Jopen – Zwarte Ziel Eisbock 2019 (Niederlande)

Jopen - Zwarte Ziel Eisbock 2019

Jopen – Zwarte Ziel Eisbock 2019

Beim vorletzten Tasting hatte ich eine ganze Menge zu Jopen verfasst – ich lade euch gerne ein, in den Beitrag noch einmal hineinzuschauen, falls nicht bereits geschehen 🙂

Heute (28.12.2019) werde ich mich mit etwas ganz besonderem auseinandersetzen. Der gesamte Name des Bieres lautet Zwarte Ziel Eisbock Ice Distilled Barrel Aged Smoked Imperial Porter. Mit ein wenig Recherche handelt es sich erstmal um das Zwarte Ziel von Jopen als Basisbier. Das Zwarte Ziel ist ein Smoked Imperial Porter und genau dieses veredelte man dann zu einem Eisbock, obwohl man dafĂŒr normalerweise Bockbier benutzt. Störtebeker hat dies z. B. auch schon mit ihrem IPA, Porter, Weizen und Lager getan.

2017 gab es das Zwarte Ziel, welches ein Smoked Porter war, allerdings ohne Fassreifung. Bei der Version aus 2019 gab es auch schon die Fassreifung (die es in sich hat), nur fehlte der nÀchste Step zum Eisbock. Man muss auch noch erwÀhnen, dass es sich bei diesem Bier zusÀtzlich um ein Bourbon & Whisky Blend handelt, aber dazu komme ich jetzt.

Diesem Bier wurde also eine Fassreifung spendiert, jedoch nicht nur ein oder zwei FÀsser, man wÀhlte glatt vier aus:

  • 313 Tage in Woodford Double Oaked
  • 463 Tage in Early Times
  • 845 Tage (wow fett) in Jim Beam
  • 497 Tage in Ben Nevis

reifte und blendete es miteinander. In den Jim Beam FĂ€ssern reift es also fĂŒr 2 Jahre und 3 bis 4 Monate. Ben Nevis stellt als einziges Fass den Single Malt, die drei anderen FĂ€sser sind alle Bourbon und bis auf in den Woodford FĂ€ssern, verbrachte das Bier jeweils mindestens 1 Jahr.

Alkoholgehalt: 17,5%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

Herkunft: Niederlande

Etikett/Aussehen:

Ab 2020 werden die Flaschen mit dem neuen Logo gestaltet werden. Hier bekommen wir es also noch mit dem alten zu tun, welches mittig platziert wurde. Oben steht ein „Limited Edition“ und unten der Name des Bieres & die Tage/FĂ€sser. Darunter erscheint nochmal in dicker Schrift Bourbon & Whisky Blend, welches mit einem schmalen Rahmen in Holzoptik gewĂ€hlt wurde. Der Rest des Covers besitzt kalte und winterliche Farben. Circa 3/4 des Etiketts soll wohl eine EisflĂ€che darstellen, die ich zuerst als SteinflĂ€che sehen wollte und die diagonal gesplittet wurde. Das letzte Viertel stellt dann vermutlich tiefes/dunkles Wasser dar, welches rote Sprenkel besitzt. Was diese roten Partikel da jetzt zu suchen haben, verstehe ich nicht, aber insgesamt vermittelt es einem KĂ€lte und es gefĂ€llt mir. AuffĂ€llig ist, dass man den Kronkorken nur in silber und ohne Logo gelassen hat. Bisher habe ich noch kein Jopen ohne Logo auf dem Deckel gesehen.

Zutaten:

Geruch/Aromen:

Die Aromen werden durch dieses spezielle Eisbockverfahren sowohl in der Nase, als auch im Geschmack verstĂ€rkt. Was flattert an die NasenflĂŒgel? Erstmal SĂŒĂŸe, dann kommt noch Rosine. Malz und dann kommt viel Bourbon mit Vanille. Zu guter Letzt erkenne ich einen ganz zarten Rauch, der da noch mitschwingt.

Geschmack:

Und im Geschmack? Eins muss ich ja mal glatt loswerden, es ist komplett unfassbar, wie dieses Bier bei 17,5% keinen vollen Körper besitzt, was ich jetzt erstmal ohne Wertung lassen möchte. Oder? LĂ€sst man das Bier einfach im Mund liegen, wĂŒrde ich behaupten einen Rotwein zu trinken, es wirkt einfach schwer. Der Bourbon lĂ€sst das Bier komplett anders wirken. Der Geschmack ist tatsĂ€chlich intensiviert worden, richtig krĂ€ftig und voll, hallt schon sehr gut nach. Das Bier lĂ€uft ölig und sirupartig die Kehle hinunter.

Also schlussendlich ordne ich das Bier im Körper zwischen medium und voll ein.

Den Start macht die SĂŒĂŸe, wozu noch das Malz vorhanden ist.

Danach rollt erstmal der Geschmack von Bourbon mit Vanille und Frucht ĂŒber die Zunge. Dazwischen findet man dann aber einen Haufen andere Noten.

Zum Beispiel schleicht sich grasig scharfe Bitterkeit ein, es wirkt schon fast ein wenig floral. WĂ€hrend man auf der einen Seite diese Note hat, kommt zu diesem sĂŒĂŸlichen Ton auch noch getrocknete Frucht, welche fĂŒr mich ins Rosinenkörbchen fĂ€llt. Insgesamt spielt sich der fruchtige Geschmack sogar in den Vordergrund. Zwischendurch bekommt man noch vereinzelt Aromen vom Fass um die Ohren gehauen und auch der Geschmack von Leder lĂ€sst sich finden. Ich schreibe immer dazwischen, weil man in jeder Ecke immer noch etwas anderes findet. Es sind da auch so kandierte FrĂŒchte und teils möchte ich sogar Orangenzesten schmecken. Phasenweise kann man bei der Frucht auch den Geschmack von Birne finden. Es ist echt fantastisch, was man hier alles herausfiltern kann. Hinten wird vermerkt, dass es nussig ist und ja, nach einiger Zeit ist auch ein nussiges Aroma zu finden. Nach ca. 0,1l, die ich geleert habe, erkenne ich nun auch den Geschmack von Zartbitterschokolade. Als ich gut die HĂ€lfte geleert habe, fĂ€llt mir auch noch eine salzige Spur auf, die ich vorher nicht wahrgenommen habe. Dieses Bier weist eine hohe KomplexitĂ€t auf.

Beim Thema Alkohol brauche ich nur das Wort boozy einwerfen, welcher sich vor allem am Ende nicht mehr verstecken möchte, aber das Bier lÀsst sich gut trinken.

Manchmal fallen einem Dinge viel spĂ€ter auf/ein und zu diesem Bier fĂ€llt mir ein, dass es sich recht Ă€hnlich, wie ein Amercian Barley Wine trinken lĂ€sst, was durch diese unglaublich prĂ€sente Fruchtigkeit in mir ausgelöst wird. Dieses Bier liegt auch schwer, wie ein Wein im Mund. Ja, mit geschlossenen Augen wĂŒrde ich wohl auf einen Smoked Barley Wine BA Bourbon tippen. Nur das blickdichte und dunkle Bier, was eher ein Porter/Stout verkörpert, spricht dann auf der anderen Seite dagegen.

Das Ende hingegen lĂ€sst sich dann schon leichter bestimmen und beschreiben. Die BourbonfĂ€sser machen das Bier nicht nur typisch leichter, sondern auch verdammt trocken, was auf die Tannine zurĂŒckzufĂŒhren ist, was ebenfalls auf die Bitterkeit zutrifft. Man bekommt hier schon viel von den FĂ€ssern mit, die auch holzige Noten an das Bier abgegeben haben. Ganz zum Schluss verbleibt ein Mix aus SĂŒĂŸe, Bitterkeit, die Birne schmecke ich hier am stĂ€rksten, Holz und WĂŒrze. Was ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht genannt habe, ist der Rauch und auch dieser lĂ€sst sich erst zum Schluss hin finden und auch hier tritt er eher dezent im Hintergrund auf.

Mit dem Zwarte Ziel Eisbock erhÀlt man einen richtig tollen und komplexen Eisbock. Den Preis mit fast 11 Euro finde ich vollkommen in Ordnung.

In meinem Einkaufskorb lagen erst zwei Flaschen, nun bereue ich, es auf eine korrigiert zu haben 🙁

Krone:

Bei 17,5% erwartet doch von euch wirklich keiner eine Krone, oder? Es ist aber ein minimaler Schaumrand vorhanden 🙂

Bewertung auf
ratebeer: –
untappd: 4.21/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus LĂŒbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 10,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich wĂŒrde dieses Bier wieder kaufen: Ja


Empfiehl uns gerne weiter!

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