Review: #304 (19.02.2022)
Die Lust hĂ€lt sich in Grenzen etwas zu beschreiben, wenn man es manchmal so hĂ€lt, wie es bei Bevog der Fall ist. Von daher haue ich Copy und Past hinein. Kein Wort zu den FĂ€ssern und zur LĂ€nge, kein Wort zum Blend, auĂer das es ein RIS ist. Ihr Hagger Blend trinke ich sehr gerne von den Ăsis und auch dort wird eher herumgeeiert, anstatt die Fakten zu nennen. Da fĂ€llt es einem als Blogger doch sehr schwer, sich fĂŒr den Hintergrund etc. zu begeistern.
„Im Fass gereiftes russisches Imperial Stout. Cremig, schokoladig, geröstet, Kaffee, TrockenfrĂŒchte, Vanille, Kokosnuss, Eiche, Bourbon, salzig, reich, groĂ, rund, verrĂŒckt sind nur einige Worte, um dieses schwere, komplexe Bier zu beschreiben. Wie es sich fĂŒr jedes schwere Bier gehört, liebe es langsam, spiele damit im Mund und versuche, all die GĂŒte zu entdecken.
Die ganze Arbeit, Geduld und das Warten hat sich absolut gelohnt. Magie.“
Na probieren wir mal die „Magie“…
Infos:
Alkoholgehalt: 11,4%
IBU: 210
Inhalt: 0,33 l
kcal: 342
Batch:
Herkunft: Ăsterreich
Zutaten:
–
Geruch/Aromen:
Malz, Schokolade, Eichenholz, Vanille, nussig (vll. Walnuss?), Kokos, sĂŒĂ (Marshmallows), Bourbon, Cappuccino. Recht intensiv, verspielt und komplex.
Geschmack/Aussehen:
FĂŒr BA und ĂŒber 11%, gibt es sogar mal ein kleines „SchĂ€umchen“, welches sich tapfer und kontinuierlich am Rand aufhĂ€lt. Wenn ich mich schon ĂŒber die Informationspolitik kĂŒnstlich aufregen muss, dann möchte ich zumindest die Aufmachung der Flasche loben. Erst einmal gefĂ€llt mir die Flaschenform unglaublich gut. FĂŒr die Etiketten wird ein recht griffiges Papier verwendet, welches leicht an Raufasertapete erinnert. Viel goldene Schrift und goldfarbene FlĂ€chen vermitteln eine gewisse Art von Luxus und ExklusivitĂ€t. Auf dem Flaschenhals gibt es einen Korken, welcher nochmal mit Draht und Haube versehen wurde. Es wirkt wie gesagt sehr edel. Gut, fĂŒr einen Preis von fast 14 Euro…wait…ne da verlange oder erwarte ich das nicht, aber angemessen finde ich es schon, wenn es auch eher die Seltenheit darstellt. Trotzdem macht es etwas her, da es ein Eyecatcher ist.
Voller, dicker, öliger, sirupartiger Körper und im Geschmack hat man nicht gelogen, es ist sehr komplex, da darf und sollte man sich Zeit fĂŒr nehmen.
SĂŒĂer, malziger Auftakt wie immer, aber nicht so richtig sĂŒĂlich.
Im Mittelteil wird einem immer mehr klar, was fĂŒr eine Geschmacksbombe man hier ins Glas bekommt. Dieser sĂŒĂliche Geschmack muss sofort dem Holzfass weichen und hier ist es krĂ€ftige, robuste, frische Eiche. Die Tannine werden einem förmlich an den Kopf geschmissen und sie schreien einen an. Schöne Bitternoten sind das, die mit Röstaromen gepaart werden, aber vordergrĂŒndig darf man die Bitterkeit nennen, im Hintergrund schwelgt nebelig die SĂŒĂe, aber gegen die Tanninen kann man nichts ausrichten. Gleichzeit scheint es, als wĂ€re die Sojasauce ins Bier gefallen, denn es wird verrĂŒckt salzig. Und ĂŒberall herrscht Umami Flavour (das Wort musste ich mal klauen, aber in Kochsendungen hört man es zur GenĂŒge). Das MundgefĂŒhl ist cremig und geschmeidig, auf dem Etikett wird nichts von Hafer geschrieben, also rechne ich es mal der Blendung diverser FĂ€sser an.
Selbst fĂŒr ein RIS empfinde ich das Wolgor als sehr fruchtig. Diese Art von Stout hat zwar immer getrocknete rote FrĂŒchte, hier ist es dennoch sehr ausgeprĂ€gt. Feigen, Datteln, Pflaumen, Rosinen sind die ĂŒblichen Vertrete die man nennen kann. Ob da nun etwas kandiert ist oder einfach nur eine Trockenfrucht…Who cares. Karamell / Toffee / Fudge lĂ€sst sich als sĂŒĂlicher Part sowieso immer aufzĂ€hlen. Die nussigen Noten gibt es ebenfalls und auch die Kokosnuss taucht fĂŒr mich erneut auf. Zu dem ganzen Aromen Wirrwarr nenne ich dann die Zartbitterschokolade, Röstnoten, Bitterkeit, welche in leicht gesĂŒĂten Espresso ĂŒbergehen. Wurde Bourbon / Vanille genannt? Fall nicht, dann spĂ€testens jetzt!!! SĂ€ure taucht noch auf. Könnte man nicht nur der Pflaume zuordnen, sondern eher in die Richtung von Johannisbeeren oder Cranberries.
Vielleicht sind die FrĂŒchte in Rum eingelegt worden (sinnbildlich, wahrscheinlich wurde das Bier in RumfĂ€ssern gereift). Auf untappd schreiben User Haselnuss oder von WalnĂŒssen, ich finde auch das es schön nussig schmeckt, aber eine direkte Zuordnung zu diesen beiden Sorten ist es fĂŒr mich nicht.
Der Bourbon und die Tannine aus dem Fass preschen die gesamte Zeit ĂŒber nach vorne. In dieser Flasche versteckt sich der wĂ€rmende Alkohol nur dezent, es stört jedoch nicht. Zu der Bitterkeit der FĂ€sser kommt sicherlich auch Hopfenbitterkeit, welche leicht schĂ€rflich wirkt, aber ich wiederhole es stört nicht, sondern bringt eine Art Balance in das Bier.
Ein Mix aus Rum und Kokosnuss ist es fĂŒr mich, fĂŒr einen andere User existiert noch Mandel / Marzipan…ne fĂŒr mich nicht! DafĂŒr schmecke ich nachtrĂ€glich zu dem Salz dann eher Lakritz.
Das Ende gehört ebenfalls dem Bourbon und eigentlich fadet alles genannte nach hinten heraus. Die FĂ€sser lassen es sehr trocken und wĂŒrzig werden und die Tannine zeigen bis zum Schluss die Muskeln.
Was die KomplexitĂ€t des Bieres angeht, hat man im Hause Bevog nicht gelogen oder zu viel versprochen. An das Hagger Blend kommt es meiner Meinung nach aber nicht ganz heran. Allerdings kann ich nicht behaupten das dieses Bier rund ist, es besitzt Ecken und Kanten ohne Frage. Es wĂŒrde mich sehr interessieren, welche genaue Fasskombo hier festgelegt wurde.
Beer Of The Week (Sorcery vs Wolgor):
Wolgor
Bewertung auf
ratebeer: – Punkte 4.11/5 Sterne
untappd: 4.25/5 Sterne
mein Score: 4.26
Hallo, wir sind
Die Crafter
Zwei Kollegen aus LĂŒbeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne groĂen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.
Flaschenpreis: 13,75 âŹ
Unsere Bewertung
Ich wĂŒrde dieses Bier wieder kaufen: Ja