Auch wenn die weihnachtliche Zeit vorbei ist, kommt bei uns in Deutschland bekanntlich der richtige Winter immer erst gegen Ende Januar/Mitte Februar. Aus diesem Grund haben Dennis und ich uns einmal getroffen und ein weiteres Highlight gemeinsam verkostet, um euch ein Beispiel zu geben, wie ihr die vielleicht bevorstehende Kälte schmackhaft überwinden könnt.
Es handelt sich dabei um ein Glühbier: Liefmans Glühkriek.
Glühbier ist eine feine Alternative für diejenigen unter euch, die keinen Glühwein mögen oder dort das Prickeln auf der Zunge vermissen. Es wird häufig mit diversen, typisch weihnachtlichen Gewürzen (z. B. Nelken, Sternanis, Kardamom und Zimt) versetzt und während der Winterzeit getrunken.
Der Name Kriek kommt hierbei aus dem flämischen, denn dort heißt Kriek = Sauerkirsche. Die Grundlage, das „Bruin-Bier“ (Braunbier, Dunkelbier) reift hier zusammen mit im Sommer geernteten Kirschen 6-12 Monate in einem Eichenfass und erhält durch die Zugabe von Honig/Zucker, natürlichen Aromen und Gewürzen seinen unverwechselbaren Geschmack. Durch die Fortsetzung der Gärung nach der Zugabe der Gewürze werden diesen ihre Aromen entzogen.
Infos:
Alkoholgehalt: 6%
IBU: –
Inhalt: 0,75l
Herkunft: Belgien
Hier das Tasting als Podcast zum Anhören:
Die Flasche war in einem großen, grünen Papier eingewickelt und macht sich daher optisch sehr gut als Geschenk – ohne zusätzlichen Aufwand 🙂
Nach dem Auspacken bemerken wir, dass auch die Flasche grün ist. Dadurch ist es schwer, zu erkennen, welche Farbe der Inhalt hat, aber das lösen wir gleich auf. Statt eines Bier-typischen Kronkorkens hat die Flasche eine Art Sektkorken.
Direkt nach dem Öffnen der Flasche haben wir einen Kirschgeruch wahrgenommen. Auch die winterlichen Gewürze riechen wir sofort. Wir füllen unsere Trinkbecher mit der roten Flüssigkeit und halten unsere Nasen noch einmal ausgiebig in selbige. Uns wird noch einmal deutlich, dass es sich um ein winterliches Getränk handelt. Es riecht sehr nach Kirschen und süßlich, weihnachtlich. Wenn man nicht wüsste, dass es sich um Glühbier handelt, hätte es allerdings auch ein sommerlicher Softdrink sein können.
Wir sehen die Kohlesäureperlen, die nach oben steigen, stark sprudeln, aber es ist nicht unangenehm.
Mit dem ersten Schluck nehmen wir noch einmal wahr, was wir schon ausgiebig gerochen haben. Kirsche, noch mehr Kirsche, süße und Weihnachten/Gemütlichkeit. Es schmeckt „schön“ könnte man sagen.
Nach ein paar weiteren Schlucken attestieren wir dem Glühkriek noch eine gute Trinkbarkeit (Drinkability), das Bier ist süffig, wenn man es etwas süßer mag.
Nachdem wir den ersten Becher kalt (bei Zimmertemperatur) getrunken haben, erhitzen wir die zweite Runde in der Mikrowelle. Dabei fällt direkt auf, dass die Kohlensäure stark nachgelassen hat, sie ist kaum noch wahrnehmbar. Dafür hat die Süße noch zugenommen, die Kirschen sind ebenfalls präsenter und die winterlichen Gewürze noch mehr im Vordergrund.
Uns fällt ebenfalls auf, dass das Glühbier nun noch etwas „runder“ schmeckt, d. h. die einzelnen Komponenten passen noch besser zueinander und alles harmonisiert besser miteinander.
Abschließend kann man sagen, dass uns dieses Glühbier sehr positiv überrascht hat und uns lange als gute Alternative zu Glühwein im Gedächtnis erhalten bleiben wird. Vermutlich würde eine Tüte Mützen auf dem Weihnachtsmarkt das Ganze noch etwas toppen, aber viel Platz nach oben ist da echt nichts mehr 🙂
Bewertung auf
ratebeer 86 Punkte 3.50/5 Sterne
untappd 3.41 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 12,99 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja
Begründung:
Das Glühkriek ist eine gelungene Alternative zum Glühwein. Insbesondere, wenn man keinen Glühwein mag. Empfehlung: Auch einmal gut gekühlt im Sommer probieren!