Die Crafter wünschen euch einen schönen Vatertag! Egal, ob ihr den Tag alleine mit der Familie, Freunden oder Bekannten zelebriert – wenn ihr heute etwas trinkt, trinkt auf jeden Fall auch ein Craftbeer (und zwischendurch immer wieder mal ein Gläschen Wasser 🙂 )!
Heute stelle ich euch das erste Gruit (oder wie man es eigentlich kennt „Grut“ geschrieben) vor, welches ich getrunken habe. In der Tat hatte ich dieses Bier schon diverse Male und habe es auch auf (Bier)Festivals/Days trinken dürfen.
Ich denke viele von euch werden mit Grutbier vom Namen her gar nichts anfangen können. Sehr verbreitet war dieser Stil an der Nordseeküste und wird auf das 13. – 16. Jahrhundert datiert.
Bei diesem Stil handelt es sich um ein Bier, welches mit einer Kräutermischung gebraut wird. Das hört sich natürlich wieder total verrückt an und der ein oder andere wird die Nase rümpfen oder gar abwinken. Für die Craftbiernerds unter euch natürlich ein weiteres tolles Experiment.
Infos:
Alkoholgehalt: 12,3%
IBU: –
Inhalt: 0,33l
Herkunft: Estland
Die Forest Series von Pöhjala gefällt mir neben der Cellar Series (Keller/Barrel Aged Serie) eigentlich auch sehr gut. Das Laugas wird in beiden Serien geführt. Die Waldserie ist vor allem aber richtig spannend bei ihrer Zusammensetzung.
Das Laugas ist nun eine traditionelle Ale, die Pöhjalas Braumeister mit estnischen Kräutern, Wachholderbeeren, Kümmel und im Bourbonfass gereift haben.
Der Duft, den dieses Bier nun versprüht, ist süßlich, der Bourbon steht im Vordergrund und dann bekommt man schon den ersten Schwung von den Kräutern.
Im Geschmack ist dieses Bier dann halt schon irgendwie anders, aber es ist vor allem richtig geil.
Zuerst bekommt man süße Malznoten serviert, dann driftet es direkt in eine andere Richtung ab. Es wird schön bitter/herb/kräutrig, aber alles in einem ausgewogenem Rahmen, also schön ausbalanciert. Die Balance entsteht dann tatsächlich durch das Bourbonfass, denn hier kommt zum Ende hin wieder ein süßer Geschmack mit Bourbon.
Man könnte hier echt meinen, man steht im Wald… diese Aromen… Das Bier ist so einzigartig im Geschmack, wie ich es bisher noch nicht kennengelernt habe, denn man kann es mit quasi nichts vergleichen, einfach einem Stil, der vor ganz langer Zeit mal entstanden ist. Diese Kräuternoten sind toll, es hat etwas erdiges, der Wachholder gibt eine Citrusnote ab und das schmeckt so genial im Gesamtbild. Ich würde sogar sagen, dass man hier auch noch eine Zuckerstangennote finden kann. Dazu ist dort auch noch eine dunkle fruchtige Komponente enthalten, diese würde ich in Richtung Feigen beschreiben.
Die bitteren Noten werden super vom Bourbon aufgefangen. Das Ende ist halt trotzdem kräutrig und sowohl die Kräuter, wie auch der Bourbon machen den Geschmack ein wenig trocken.
Ehrlich gesagt bin ich ein wenig verwundert, wie gut dieses Bier in den anderen Portalen bewertet wurde. Klar es ist ein tolles Bier, aber gerade diese „besonderen/speziellen“ Biere schaffen es häufig doch nicht für den Mainstream geeignet zu sein.
Mein persönlich einziges Manko ist eigentlich die Farbe des Bieres, denn die ist eher so ein schmuddeliges Braun und der Schaum ist halt schon von Anfang an nicht vorhanden. Am Rand setzt sich noch ein 1mm breiter Rand ab.
Bewertung auf
ratebeer 99 Punkte 3.94/5 Sternen
untappd 4.13 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 6,99 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja