Kuehn Kunz Rosen – Offenbarung (Deutschland / Mainz)

Kuehn Kunz Rosen – Offenbarung

Review: #306 (05.03.2022)

KKR TIME. KUEHN KUNZ ROSEN.

Die liebe Katrin hat uns ein neues Paket, mit ihren brandneuen Sondersuden zukommen lassen. An dieser Stelle möchte ich betonen, wie unglaublich cool ich es finde, dass bei jedem Paket ein Zettelchen mit Text beigelegt wird. Früher wurde es sogar noch mit der Hand geschrieben, aber eine gefüllte DIN A4 über den PC ist auch mit Arbeit verbunden.

In dem Paket lag das Mainzer Pils aus den Stammsorten dabei. Julian und ich haben gestern mal einen Termin finden, wo wir uns das Pils dann zur Brust nahmen. Okay, zugegeben ist Pils zumindest für mich so absolut gar nichts. Es stellt für Kuehn Kunz Rosen jedoch ihr erstes Bier / ihren ersten Sud dar. Was soll ich groß palavern, es war ein Pils, welches süffig und meiner Meinung nach ein wenig mehr gehopft war, was für mich minimal Fruchtigkeit hinzufügte. Es war kurzum lecker, obwohl ich dem Stil trotzdem nichts abgewinnen kann.

Es soll jedoch um den Sondersud „Offenbarung“ gehen, den ich Euch vorstellen möchte.

Wenn Bier auf würdevolle Art, unglaublich‘ Pracht Dir offenbart

So steht es im Netz und auf meinem A5 Infoblatt, jeweils ohne Punkt, weshalb ich ihn auch weglasse. Stil? Es handelt sich um einen Barley Wine, für KKR hingegen ist es der erste Ausflug in diese Stilrichtung, weshalb sie „ein kleines bisschen Stolz darauf sind“!

Für das Bier verwendete man belgisches Karamell- und Roggenmalz, dazu noch eine belgische Monastery Hefe aus einem belgischen Kloster. Fruchtigkeit und Pflaume sollen das Resultat sein. Des Weiteren verfeinerte man das Bier mit getrockneten Datteln und JETZT haltet Euch fest: ,,Einem Hauch / Schuss Balsamico“. Zugegeben, mir ist schon vieles untergekommen, ich habe viele Experimente gesehen und ausprobiert, aber Balsamico stellt sogar für mich eine Neuheit dar.

Das kann ich mir so erstmal überhaupt nicht vorstellen, vielleicht möchte ich das nicht, vielleicht schüttelt es mich bei dem ersten Gedanken, aber dann denke ich mir wieder nur: ,,Her mit der Buddel, ich will das jetzt probieren“. Es klingt für mich am Ende spannend.

Infos:
Alkoholgehalt: 10,5%
IBU: 35
Inhalt: 0,33 l

kcal: 
Batch:
Herkunft: Deutschland

Zutaten:

getrocknete Datteln

Balsamico

Geruch/Aromen:

Verrückte Nase, wobei halt, ich trinke primär fassgereiften Barley Wine. Beim Stout hingegen ist mir das nicht ganz so wichtig, der Markt gibt mir eben viel BA Stout vor. Aber darum geht es jetzt gar nicht. Ich habe bei einem Barley Wine noch nie so eine reife Banane in der Nase gehabt, dazu kommt noch die Farbe im Glas. Süß, fruchtig, Gewürze, Malz und Hefe und das war es erstmal. Geruchlich würde ich auf einen dunklen Weizenbock tippen und ich denke gefühlt es liegt ein Schneider Weisse TAP 6 im Kelch.

Geschmack/Aussehen:

Ich kann mir nicht helfen, aber selbst der erste Schluck erinnert mich sofort an das TAP 6.

Vom Körper her ist es schon schwerer und voller, während der Geschmack ebenfalls kräftig, voll und cremig ist.

Auch der zweite, dritte, vierte Schluck lassen mich nicht vom TAP 6 los. Das TAP 6 ist ein grandioses Bier, aber das habe ich ja nun nicht im Glas, sondern das Offenbarung.

Diesen Sud darf man tiefgründig und komplex beschimpfen.

Es fängt süßlich an, geröstetes Malz, aber vor allem der überreifen Banane. Eigentlich dreht sich in diesem Bier fast alles um die Banane. Den Balsamico kann ich nicht wahrnehmen.

Der fruchtige Mittelteil ist irgendwas aus Trockenfrüchten a la Rosine, Pflaume, Dattel. Vom Balsamico hätte ich mir Säure gewünscht. Und dann klatscht es einem einen kompletten Gewürzkorb an den Gaumen. Da muss die belgische Hefe mit dem Malz für sorgen. Es ist für mich ein komplettes Winterbier, wie es schon beim TAP 6 der Fall ist, aber das Offenbarung ist nochmal um einiges intensiver im Geschmack. Im Mittelteil vernimmt man die Hefe auch deutlich im Geschmack. Dazu gesellt sich dann intensive Hopfenbitterkeit, welche ich mit 35 IBU so nicht erwartet hätte. Gestern haben wir zum Vergleich ein Bier getrunken, welches 103 IBU besaß und nicht im Ansatz diese Bitterkeit beinhaltete. Ein Kollege würde sicherlich sehr hellhörig werden, da er von Schneider Weisse und dem TAP6 ein großer Fan ist. Balsamico und die Bitterkeit würden ihn zwar eher abschrecken, aber ein nochmal stärkeres TAP, damit würde ich ihn aus der Versenkung für einen Schluck locken können.

Der Alkohol zeigt sich recht offensichtlich, was eher positiv ist, wenn man bedenkt wie schwer dieser Barley Wine ist. Es ist beeindruckend, wie Gewürz lastig mir das Bier erscheint. Kardamom, Nelke, Muskat würde ich an dieser Stelle mal nennen wollen.

Auch der Nachgeschmack bleibt lange erhalten, es rollen die Gewürz und die Banane aus. Für mich ist das geschmacklich mit jedem Schluck ein Weizendoppelbock, nur die Bitterkeit ist darin neu. Halte ich das Glas gegen das Licht, dann werde ich doch eher stutzig, denn es ist ein tiefrotes und durchsichtiges Gebräu. Barley Wine kenn ich sehr häufig in einem schlammigen Braunton. Und somit steht beides komplett im Gegensatz. Diese Bier ist sehr mächtig und gleicht eine fehlende Mahlzeit aus. Leider habe ich mir an diesem Tag eh schon eine Pizza mit 32 cm Ø geholt.

Ich weiß nicht, ob es an der Tagesform lag oder an der großen Pizza, aber ich musste echt kämpfen (Sättigungsgefühl) mit den 0,33l. Das Vergleichsbier hat 8,2% Alkohol und ist somit um einiges leichter, kommt dafür in einem 0,5l Gebinde. Es ist einfach soooooo mächtig und sättigend.

Den Preis von der Offenbarung kenne ich leider nicht. Ein TAP6 kostet um die 1,40 Euro, dafür werde ich diesen Barley Wine sicherlich nicht bekommen (Sonder / Einmalsud, geringe Auflage etc.).

Würde ich mir das Bier nun selbst kaufen? Ich sage es mal so, grundsätzlich und vom Prinzip her schon, aber ich müsste darauf richtig Bock haben, ein um ein vielfaches, stärkeres TAP6 zu mir zu nehmen. Und es handelt sich für mich um keinen klassischen Barley Wine, aber diesen Punkt darf man an dieser Stelle vernachlässigen. Was für dieses Bier notwendig oder noch besser unabkömmlich ist (für mich persönlich), ist ein richtig kalter Winterabend. Es würde am Ende auch sehr auf den Preis ankommen. 5 Euro und mehr würde ich eher weniger bezahlen.

Zu guter Letzt geht ein Dank an KKR und Katrin heraus, wir freuen uns schon auf das nächste Paket.

Bewertung auf
ratebeer: – zu neu und ohne Wertung
untappd: 3.95/5 Sterne aus 30 Bewertungen

mein Score: 3.9


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 0,00 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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