Lervig – Supersonic (Norwegen)

Lervig - Supersonic

Lervig – Supersonic

Review: #207

Hopfenbomber sei Dank. Grüß Gott!

Die dunkle Macht wird kurzfristig verabschiedet, ich leite für einen Tag den Sommer auf dem Blog ein und führe ein Double IPA zu mir (04.07.2020).

Minimalstes Hintergrundwissen gibt es hier, ansonsten habe ich euch im Intro nicht viel zu erzählen, außer dass ich das Supersonic vor ca. zwei Jahren schon einmal getrunken und für sehr gut befunden habe. Mir geht aktuell dieser NEIPA Trend latent gegen den Strich und jedes Bier schmeckt fast komplett gleich, von daher greife ich mal wieder auf ein Oldschoolbier der Norweger zurück. Stilecht auch zu einem ordentlichen Schmuddelwetter, nämlich 15° und regnerisch. Beste Voraussetzung also für eine hopfige Angelegenheit 🙂

Infos:
Alkoholgehalt: 8,5%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

kcal: 255
Herkunft: Norwegen

Etikett/Aussehen:

Bunt, verrückt, hipstermäßig. Lervig stellte ja ihr Design komplett um (von normal auf Hipstertum). Früher noch mit einem grünen Gitternetz versehen, gibt es heute eine Farbexplosion und die Lervig typisch, komische, skurrile, blaue Person mit Sonnenbrille. Die Farbexplosion war wortwörtlich so gemeint, denn es sieht aus, als hätte man eine Wasserbombe mit Farbe darin platzen lassen.

Zutaten:

  • Hafer

Geruch/Aromen:

Hier knallt die volle Hopfenaromatik in eure Nasenlöcher. Ich finde das, was auf dem Etikett passiert, sehr treffend. Eine Explosion an Aromen schießt die Nase hoch und zack sitzt man auch schon bei 30° an einer traumhaften Strandkulisse in einer tropischen Region. Es riecht super frisch, fruchtig, super lecker, super hopfig, Mango steht weit im Vordergrund. Da schwingt der tropische Fruchtkorb mit.

Geschmack:

Das Bier besitzt einen eindrucksvollen Körper – ja, für die 225 kcal ist das Bier brutal schwer. Am Anfang startete ich ja fast meine Hasstirade auf NEIPAs. Den ersten Eindruck, den das Bier aber vermittelt ist hazy as f***. Kommt hier ganz klar durch die Hinzugabe vom Hafer. Es lässt einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen, denn es sieht halt wie ein Fruchtsaft aus, irgendwas mit Orange und …

Nicht nur der Körper ist schwer und voll, sondern auch im Geschmack weiß das Supersonic zu punkten, zu überzeugen oder kurz:“Es kam, es sah und es siegte“.

Stellt euch jetzt bitte kein höchstgradig komplexes Trinkerlebnis vor, aber die Aromenexplosion ist schon gewaltig.

Im Gegensatz zu den „langweiligen“ NEIPAs hat das Supersonic aber genug zu bieten.

Den Start macht mal… ach nee, es ist ja ein IPA und kein Stout… FRUCHT und HOPFEN! Das Malz gibt dem Bier dafür aber genügend Restsüße ab. Bei der Bestimmung der Frucht bleibe ich bei der Mango, die dann jedoch von Orange unterstützt wird. Das Bier ist durch den Hafer angenehm cremig und nach dem ersten Hopfenschock mit Frucht, macht sich nicht nur mittlere Bitterkeit bereit. Diese hopfige, bittere, herbe lässt sich in mehrere Punkte aufschlüsseln. Zum einen ist da eine leckere harzige Note mit Pinie vorhanden. Sind wir bei dem bitteren Punkt, dann lässt sich zum anderen eine grasige Schärfe beschreiben, die sogar in Richtung von einem Hopburn geht, ich würde aber auch den Geschmack von Grapefruit beschreiben und eine florale Note macht sich breit.

Beim ersten Mal fand ich die Bitterkeit dezent und perfekt eingebunden, ich würde heute sagen, dass da schon eine grüne knusprige Note vorzufinden ist. Also typisch langweilig NEIPA ist es nicht, aber es handelt sich ja auch um ein DIPA. Und das ist schön und auch gut so, denn es bringt den alten Geschmack zurück ins Gedächtnis, wo nicht alles fast gleich schmeckt. Die Bitterkeit hat im Gegensatz zur Süße die Nase schon ein großes Stück vorne, aber es ist insgesamt noch erträglich. Da hätte man ganz bestimmt noch mehr ausbalancieren können, aber dann wäre es ja wieder ein NEIPA. Den Alkohol hingegen finde ich als gut eingebunden, im Geschmack findet man ihn nicht.

Ganz zum Schluss schwächelt die Mango und die Orange mit Grapefruit übernimmt das Steuer, ich finde ja auch, dass man vom Malz eine Karamellnote abbekommt.

Halber Liter, knappe 6,50 Euro, mittlere 8,5% sollten einen schon zum Kauf bewegen. Während dieses Bier bei der untappd Community nicht ganz so hoch im Kurs steht (warum auch immer), hat die ratebeer Community es ganz richtig erkannt und verstanden. Top Bier! Ein Bier was zu der Zeit, wo der NEIPA Hype anfing veröffentlicht wurde und sich dieser Sparte, zumindest was den trüben Charakter/die Hazyness angeht, sich aber kaum bis gar nicht an diesem Stil orientiert hat.

Krone:

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte… 🙂

Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4.11/5
untappd: 4.11/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 6,55 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja

Begründung:

4,5+ auf dem Blog


Empfiehl uns gerne weiter!

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