Mit dem heutigen Bier (14.09.2019) gönnen und teilen sich Die Crafter mal wieder ein Bierchen gemeinsam, da es ja quasi in der Freundschaftsgröße von 0,65 l abgefüllt wird.
Beim Last Rites von Ironfire haben wir es also mit einem dreifachen Schokoladenstout zu tun, welches noch im Bourbonfass gereift wurde. Ein Triple Chocolate Stout hatte ich noch nicht, aber ich gehe hierbei einfach mal von der Definition eines Double/Triple IPAs aus, sprich es wurde einfach sehr viel mehr Schokolade und Malz verwendet, als man es von einem normalen Stout/Imperial Stout kennt. Der Alkoholgehalt ist mit 16% ebenfalls schon höher angesiedelt.
Auch hier sind die Randnotizen, wie so häufig sperrlich gesät. Immerhin erwähnen die Kalfiornier aus Temecula, dass sie das Bier für 12 Monate in den besten Bourbonfässern von Buffalo Trace gelagert haben. Die Schokolade kommt aus Belgien, Patagonien und den USA (eventuell auch deshalb Triple Chocolate Stout?). Man soll das Bier laut Aufdruck entweder frisch trinken oder weiter reifen lassen bis zur Perfektion. Gekauft wurde das Bier im Übrigen durch eine Empfehlung eines Bekannten.
Infos:
Alkoholgehalt: 16%
IBU: –
Inhalt: 0,650 l
Kcal: 480
Herkunft: USA
Etikett/Aussehen:
Ein Etikett besteht im eigentlichen Sinne nicht, da die Grafik direkt auf die Flasche gedruckt wurde. Für mich als Sammler von Etiketten natürlich eher ärgerlich. Nichtsdestotrotz haben wir es auf dem Bild mit einem Hauptprotagonisten und zwei Nebendarstellern zu tun. Die Location scheint in einem Lager eine Brauerei zu sein. Im Vordergrund ist eine Person gefesselt, die mit einem vor Todesangst erstarrtem Gesicht einen letzten Schrei in die Welt ausstößt, hinter ihm steht eine maskierte Person, die bedrohlich eine Axt in der rechten Hand hält und die Person mit der linken Hand würgt. Ganz im Hintergrund steht der Tod, verkleidet als Priester, der dem Mann ein letztes Gebet/ein paar letzte Wort schenkt. Anscheinend scheint das Bier aber etwas hiermit zu tun zu haben: https://dreadfrightandbrew.com/2019/02/01/episode-28-exorcist-3/
Auf dem Etikett/der Grafik geht es also schon einmal ordentlich zur Sache…
Zutaten:
Viel Schokolade aus 3 Ländern, es wird nicht erwähnt, ob verschiedene Schokolade verwendet wurde oder es verschiedene %-Angaben gibt.
Geruch/Aromen:
Im Moment ist das Bier noch einen kleinen Ticken zu kühl, der Bourbon ist aber schon jetzt klar zu erkennen, dazu Malz und gut Schokolade. In ihrer Intensität sind die Aromen noch verhalten.
Geschmack:
Konnte die Nase noch nicht so viel zeigen, zeigt sich der Antritt mehr als ordentlich. Den Anfang macht hier aber tatsächlich schon der Alkohol. Verstecken möchte sich dieser hier überhaupt nicht.
Das Mundgefühl ist voll, den Körper hingegen würden wir im Bereich medium einsortieren. Gut trinkbar ist es auf alle Fälle, trotz dieser sehr präsenten Alkoholnote, erinnert uns im Übrigen schon so ein wenig an einen Likör mit ~15%, was in so eine alkoholisch Schärfe geht.
Lässt man diesen ersten Eindruck hinter sich, kommen schöne Röstaromen und Malz zum Vorschein, danach Tonnen von Zartbitterschokolade (welche auch eine Süße erzeugt) und der Bourbon schleicht sich im Hintergrund dazu. Was wir feststellen, ist dass an das Bier vom Fass gut Würze abgegeben wurde und auch diese verbrannten Noten, die beim Toasten des Fasses entstanden sind. Eine gewisse Bitterkeit besitzt dieses Bier ebenfalls, die man sicherlich im mittleren Bereich einordnen kann (eine Angabe zu den IBU gibt es nicht). Kaffee könnte man dem sicherlich auch ein wenig zusprechen, aber diese Note spielt bei diesem Bier eine untergeordnetere Rolle. Einen weiteren Ton, den wir erschmecken wollen ist noch eine leichte Rauchigkeit.
Beim fortschreitenden Trinkprozess gerät der Alkohol auch doch ein wenig wieder ins Abseits. Konnte man am Anfang noch von keinem wärmenden Faktor sprechen, möchten wir diesen bei der Hälfte angelangt doch deutlich spüren.
Was natürlich wieder ganz typisch für ein Stout mit Bourbon Reifung zur Folge hat, ist hier die Trockenheit, die man schon frühestens ab dem Mittelteil, aber spätestens doch am Ende schmecken kann.
Insgesamt ist dieses Bier nicht höchst gradig komplex. Was wir bei diesem Bier als Verbesserungsvorschlag hätten, wäre die alkoholische Note besser in das Bier zu integrieren, obwohl sie nach der Wirkung des Alkohols nicht mehr so deutlich zu spüren ist. Es fehlt einfach ein wenig die Raffinesse.
Krone:
Krone oh du unsere geliebte Krone… RIP, ihre Lebenszeit war nur von kurzer Dauer, es bleibt wie gehabt ein wenig Restschaum (Mocha) am Glasrand übrig.
Bewertung auf
ratebeer: 99 Punkte 3.94/5
untappd: 4.25/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 24,95 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein
Begründung:
Geschmacklich gibt es nichts auszusetzen, allerdings gibt es bei Bieren für 10-15 Euro einfach komplexere und genialere Biere bzw. hatten wir da einfach schon andere Kaliber im Glas.