Octopi Brewing – Belgian Chocolate Toffee Vanilla Stout (USA)

Octopi Brewing - Belgian Chocolate Toffee Vanilla Stout

Octopi Brewing – Belgian Chocolate Toffee Vanilla Stout

Review: #228 (20.09.2020)

Prinzipiell habe ich in der Vergangenheit schon einen Bogen um Biere gemacht, die wie das heutige Exemplar heißen. Nicht, weil ich etwas am Namen auszusetzen hätte, aber es sind diese langen Namen, die nur aus Zutaten bestehen und das war dann meistens immer nichts.

Nichtsdestotrotz habe ich das Bier von Octopi in den digitalen Warenkorb gepackt und somit sind wir nicht nur zurück in den USA, sondern ich oder auch ihr erhaltet eine neue Brauerei auf unserem Blog.

Octopi liegt in Waunakee, Wisconsin… Ohne da jetzt einmal selbst nachzublättern oder zu forschen, hatten wir schon einige Biere aus Wisconsin.

Zur Brauerei gibt es einiges zu erzählen. Die wohl wichtigste Info ist, dass es sich bei Octopi um eine Vertragsgetränkefabrik (die erste im Mittleren Westen) handelt. Ihren Kunden bieten sie von daher eine Menge an Dienstleistungen an, wie z. B.:

  • Beratung
  • Getränkerezepte
  • Lieferantenauswahl
  • Design
  • Merchandising
  • Beschaffung von Ausrüstung und Bau

Isaac Showaki ist als Präsident der Kopf hinter Octopi. Sein Weg zur eigenen Brauerei oder auch Vertragsbrauerei sollte vorher aber mit Steinen gepflastert sein. Eine Liebe hatte Isaac schon immer und das war das Bier, weshalb er ganze 8 Jahre als Berater für Brauereien arbeitet. 2012 konnte er seinen Traum seiner ersten eigenen Brauerei in Chicago erfüllen und verließ dafür Mexico-Stadt. Aus dem Text auf ihrer Seite geht für mich dabei hervor, dass es auch keine eigene Brauerei war. Er arbeitete mit sieben Vertragsbrauereien zusammen. Jedoch entstanden für ihn persönlich viele negative Punkte, wie z. B. kein Eigentum und auch keine Kontrolle über das eigene Bier zu besitzen, dazu war den Vertragsbrauereien die Qualität und der Erfolg seines Bieres egal.

Daraufhin ging er den nächsten Schritt und wurde Präsident bei Octopi, die es seit 2014 gibt. Auf jeden Fall brachte er viel Erfahrung im Bereich Beratung, Verpackung, etc. mit.

Das Team selbst besteht aus einer Gruppe von ausgewählten Branchenfachleuten, welche aus der ganzen Welt stammen. Dabei steht immer im Vordergrund, dass der Kunde zufrieden ist und seine Vision/Träume/Vorstellungen in die Wirklichkeit umzusetzen.

Im Namen wird es ja schon angedeutet und wenn man genauer hinguckt, sieht man, dass im Namen von Octopi nicht nur ein O verwendet wurde, sondern es ist der Arm eines Kraken. Die Idee dahinter steckt darin, dass nicht nur ein Tintenfisch in ständiger Bewegung ist, sondern auch die Getränkewelt selbst. Dadurch muss man sich den Bedürfnissen immer wieder anpassen oder zumindest den Versuch unternehmen. Sie selbst sehen sich dazu in der Lage, auf den Markt zu reagieren und die Anforderungen zu erfüllen, vor allem aber möchte man die Bedürfnisse des Kunden wahren und ebenfalls erfüllen.

Zu guter Letzt besitzt der Oktopus Eigenschaften die für den Markt perfekt sind und die Ziele in der Getränkewelt symbolisiert. Oder besser gesagt ist es der Tentakel, denn dieser ist das fehlende Glied für ihre Kunden, um ein perfektes Unternehmen aufzubauen. Unter den Dienstleistungen findet man diese Punkte. Man gibt Rezepte (oder ich denke mal vielleicht auch eher Hilfestellung), Designs werden erstellt, wobei viele Brauereien ihre eigenen Designer besitzen, ein wichtiger Punkt soll aber die Beschaffung von Ausrüstung und Bau darstellen, denn dies stellt nun einmal das Herzstück einer Brauerei dar.

Joa… Was gibt es aber ins Glas? Ein Imperial Stout, wobei ich ja durch den Namen fast eher auf ein Pastry Stout tippen würde. Dabei verzichte ich zur Abwechselung mal wieder auf ein fassgereiftes Bier und nehme mir ein ganz „einfaches“ Stout zur Brust, wenn auch der Preis von einem BA Bier sein könnte.

Infos:

Alkoholgehalt: 10%
IBU: –
Inhalt: 0,355 l

kcal: 300
Herkunft: USA

Etikett/Aussehen:

Ein eher langweiliges und unspektakuläres Bier, welches vom Design in obere und untere Hälfte wohl immer so stattfindet. Passend zu den Zutaten ist es oben braun (belgische Schokolade) und für das Toffee und die Vanille ist es unten weiß mit einem Stich beige. Sowohl oben als auch unten wird der Name des Bieres in den Vordergrund gestellt, dazu taucht unten noch der Name der Brauerei auf und die Randnotizen zum Inhalt und dem Alkoholgehalt.

Mir gefällt das Design nicht sonderlich, aber wie schon tausendfach erwähnt, geht es eben um den Inhalt 🙂

Zutaten:

  • Aromen; ist geraten, da nirgendwo etwas steht, kann echte Schokolade mit drinnen sein oder nicht

Geruch/Aromen:

Riechen tut es süß, mit viel Fantasie Vanille, Schokolade, leicht nach geröstetem Malz und hmmmm, warum rieche ich da irgendwie Ahorn? Also darauf wird direkt ein Schluck genommen.

Geschmack:

Vom Körper irgendwo zwischen Medium und voll. Das Bier ist sehr cremig und ölig, auch eine leichte Tendenz zum Sirup ist gegeben. Der Geschmack ist dafür kräftig und voll.

Der erste Schluck ist Segen und Fluch zugleich. Dass dieses Bier süßer wird, hatte ich vermutet und genau das passiert hier auch, aber ich würde trotzdem sagen, dass es noch im Rahmen liegt. Der Segen ist dann der Geschmack, weil er so geschmacksintensiv ist. Also das Ruder liegt schon auf der süßen Seite, aber auch nicht so arg, dass es stört oder unangenehm wirkt.

Was man hier schon sagen darf, ist, dass der Alkohol perfekt eingebunden wurde, man merkt davon gar nichts.

Den Start macht wie immer geröstetes Malz, aber dann schlägt die Zuckerbombe direkt daneben ein und überschattet erstmal alles.

Danach wird es echt hart das Bier aufzusplitten, denn insgesamt ist der Hauptgeschmack nicht sonderlich lang. Den Abgang würde ich trotzdem als lange ansehen wollen, aber er besteht nur aus Milchschokolade und Zucker.

Wie gehen wir es also an? Start also: Malz, viel Zucker & Restsüße vom Malz, danach kommt viel Karamell, Milchschokolade, ein wenig Vanille und vor allem (UND WARUM ÜBERHAUPT???) viel Ahornsirup im Geschmack. Ich bin die gesamte Zeit über von der Ahornnote geflashed und verwundert. Also geflashed, einfach weil ich diesen Geschmack überhaupt nicht erwartet habe. Man hat sowieso die ganze Zeit das Gefühl eine Praline im Mund zu haben.

Das soll irgendwie den Start und den Mittelteil erklären.

Zum Ende hin blitzt dann doch nochmal ein wenig Bitterkeit auf, was sich aber gegen die Lactose nicht durchsetzen kann. Trotzdem würde ich diesen Moment dann noch als Kaffee mit einem Schuss Mocca ansehen wollen. Da ich ja sowieso Ahornsirup im Geschmack habe, wird das Bier zum Schluss auch würzig. Was beim Trinken auffällt, ist, dass es super trocken wird am Ende.

Ist das Bier komplex? Zum Teil! Oder besser gesagt, der intensive Geschmack verpackt es gelungen. Bin ich zufrieden mit dem Bier? Ja, doch. Da würde ich in naher Zukunft bei anderen Bieren zuschlagen. Pastry oder Imperial Stout? Da sind wir hier schon eher beim Pastry Stout.

Octopi stand wie viele (oh Gott, wie viele tolle Brauereien kenne ich noch nicht? Und wie viele davon werde ich z. B. aus den USA oder anderen Ländern nie kennenlernen dürfen, weil diese nur regional verkaufen) Brauereien noch gar nicht auf meinem Zettel oder meiner Karte. Mein erstes Bier von ihnen ist schon mal ein guter Einstand, ich fühle mich beim Trinken teils an Omnipollo oder die ein oder andere (Pastry Stout Brauerei; sowas gibt es natürlich gar nicht, aber das Bier könnte auch von Amundsen oder so sein) Brauerei erinnert.

Ein Kollege fragte mich zuletzt, ob ich Probleme mit (natürlichen) Aromen hätte. Ich konnte ihm als Antwort nur erwidern, dass ich über diesen Punkt schon lange hinaus bin. Als z. B. Omnipollo es meiner Meinung nach komplett übertrieben hatte und ich auch mit den Bieren geschmacklich nicht mehr einverstanden war, geriet Omnipollo für mich auf das Abstellgleis.

Auf einmal wollte ich diese gewagten Experimente nicht mehr. Ich will nicht sagen, dass ich sie verteufele, aber es verlor für mich an Wert.

Nach zwei bis drei Jahren sitze ich also wieder am Tisch und trinke (nicht dass ich nicht in der ganzen Zeit diverse Biere aus dieser Sparte getestet hätte) ein „Belgian Chocolate Toffee Vanilla Stout“ und was soll ich groß faseln? HELL YEAH, es schmeckt.

Krone:

Da gab es zwar eine leicht cremige Krone, aber viel war das nicht und bis auf einen Ring am Rand verbleibt auch nichts.

Battle Of The Week (Nevermore XO vs Belgian Chocolate Toffee Vanilla Stout):

Nevermore XO

Bewertung auf
ratebeer:
untappd: 4.23/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,29 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

Der Geschmack zählt halt am meisten, aber diese braune Suppe, wo sich auf dem Boden die Lactose absetzt… Optisch kein Highlight.


Empfiehl uns gerne weiter!

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