Brrrrr, alter Falter ist das kalt, da kann man sich auch schon mal ein starkes, dunkles Stout gönnen. Ihr wisst es aber, man kann Stout zu jeder Jahreszeit und jeder Temperatur trinken… Wir können das zumindest… 🙂 Wie sieht es bei euch so aus? Geht Stout immer oder nicht?
Mit dem Eclipse – Woodford kommen wir quasi auch zu einer eigenen persönlichen „Serie“, da die Flasche nämlich in der familienfreundlichen 0,65 l Buddel daherkommt, werden Julian und ich sie gemeinsam verkosten und bewerten. Generell auch ein spannendes Thema. Wie probiert ihr? Geschieht das alleine (vor dem Kamin, Gaming Room oder ähnlich?), kommt ein guter Freund / eine gute Freundin vorbei oder ladet ihr gleich mehrere Leute ein? Für mich steht eigentlich fest, beides hat seine Vor- und Nachteile. Probiert man alleine, ist man auch auf sich alleine gestellt, man muss die Geschmacksnoten selbst finden (wobei man sich Hilfe über untappd/ratebeer/beeradvocate etc. holen kann), aber nimmt man das Bier nicht auch mehr wahr? Im Duo oder einer Gruppe, bringen andere Menschen noch andere Assoziationen mit oder finden andere Noten. Trotzdem ist man dadurch leicht unkonzentrierter, da sich Gespräche entwickeln und das Ganze eine Eigendynamik entwickelt.
Jetzt hatte ich das Vorwort vor dem Vorwort, dabei muss ich gestehen, wird dieses nun noch kürzer, da man die Informationen super spärlich sät. 2007 gründete man FiftyFifty in Truckee, womit wir uns im sonnigen Kalifornien (Westküste) der USA befinden. Was man aber noch erfährt, ist, dass es sich bei FiftyFifty nicht nur um eine authentische Brauerei handelt, sondern man betreibt auch noch einen Pub. Seitens Fifty ist man nicht bescheiden, die gewonnen Titel werden aufgezählt, 2018 wurden sie zur Brauerei des Jahres gekürt.
Nun ist unser heutiges Bier (14.12.2019) aus ihrer Flaggship Reihe, nämlich der Eclipse Reihe. Ich würde euch gerne direkt dahinleiten, aber dafür müsst ihr mal selbst auf den Wax Guide klicken. Ansonsten liefere ich euch die Bilder vom Pub. Es wird wie so häufig keine Dauer für die Lagerung angegeben.
Infos:
Alkoholgehalt: 11 %
IBU: –
Inhalt: 0,65 l
Kcal: 357
Herkunft: USA
Etikett/Aussehen:
Das Etikett ist weder spektakulär noch ist es traditionell oder langweilig angelegt. Das Design wurde dazu auch direkt auf die Flasche gedruckt, für alle Etikettenjäger unter euch natürlich ein Manko. Fifty Fifty steht oben in einem Kreis und wird einmal gespiegelt. Eclipse steht in 90° versetzt. Unten wird noch „Brewed with Honey“ erwähnt. Was die Flasche oder generell die Flaschen wirklich besonders macht, ist der versiegelte Flaschenhals mit Wachs und da bekommt man wirklich ein wenig mehr als gewohnt. Jede „andere“ Abfüllung erhält dabei eine andere Farbe. Bei dem Woodford Reserve ist es dann in diesem Fall ein Blauton, der mit Glitzer vermengt wurde.
Der Jahrgang wird ziemlich weit unten vermerkt, in diesem Fall 2018, darunter befindet sich ein kleines rechteckiges Kästchen,wo mit einem goldenen Edding WR vermerkt wurde – hierbei wird es sich um den Braumeister handeln.
Zutaten:
- Eine Ladung Honig wurde mit eingebraut
Geruch/Aromen:
In der Nase bekommen wir es mit geröstetem Malz zu tun. Dazu schwingt gut Schokolade im Geruch mit, aber allem voran kommt viel Bourbon mit Vanille zur Geltung. Da ist aber auch noch Würze zu finden, die dann vom Fass kommen müsste. Karamell findet man ebenfalls im Bier und durch die Hinzugabe vom Honig, wird es auch süß. Der Bourbon ist im Vordergrund, aber man muss sagen, dass die gesamten Noten (kurz nach dem Öffnen aus dem Kühlschrank) noch verhältnismäßig gering/zart/subtil sind. Wobei wir das Wort zart am besten finden.
Geschmack:
Vom Körper her wirkt das Bier durch die Bourbonfassreifung schon sehr „dünn“, auf jeden Fall ist es leicht zu trinken. Der Geschmack hingegen ist dafür voll aber auch nicht mega kräftig, präsent aber zart.
Im Endeffekt spiegelt die Nase den Geschmack wieder. Eröffnet wird das Bier mit Malz und Süße, was dann aber sofort vom Geschmack von Bourbon und Vanille abgelöst wird. Zum Bourbon und der Vanille kommt dann noch der Geschmack von Zartbitterschokolade und geröstetem Kaffee.
Typisch für diese Geschmäcker ist dann auch die Bitterkeit bzw. Röstaromen. Eine leicht säuerliche Note ist zu finden. Hierbei befinden wir uns quasi im Mittelteil wieder.
Erstaunlich für dieses Bier ist, wie ich finde, die nicht ganz so starke süße Note. Ich hätte bei der Hinzugabe von Honig doch eine deutlich höhere Süße vermutet, was mir aber gut in die Karten spielt. Das Karamell ist ebenfalls wiederzufinden. Den reinen Geschmack von Honig können wir nicht ausmachen.
Überaus komplex stellt sich dieses Bier nicht vor, aber dafür bekommt man leckere und verschiedene Schichten, die Schicht für Schicht aufleuchten. Einfach lecker.
Der Alkohol ist richtig gut eingebunden. Vom Fass bekommen wir noch mäßige Würze, leichte Holznoten und die Portion Trockenheit bleibt einem nicht verwehrt. Die Bitterkeit, die auch von den Tanninen des Fasses einhergeht, kann sich mit der Süße gut kombinieren, aber doch die Oberhand behalten ohne es zu übertreiben.
Was sich gerade am Ende für mich doch herauskristallisiert, ist noch eine rauchige Note, die vom Bourbon kommen muss und es schmeckt nach Asche/Kohle, was man nicht negativ auffassen sollte.
Julian ist von diesem Bier nicht so ganz überzeugt und begeistert. Zum Einen resultiert das im Preis, denn wir zahlten pro Nase 15 Euro und dort hatten wir seiner Meinung nach doch bessere Biere. Zum Anderen hätte er es sich öliger gewünscht.
Mir gefällt dieses Bier hingegen richtig gut. Es ist wie gesagt nicht sonderlich komplex oder kräftig, aber im Gesamtbild gefallen mir die Aromen und diese angesprochene Zartheit.
Ist das Bier seine 15 Euro wert? Für Julian im Vergleich mit bisher getesteten Bieren eher nicht, ich bin noch unentschlossen, aber ich glaube ich würde sie erneut bezahlen, wobei ich 10 Euro gegenüber auch nicht abgeneigt wäre.
Krone:
In dem einem Glas entwickelte sich massiver Schaum, der richtig schön in haselnussartiger Farbe daherkommt und auch einige Zeit verweilte. Im anderen Glas war der Schaum fast gar nicht vorhanden und auch nach kurzer Zeit komplett weg, während in meinem Glas doch noch Restschaum hinterblieb.
Bewertung auf
ratebeer: 100 Punkte 4/5
untappd: 4.33/5 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 29,99 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein
Begründung:
Auf eine 4,15-4.2 können wir uns gemeinsam einigen, aber wir würden es nicht nochmal kaufen.