Jackie O’s – Rack & Ruin (2021) (USA)

Jackie O’s – Rack & Ruin (2021)

Review: #290 (01.10.2021)

Ein Jackie O’s bidddde. JAWOHL! Da greife ich wirklich gerne zu, denn es gab bisher kaum ein Bier, welches mir nicht richtig gut von ihnen gefiel. Okay, zwei Flaschen habe ich mal mit 98 Punkten bewertet, aber das nennt man wohl eher „Jammern auf hohem Niveau“.

Das Rack & Ruin ist zusammen mit der Buxton Brewery aus England entstanden. Als Zusätze gibt man diesem schwarzen Boliden Laktose, Vanilleschoten, Mandeln, Kakao und Pekannüsse und reifte es für 14 Monate in Bourbonfässern. Jam, zumindest auf dem Blatt, wobei für mich die Mandeln nicht sein müssten, aber ich lasse mich ja gerne eines Besseren belehren.

Infos:
Alkoholgehalt: 13,1%
IBU: –
Inhalt: 0,375 l

kcal: 393
Herkunft: USA

Zutaten:

  • Laktose
  • Vanilleschoten
  • Mandeln
  • Kakao
  • Pekannüsse

Geruch/Aromen:

Sehr malzig, röstig, mittelmäßig schokoladig, leicht süßlich mit Karamell und viel Vanille / Bourbon und Holzeinfluss. Geringfügig könnte man die Nüsse noch nennen, aber ich würde vor allem eine alkoholische Note im Geruch vorfinden wollen. Der Geruch selbst ist intensiv und schwer. Mit der Zeit bekomme ich den Eindruck von einem weinartigen, schweren und vollen Geruch in den Kopf, der sich mit Rum kombiniert, obwohl es nur ein Bourbonfass war.

Geschmack/Aussehen:

Mit dem pechschwarzen Etikett und der goldenen Aufschrift wirkt das Bier sehr hochwertig, was durch die Verzierungen nur noch weiter verstärkt wird. An Schaum erhält man so gut wie überhaupt nichts, was ich beim Einschenken zwar immer wieder aufs Neue enttäuschend finden, aber was ich bei so hochprozentigen Stouts mit BA Bourbon überhaupt nicht erwarte.

Von innen wird das Glas ölartig benetzt.

Der Körper ist voll, jedoch lassen die 14 Monate im Bourbonfass es leichter wirken, dazu ist es schön cremig, ölig, glatt und weich. Beim Geschmack wird es kräftig / voll.

Ich darf schon an dieser Stelle mal wieder anmerken das mich die ersten zwei, drei Schlucke zunächst nicht sooooooooo umhauen wollen, aber da ändert sich mein Bild zu.

Malz darf sich austoben, dazu gibt es röstige Noten und Restsüße, die durch die Zusätze jeweils verstärkt werden. Es ist süß und und bitter / röstig zu gleich, was beides in einer guten Balance steht. Zuletzt durfte ich im Netz so hochgestochenen Begriff, wie Rezenz lesen…also mal ganz ehrlich, dann schreibt doch verdammte Scheiße einfach hin das ein Bier „prickelt“ oder viel / keine Kohlensäure besitzt. Zum Glück muss ich mit bei diesen Stouts mit so etwas gar nicht erst auseinandersetzen, denn die Motorenöle verfügen über kaum bis keine Kohlensäure, ich würde ja sogar zu 99,9% behaupten.

Dabei komme ich vom eigentlichen Thema ab…Im Mittelteil wird es süß = Karamell, bitter= Zartbitterschokolade, evtl. karamellisierte Nüsse, viel Schokolade (zartbitter), dunkles Malz ist auch im Geschmack recht präsent. Gerne nenne ich Kaffee, hier ist davon nur etwas zu schmecken, schlussendlich ist kein Kaffee genutzt worden. Von den verwendeten Nüssen finde ich nur die Mandel, von der Pekan gar nichts. Das ist ein Punkt der mich enttäuscht, denn ich freue mich auf Biere, wenn Pekan zum Einsatz gekommen ist. Zum Ausgleich ist der Geschmack von Vanille unweigerlich da. Das Rack & Ruin wärmt einen sehr, fast entzieht es einem die Kraft, denn es erschöpft und wirkt einschläfernd. Worauf ich hinaus möchte ist das der Alkohol sich nicht nur in der Nase zeigt, sondern auch beim Trinken nicht unauffällig agiert, sondern die Muskeln spielen lässt und dich wohlig und behütet in die Federn schicken möchte. Es ist sogar eine leichte Schärfe vom Alkohol zu spüren. Irgendwo würde ich da Roggen nennen wollen. Mit der Zeit werden die Holznoten immer präsenter und rücken mit der Vanille in den Vordergrund, während es durch Zartbitterschokolade ergänzt wird. Minimal hat man bei Mandel die Assoziation zu Marzipan.

Was mir geschmacklich dafür noch auffällt, ist eine fruchtige Kompomente die sich hinter allem versteckt, aber für mich taucht da die rote Traube auf. Ja, trotz des Bourbonfass spielt da Rotwein mit.

Das Ende ist dann ganz typisch für ein BA Bourbon Bier, es wird trocken, die Würze zeigt sich, die Eiche zeigt die Tannine und es faded bitter, herb, trocken aus. Der Nachgeschmack ist lang.

Insgesamt bin ich um einiges begeisterter, als es zu Anfang der Fall war, aber diese Erkenntnis habe ich zu häufig. Ich bleibe bei der Meinung, dass es weitaus stärkeres aus dem Hause Jackie O’s gibt, was ich schon probieren durfte, es bleibt trotzdem ein starkes Bier. Nur sind diese Bier schweineteuer und für knapp 19 Euro würde ich es mir nicht nochmal kaufen.

Bewertung auf
ratebeer: 98 Punkte 4.10/5 Sterne
untappd: 4.32/5 Sterne

mein Score: 4.25 – 4.27 (ich werde jetzt mal noch penibler im Rating)


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 18,95 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein


Empfiehl uns gerne weiter!

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