dem Herzen Londons und Dois Corvos aus Lissabon alles mal genauer durchlesen, ich würde diese Brauereien eher vorstellen, wenn sie mir mal separat über den Weg laufen. Die beiden Brauereien haben aber etwas gemeinsam, denn beide wurden 2013 gegründet.

Mit dem Landsort Deep BA bekommt man eine Imperial Black Gose, dabei bildet das Landsort Deep das Basisbier, welches dann noch in nicht speziell benannten Bourbonfässern für eine Zeit X gereift wurde. Eine Gose hatte ich hin und wieder schon einmal im Glas, solch ein Bier ist schon speziell und man muss es mögen, aber gerade für mich sind diese Experimente immer auch eine gelungene Abwechslung. Ich bin sehr gespannt auf diese Ausführung, denn auf untappd spalten sich die Geister.

Infos:
Alkoholgehalt: 12,5%
IBU: evtl. 35, zumindest hat das Basisbier 35 IBU
Inhalt: 0,33 l

kcal: 375
Batch: 323
Herkunft: Estland

Etikett/Aussehen:

Bei der Silver Series gibt es nur ein Design und es ist in silber gehalten. Wachs am Flaschenhals und der Aufdruck für den Biernamen etc. ändert sich als einziges.

Zutaten:

  • Koriander
  • Meersalz

Geruch/Aromen:

Die Nase ist sehr verhalten meiner Meinung nach, man bekommt ein wenig geröstetes Malz, Schokolade, dunkle rote Früchte und ich finde, dass im Vordergrund sogar das Fass mit Bourbon steht.

Geschmack:

Da ich mal aus meinem typischen Stouttripp ausbreche, auch wenn das Bier äußerlich und auch vom Geruch nicht großartig zu unterscheiden ist, hat man es hier mit einem Bier zu tun, welches einen mittleren Körper besitzt und auch durch das Bourbonfass teilweise noch leichter wirkt, aber durch die 12,5% ist es ganz bestimmt nicht wässrig oder ähnliches. Es trinkt sich schon eher wie eine Ale.

Wüsste ich nicht, um was für ein Bier es sich handelt, dann würde ich zumindest beim Äußeren und auch von der Nase her auf ein Stout tippen. Auch der erste Schluck wirkt mit seinen röstigen, malzigen Noten noch wie ein Stout, aber dann schlägt heftiger saurer und salziger Geschmack ein und hier würde mir so langsam etwas einleuchten. Wobei man da jetzt nicht nur die Gose anpeilen könnte, sondern auch ein Sour Ale. Dazu ist das Bier mit viel Kohlensäure ausgebildet, auch hier könnte man den Ansatz zu einem belgischen Sauerbier herstellen. Manch einer könnte meinen, dass seine Flasche oxidiert sei, aber dafür passiert im Geschmack selbst noch zu viel.

Eine weitere Parallele wäre noch der Geschmack von Schokolade und genau wo der saure und salzige Geschmack einsetzt, taucht aus dem Nichts ein fruchtiger und süßlicher Geschmack von dunklen, roten Früchten auf. Die Restsüße vom Malz sollte natürlich ebenfalls dazu beitragen. Damit sollte man den Anfang und Mittelteil zusammengefasst haben. Wenn dieser säuerliche und fruchtige Geschmack einsetzt, dann fühle ich mich weitestgehend an einen Rotwein erinnert, aber das Bier ist nicht ganz so schwer. Der fruchtige Geschmack hat es mir angetan, das könnten für mich Waldbeeren sein, wie z. B. Brombeeren, Himbeeren und schwarze und rote Johannisbeeren.

Der Mittelteil und das Ende gestalten sich eher so, dass der fruchtige Geschmack beibehalten wird und das Fass schlägt intensiv zu, da erhält man eine ganze Ladung an Eiche und Bourbon. Dafür muss aber mit jedem Schluck erstmal die Säure und das Salz verschwinden und dann wird es würzig, holzig, Bourbon, erneut schokoladig und vielleicht auch mit einem Hauch von Kaffee. Auch setzt eine Bitterkeit ein, dadurch hält sich das Bier in Sachen Säure, Süße, Salzigkeit und Bitterkeit in einer Balance. Den Koriander kann ich ehrlich gesagt nicht finden, aber dieser wird im Geschmack integriert sein und das Bier unterstützen.

Das Ende hingegen wird total würzig und trocken, alle säuerlichen und salzigen Nuancen verebben, der Bourbon verschwindet und ich finde nur noch minimal Kaffee im Hintergrund. Hier konnte das Bourbonfass seine typischen Noten ausspielen.

Der Nachgeschmack hält dafür immer noch respektabel lange an und vom Alkohol kann ich im gesamten Trinkverlauf keine Spur verspüren, diesen hat man sehr gut eingebunden bekommen.

Krone:

Eine kleine beige Krone, die schnell zerfressen wird, aber am Rand noch bestehen bleibt.

Bewertung auf
ratebeer: 88 Punkte 3.75/5 Punkte
untappd: 3.83/5 Stern


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 8,15 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein

Begründung:

erneut würde ich es wohl nicht kaufen, um die 4.1 – 4.15 Punkte würde ich trotzdem für das Bier hinterlassen.


Empfiehl uns gerne weiter!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert