Yria – Asura (Spanien)

#203

Yria – Asura

Und schon wieder feiern wir eine Premiere, denn heute (19.06.2020) wird es ein Bier aus Spanien von der Brauerei Yria Cervezas geben. Mit spanischem Bier verbinde ich in erster Linie immer Estralla und San Miguel aus den früheren Urlauben. Da wollen wir doch mal sehen und testen, was Yria so auf dem Kasten hat (oder auch nicht). Erstmal befinden wir uns im südlichen Madrid. Ganz genau heißt es in Noblejas.

2010 wurde die Mikrobrauerei geboren, zumindest so vom Prinzip her, denn eine eigenen konnte man sich noch nicht leisten. Es fehlten einfach die Ressourcen dazu. Man lernte aber ein System kennen, welches in Spanien noch nicht so weit verbreitet war und das war das Gipsy Brauen, was man fortan so praktizierte. Das Yria Golden Ale sollte 2010 das Licht der Welt erblicken und das ermöglichte die Triy-Fabrik in Valencia. Mit der Zeit braute man das Bier hier und da, durch die Hilfe des Stadtrats konnte man sich aber eine Mikrobrauerei leisten. Die Kosten wurden durch ein Gemeinschaftsprojekt geteilt, wodurch man sich die Brauerei mit anderen Brauereien teilte.

2013 verlagerte man das Standbein ein wenig, indem man anfing, die Distribution für importierte Biere zu übernehmen. Auch den europäischen Apfelwein nahm man 2016 ins Sortiment mit auf.

Die gesamte Geschichte und auch die Biere, die sie produzieren, könnt ihr hier nachschlagen.

Ich werde es mit einem Vanilla Russian Imperial Stout Barrel Aged Bourbon zu tun bekommen. Warum man den Zusatz Vanilla wählte, weiß ich jetzt aber nicht, denn das Bier wurde eigentlich nur mit Muscovado Zucker und Ahornsirup eingebraut. Nehmen wir die Vanille einfach mit auf… Vielleicht gelangt sie aber auch nur über das Fass hinein. Über das Fass und die Länge wird leider kein Wort verloren.

Infos:
Alkoholgehalt: 13%
IBU: –
Inhalt: 0,33 l

kcal: 390
Batch: 030
Herkunft: Spanien

Etikett/Aussehen:

„Knallig“, ist die erste Assoziation. Einen pink-schwarz gesprenkelten Hintergrund gibt es. In erster Linie denkt man in Kombination mit dem weißen Schriftzug unweigerlich an einen Assassinen. Nun ist dieser Assassine dann aber irgendwie ein Untoter, mit einem Geweih auf dem blanken Schädel und aus seinem Mund kommt eine Schlange. Die Augen des Assassinen wirken durch einen weißen Schleier aggressiv, passend dazu hält er eine Axt fest umschlungen mit beiden Händen und er stürmt auf etwas Unbekanntes nach vorne. Mein Eindruckt verbleibt bei trashig und hipstermäßig, was man auch gerne negativ auffassen darf. Der Flaschenkopf ist dafür noch in einem blutroten Wachs getränkt worden, was immerhin den Gesamteindruck von Kampf komplementiert. Ich wüsste mal gerne, ob sie diesen roten Wachs bewusst gewählt haben.

Zutaten:

  • Muscovado Zucker
  • Ahornsirup
  • (+ eventuell Vanille)

Geruch/Aromen:

Die Entwicklung von einem Bier, wenn es sich erwärmt und die Aromen und den Geschmack frei gibt, finde ich ja jedes Mal erstaunlich. Erst war der Geruch sehr dezent und sehr verhalten. Es wird zwar auch mit Erwärmung nicht unglaublich stärker, aber man findet einen Mix aus Vanille, Süße/Zucker und Ahornsirup. Es sind auch geröstetes Malz und Schokolade zu vernehmen und typisch für ein RIS kann man schon getrocknete rote Früchte riechen. Vom Fass sind maximal ganz dezente Töne zu finden.

Geschmack:

Mit dem ersten Schluck wird direkt klar, hier hat der Bourbon gewütet, denn der Körper des Bieres ist für 13% schon sehr auf medium verdünnt. Vom Geschmack her kann das Bier gut transportieren, aber der Geschmack lässt sich auch sehr schnell herausfiltern.

Ich würde das Bier auf dunkle Schokolade, Trockenfrüchte, Vanille, Zucker, Hopfen & Bitterkeit und Ahornsirup kurz herunterbrechen. Um das Pferd mal von hinten aufzusatteln, ich finde die Bewertung auf untappd deutlich zu hoch. Für mich liegt dieses Bier zwischen 4.05-4.1 Punkten.

Schlussendlich habe ich eigentlich alles, was man sich von einem RIS wünscht, aber glücklich werden lässt es mich nicht zu 100% und auch nicht zu 99% oder 98%.

Der Start beginnt mit einer floralen Bitterkeit, geröstetem Malz, Süße und Zartbitterschokolade. Danach folgt direkt der fruchtige Geschmack und die Vanille. Dazwischen wird es süß und auch der Ahorn lässt sich kurzfristig blicken. Eine heftige alkoholische Note schwimmt hier ganz vorne mit und dieses Mal gefällt es mir nicht so ganz.

Und ehe man sich versieht ist man schon am Ende angelangt. Das Ende wird durch den Bourbon sehr trocken, vom Muscovado Zucker erhält man noch eine Karamellnote (die sogar fast eher nach salted caramel schmeckt), erneut ist dort auch eine florale Note, viel Bitterkeit, was schon ins Grasige abdriftet.

Ja ne, dieses Bier wirkt nicht sonderlich rund und auch nicht ausgeglichen. Durch den Ahornsirup hätte ich einen deutlich dickeren und volleren Körper erwartet.  Bittersüß ist das Bier ja auch, aber die Bitterkeit hält die Zügel schon in der Hand. Einen mittellangen Nachgeschmack hat das Bier noch. Ein wenig Schade ist auch, das man von der Fassreifung so gut wie nichts im Geschmack mitbekommt.

Krone:

So einen halben Finger bekommt man an Schaum, aber immerhin bleibt noch ein wenig davon übrig.

Bewertung auf
ratebeer: 98 Punkte 4.02/5
untappd: 4.2/5 Sterne


Hallo, wir sind

Die Crafter

Zwei Kollegen aus Lübeck probieren sich durch verschiedenste Sorten Craft Beer und bewerten diese nachvollziehbar und ohne großen Schnickschnack.
Ehrlich, echt, typisch norddeutsch.


Flaschenpreis: 5,39 €

Unsere Bewertung

  • Aroma:
  • Aussehen:
  • Geschmack:
  • Preis/Leistung:
  • Gesamt:

Ich würde dieses Bier wieder kaufen: Nein

Begründung:

hatte ich doch etwas besseres erwartet 4.05-4.1


Empfiehl uns gerne weiter!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert