Evil Twin – Even More Jesus Bourbon Maple Syrup Barrel Aged (USA)

Evil Twin - Even More Jesus Bourbon Maple Syrup Barrel Aged

Evil Twin – Even More Jesus Bourbon Maple Syrup Barrel Aged

„Cash rules how people shoot ‚round me,
QUEENS get the money i have a ni**a (killed yall)“

– na, wer kennt sich von euch im Bereich Rap aus?

Der Ausschnitt bildet den Chorus zum Track „C.R.E.A.M.“ Remix von Rapper 50 Cent aus Queens, im Original kommt der Song aber vom Wu-Tang Clan.

Warum Queens erwähnt wird, dazu werden wir noch kommen!

Erneut kommt ein US Bier straight in das Glas, heute (22.11.2019) wird es allerdings ein Tasting, welchem auch Jules beiwohnen wird. Die Flasche kommt nämlich für zwei, welches sogleich umgesetzt wird.

Evil Twin soll es also erneut werden, für mich persönlich ja bisher fast eine Hassliebe, denn mal finde ich die Biere total overhyped/-rated und dann gefällt mir doch wieder etwas von dieser Brauerei. Mit dem Basisbier Even More Jesus hatte ich schon meine Bekanntschaft gemacht, es gefiel mir, war mir allerdings, wie fast alle Evil Twin Stouts, viel zu süß.

Die Brauerei bzw. die Marke Evil Twin wurde 2010 durchJeppe Jarnit-Bjergsøgegründet. Jeppe selbst, wie man es fast unschwer am Namen erkennt, kommt aus dem skandinavischen Raum, nämlich aus Dänemark.

Bis Jeppe den Entschluss fasste, 2002 in den USA, in New York City Fuß zu fassen. Alles begann als Gypsybrauer, natürlich braute Jeppe nur in den zehn besten Brauereien der Welt. Mitte 2017 wurde dann der Bau der eigenen Brauerei begonnen, in Ridgewood einem Teil von Queens (Bezug zum Song). Er ist übrigens der Zwillingsbruder von Mikkeller Gründer Mikkel Borg Bjergsø.

Hier habt ihr mal einen Überblick, was in NYC so gebraut wird: Evil Twin NYC und Evil Twin DK. Warum man im Übrigen zwei Seiten besitzt weiß ich nicht… Die .dk Seite war der Vorreiter und man ließ die Biere mit den Gypsy gebrauten Bieren bestehen und auf der .nyc Seite sieht man nur noch die neuen Dosenbiere, die aus der eigenen Brauerei kommen. Bis man die .dk Seite dann irgendwann einstellt?

Nun stellt das Even More Jesus Maple Bourbon allerdings schon ein etwas besondereres Bier dar, denn es wurde in Fässern von BLiS gereift. BLiS (Because Life is Short = Weil das Leben kurz ist) ist im Bereich des gelagerten Ahornsirups (in Bourbonfässern) bekannt und wird mit Preisen nur so überschüttet.

Steve Stallard ist der Kopf und Gründer hinter BLiS, er ist ein leidenschaftlicher Küchenchef. Er stellt nachhaltige Gourmet-Lebensmittel aus natürlichen Quellen her, welche die Köche auf der ganzen Welt beeinflussen und inspirieren. Steve kommt dabei an exklusive Singel Barrel Kentucky Bourbonfässer, die über 20 Jahre alt sind. In diesen Fässern wird dann der Ahornsirup gereift und die Qualität soll phänomenal sein.

Dieser Sirup soll auf jeden Fall ein ganz neues Level darstellen. Wir können dazu noch nichts sagen, denn keiner von uns beiden hatte weder diesen Sirup, noch ein Bier in diesen Fässern je probieren dürfen. Wie lange dieses Bier nun im Fass reifen durfte, erfährt man ebenso wenig, wie den Namen des Fasses.

Ja, das sind viele Worte im Vorfeld und sie haben deutliches Gewicht, ein wenig schürt sich da schon der Hype und die Vorfreude, denn all dies lässt uns auf ein fantastisches Bier hoffen.

Oder ist es doch wieder nur ein Bier aus den USA, was auf untappd komplett overhyped ist? Kommt mit uns und findet es heraus…

Infos:
Alkoholgehalt:  12 %
IBU: –
Inhalt: 0,65 l

Kcal: 360
Herkunft:  USA

Etikett/Aussehen:

Das Etikett zeigt für mich quasi eine Sonne, wo man jeden einzelnen Strahlen sehen kann. Dabei wechseln sich rote und orange Strahlen ab, welches jeweils von zwei dünnen roten Strahlen umrahmt werden. Evil Twin Brewing prankt oben und unten steht Even More Jesus Bourbon Maple Syrup Barrel Aged. Aus der Vergangenheit fühle ich mich an ein Skateboard von einem Kollegen erinnert. Dieser besaß ein Board von der Marke Shorty’s und war an den berühmten Fahrer Chad Muska angelehnt. Das Board hieß Rising Sun.

Ich bin diesem Etikett relativ neutral gegenüber eingestellt. Es überwiegt nichts Positives oder Negatives, es ist mir fast ein bisschen egal.

Zutaten:

Geruch/Aromen:

Der Geruch ist relativ spannend. Im Gespräch erwähnte ich gegenüber Julian, dass ich das Basisbier kenne und es mir zu süß war. Wenn man sich dann noch den Ahorn als Ergänzung dazu denkt, dann müsste dieses Bier alleine in der Nase noch süßer wirken. Fakt ist aber, dass dieses Bier überhaupt nicht extrem süß riecht. Klar, da ist eine gewisse Süße vorhanden, Malz bekommen wir, aber im Vordergrund steht der Geruch von Bourbon/Vanille und dazu kommt dieser typische Geruch von Ahornsirup. Was man ansonsten noch riechen kann ist Karamell und Zartbitterschokolade. Es riecht wirklich sehr lecker, angenehm und einladend.

Geschmack:

Lange wurde in meiner Einleitung geschrieben, dass Evil Twin ihre eigene Brauerei besitzt, allerdings stammt dieses Bier noch aus Gypsybrauerei Zeit und wurde bei der Brauerei Westbrook (Charleston/South Carolina) in den USA gebraut.

So… Geschmack… Was sich in der Nase schon herauskristallisierte, zeigt sich dann auch im Geschmack. Die Süße setzt sich mit der Erwärmung ein Stückchen weiter gegen die Bitterkeit und die Röstaromen durch. Der Körper vom Bier ist voll und die Reifung im Boubonfass lässt es wie so häufig leichter wirken. Auch der Geschmack des Bieres ist voll.

Der Tenor lautet wie gehabt geröstetes Malz, Malz, Malz. Gleich zu Anfang kommt direkt die Bitterkeit und Röstaromen. Tatsächlich eröffnet der Start fulminant, da sich quasi ein Trichter an Geschmacksnoten öffnet.

Die Noten überschlagen sich, sie sind gefächert in Zartbitterschokolade, ich schmecke warum auch immer erneut Weinbrandschokobohnen, muss aber natürlich nicht sein. Der Ahorn schlägt sich mit seinem Geschmack typisch nieder, aber auch die Süße fährt nun mehr auf. Es ist einfach schwierig den Geschmack von Ahornsirup zu beschreiben, man kennt ihn oder eben nicht. Was ebenfalls vom Ahornsirup oder auch vom Fass kommen kann, ist eine würzige Note, die sich hervorragend in das Bier einbindet.

Das Bourbonfass hinterlässt kräftige und leckere Vanillenoten. Was durch diese alten Fässer definitiv passiert, ist, dass sich der Geschmack relativ intensiviert hat. Dies sind aber nicht die einzigen Noten, denn wir bekommen noch verbranntes Holz dargeboten. Was vom Fass auch abgegeben worden ist, ist eine rauchige Note, welche nicht überaus prägend ist, aber man fühlt sich daran erinnert, einen rauchigen Whisky getrunken zu haben. Fassnoten sind ebenfalls leicht anzutreffen.

Auch den Geschmack von Karamell möchte ich nicht unerwähnt lassen. Von BLiS aus wird zumindest für den gereiften Ahornsirup noch Honig erwähnt, den findet man zwar nicht im Geschmack, aber ich finde ihn zumindest in der Konsistenz wieder.

Zum Thema Alkohol / boozy einigen wir uns darauf, dass eine leichte alkoholische Note vorhanden ist, die allerdings auch in eine leichte schärfliche Chili ähnliche Note verläuft.

Kommen wir zu typischen Phrase, dass dieses Bier durch das Bourbonfass relativ trocken zum Ende hin wird.

Insgesamt bin ich persönlich sehr begeistert von diesem Bier, da mich auch schon relativ viele Biere von Evil Twin enttäuscht haben. Von vielen Reviewern wird diese Brauerei halt einfach vergöttert. Ich wüsste jetzt nicht, was man an diesem Bier noch perfektionieren könnte. Julian fehlte trotz alledem noch etwas an diesem Bier, aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.

Es bleibt eine verlockende bitter-süße Geschichte, mit dem Hang ein wenig süßer zu wirken.

Trotzdem möchte ich noch kurz den preislichen Aspekt anreißen. Die Flasche hat 30 Euro gekostet, man bekommt sie bestimmt auch zwischen 28 und 30 Euro, was beim Teilen dann auch nur 1 Euro Unterschied macht. Bei 30 Euro für mich alleine, würde ich mich wirklich schwer tun – wenn man die Flasche dann aber teilt und zwischen 14 und 15 Euro dafür hinblättert, dann finde ich das P-L Verhältnis ganz okay.

Wir sind kurz vor dem Endspurt, einen schönen dritten Advent wünschen wir euch!

Krone:

Ach ja… Der Alkohol zerfrisst mal wieder den gesamten Schaum. Super feiner und mochafarbener Schaum, der zumindest noch ein wenig verbleibt.

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.05/5
untappd: 4.33/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 29,99 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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