Review: #267 (27.03.2021)
Erneut durften wir uns über ein Paket aus Mainz freuen. Katrin von Kuehn Kunz Rosen hat uns mal wieder ein Paket mit drei leckeren Bieren zugeschickt, wovon ich euch heute gerne eines vorstellen möchte. Es handelt sich dabei um Sondersude, die dann danach wahrscheinlich wieder in der Versenkung verschwinden werden. Ich weiß gar nicht, ob man es vom Erfolg oder der Nachfrage abhängig macht, damit ein Sud noch einmal gebraut wird. Was werde ich für euch im Angebot haben? Ein heller Bock mit Äpfeln, da wird auf untappd auch von Cider gesprochen.
Für das Äbbeltizer gibt man bei der Gärung frischen, gekelterten (beim Keltern wird die Maische, sprich die Mischung aus Fruchtfleisch, Kernen, Schalen und Saft, in einer Kelter zerdrückt) Apfelsaft hinzu. Die Äpfel stammen aus Rheinhessen, von den Feldern Sulzheims. Die Apfelsorte ist Pinova. Wenn man das Reinheitsgebot eh schon ausgeklammert hat, dann kann man in diesem Fall auch noch Zimt mit hineinschmeißen, da dürfen sich dann die Verfechter und Fans darüber streiten, ob das nun okay ist oder nicht. Auf welcher Seite ich stehe sollte bei dem riesigen Angebot an Reviews auf dem Blog schnell deutlich werden.
An und für sich stelle ich kaum bis kein Bockbier vor, da es nicht genügend Fläche bietet. Helles Bockbier ist auch nicht wirklich mein Favorit, dann greife ich lieber zum dunklen Doppelbock, aber mit Äpfeln und Zimt empfinde ich ein gesteigertes Interesse es zu probieren und vorzustellen.
Infos:
Alkoholgehalt: 6,3%
IBU: 9
Inhalt: 0,33 l
kcal: 189
Herkunft: Deutschland / Mainz
Etikett/Aussehen:
Ich glaube bei den Sondersuden nutzt man gerne das Standardetikett. Für das jeweilige Bier wird der erste Buchstabe des Biernamens gedruckt und farbig umrahmt.
Zutaten:
- Apfelsaft (Pinova)
- Zimt
Geruch/Aromen:
Schon die Farbe suggeriert einem, dass mit diesem hellen Bock etwas anderes passiert sein muss, denn er ist leicht rötlich und das ist ungewöhnlich für diesen Biertyp. In der Nase stark malzig, fruchtig und es riecht süß-säuerlich nach Äpfeln und zum Schluss kündigen sich Zimt und andere Gewürze in der Nase an.
Geschmack:
In der Nase macht sich der Zimt schon recht ordentlich breit und so soll es sich im Geschmack auch zeigen. Der Körper des Bieres ist medium bis flach, ich würde zu medium tendieren. Im Geschmack ist das Äbbeltizer auch medium, teils wässrig, aber besitzt auch gut Geschmack.
Den Start macht süßes Malz, und man kann Karamell oder auch karamellisierte Äpfel nennen. Der Apfel schlägt nämlich direkt durchs Dach hinein. Ob das nun wilder Apfelmost ist, lasse ich mal dahingestellt sein, aber Apfelgeschmack macht sich im Mund breit und das ist die Stelle, wo es kein typisch heller Bock ist. Mit dem Apfel erhält man einen fruchtigen Geschmack und es wird süß und säuerlich zugleich. Das mag bestimmt vielen nicht gefallen oder sie verwirren oder auch begeistern. Es ist jetzt die Frage, ob ich roter oder grüner Apfel schätzen würde, schlussendlich lässt einen dieser süß-säuerliche Geschmack auf ein grün-roten Apfel schließen. Ich finde das ebenfalls sehr abwechslungsreich, wobei ich nicht der größte Fan von hellem Bockbier bin. Würde ich mich jetzt mit einer Person unterhalten und er würde den Vergleich zum Cider einwerfen, dann könnte ich mich damit gut abfinden.
Was der Apfel noch abgibt, ist ein bitterer und herber Geschmack oder es kommt durch einen verwendeten Hopfen. Das Äbbeltizer hat nur 9 IBU und es fällt nicht stark ins Gewicht, aber ein herber Geschmack ist gerade in Richtung des Ende hin präsent.
Mit der bisherigen Beschreibung sind Anfang und Mittelteil zusammengefasst.
Was ab dem Mittelteil bis in das Ende übergeht ist der Geschmack von Zimt. Ja, da schmeckt man die Power vom Zimt, die sich mit dem Aroma von karamellisierten Äpfeln paart und recht gut miteinander harmoniert. Dazu macht sich der Geschmack von weiteren Gewürzen im Mund breit, obwohl gar keine verwendet wurden. Dazu wird das Bier sehr trocken und erneut finde ich einen herben Geschmack, der das Äbbeltizer meiner Meinung nach gut abrundet.
Insgesamt ein relativ ehrliches Bockbier, wenn man über die „Verletzung“ des Reinheitsgebot hinwegsehen kann, was mir persönlich schon fast immer egal war. Ich denke das Bier hätte mit ein wenig mehr Alkohol noch mehr aus dem Bier herausholen können. Nun steht aber auch nicht jeder auf Starkbier und wer gemütlich ein paar Böcke trinken möchte und vor allem mal etwas anderes, der sollte sich diesen hellen Bock gönnen, denn er kostet mit knapp über 2 Euro auch nicht die Welt, also schlagt zu solange ihr noch die Chance dazu habt, denn man weiß ja nie, ob es noch einmal produziert wird.
Wir haben es kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen, womit ich mich bei Katrin bedanken möchte.
Bewertung auf
ratebeer: –
untappd: 3.31/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 2,08 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja
Begründung:
eine solide 4 – 4.05 würde ich da vergeben