BBB – BIG BAD BAPTISTA… Lange stand es auf der Liste, nun hat es endlich den Weg in mein Glas gefunden.
Mit mexikanischem Kaffee, Kakao, Vanille und Zimt eingebraut und in Whiskeyfässern gereift. Die Reifezeit im Fass wird leider nicht erwähnt/genannt. Dieses Bier soll vom traditionellen mexikanischen Kaffee bzw. Café de Olla inspiriert sein. Der Kaffee wird mit Zimt und einem Zucker namens Piloncillo serviert werden, dabei ist der Zucker nicht raffiniert.
Raffination ist ein technisches Verfahren zur Reinigung des Zuckers. Die Hinzugabe des Zimtes soll mehr Schichten von Komplexität hinzufügen und den erdigen Charakter des Kaffees verkörpern. Was aber noch viel wichtiger ist: Er fängt die Essenz eines Ortes und seiner Kultur ein.
Der Kaffee wird von dem Blue Copper Coffee Room geröstet, die Schokolade kommt von Soltice.
Infos:
Alkoholgehalt: 10,6%
IBU: 65
Inhalt: 0,650l
Herkunft: USA
Was haben wir in der Nase?
Nicht zu leugnen ist dort sofort ein Mix aus Kaffee und Schokolade, trotzdem riecht dieser Kaffee anders als üblich. Es kommt noch eine würzige, malzige Note in die Nase. Es ist noch die Vanille vorhanden, aber dann kratzt zimtige Schärfe in den Nasenflügeln. Ich fühle mich ehrlich gesagt schon an das 3 Bean Stout von Lervig erinnert.
Im Geschmack wird es dann wieder malzig und es besitzt eine schöne Süße, die wirklich exzellent passt, da sie nicht zu süß wirkt. Der Zimt klopft von Beginn an die Tür, er bringt eine würzige Note mit, aber auch einen Hauch von Chili, die mit jeder Schicht an Geschmack erneuert wird. Danach wird es röstig bitter, Kaffee satt und dann kitzelt die Zartbitterschokolade den Gaumen. Der Alkohol ist eigentlich ganz gut eingebunden, obwohl ich das am Anfang anders beschrieben hätte.
Die Vanille finde ich persönlich im hinteren Teil schön anzutreffen. Gerade dort würde ich auch sagen, dass man dann noch das Bourbonfass findet. Das Bier besitzt definitiv auch seine erdigen Noten, die ich auch am Ende finden möchte. Hier ebben die verschiedenen Geschmacksschichten nämlich ab und andere zeigen sich erst. Es wird im Netz häufig die Kokosnuss erwähnt und die finde ich auch. Eigentlich verrückt, da diese dem Bier nicht hinzugefügt wurde.
Am Ende wird das Bier auch noch richtig gut trocken. Staubig möchte ich nun nicht sagen, aber das Bourbonfass und der Zimt hinterlassen hier massiv ihre Fußabdrücke.
Der Geschmack ist sehr voll und komplex, trotzdem ist das Bier im Körper nicht total schwer oder voll. Es ist für mich sogar im Körper einen ticken leicht/dünn, wie ich es bei einem Kaffee auch finde, allerdings fehlt mir heute die Säure vom Kaffee.
Zu guter Letzt möchte ich nochmal die Erinnerung an das 3 Bean Stout erwähnen, denn viele Noten zeigen sich ähnlich. Der wohl größte Unterschied ist aber doch der Körper, denn dieser ist beim 3 Bean Stout super schwer, es ist süßer und auch der Zimt spielt nicht so eine große Rolle, dafür ist dort noch der Spekulatius zu finden. Das Fass spielt für mich hier keine große Rolle, denn ich finde, dass man dieses auch nur subtil finden kann.
Das BBB passt schon verdammt gut in eine kalte Jahreszeit, ich trinke es nun bei angenehmen 21° im Juni, kann man mal machen. Der Preis von 16,95 Euro könnte nun erstmal abschrecken, aber die Flasche hat 650 ml Inhalt, es sind also fast 2 Flaschen in einer, wo 1 cl verschütt gegangen ist. So kommt man auf ca. 8,50 Euro für eine kleine Flasche.
Man kann auf jeden Fall festhalten, dass es sich so angefühlt hat, als hätte man einen leckeren (kalten) Kaffee getrunken, der eben etwas Neues im Geschmack zu bieten hat.
Die Schaumkrone ist wie fast immer nur kurzfristig zugegen und macht dann wieder lange Beine, heute zeigt sich nicht mal wirklich ein Restschaum.
Bewertung auf
ratebeer 100 Punkte 4.04/5 Sternen
untappd 4.35 Sterne
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 16,95 €
Unsere Bewertung
Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Ja